Sachwerte schützen unser Vermögen auch in den schwierigsten Zeiten, denn ihr Preis ist nicht von Euro, Dollar und Co. bestimmt. Die Krisenstimmung der letzten Jahre scheint auch weiterhin anzuhalten und Nachfrage und Preis für wertstabile Sachwerte sind hoch.
Umso wichtiger ist es daher, auf die richtigen Objekte zu setzen. Wir zeigen dir, welche Sachwerte für dein Portfolio geeignet sind, wovon du lieber die Finger lassen solltest und welche Alternativen es gibt.
- Sachwerte haben einen intrinsischen Wert, entweder weil du sie für etwas Nützliches verwenden kannst (Immobilien) oder weil andere Menschen sie gerne haben möchten (Kunst, Uhren …).
- Durch ihren intrinsischen Wert sind sie nicht negativ von Inflation betroffen und auch nach einer Krise noch wertvoll.
- Die beliebtesten Sachwerte sind Immobilien, Gold und Aktien. Es gibt jedoch noch deutlich mehr Optionen.
- Alle Sachwerte haben Vor- und Nachteile, daher kannst nur du selbst entscheiden, welche in dein Portfolio passen.
Was sind Sachwerte und warum brauchen wir sie?
Der moderne Finanzmarkt bietet unendliche Möglichkeiten, um attraktive Gewinne zu erzielen. So können wir zum Beispiel mit unterbewerteten Aktien oder ETFs (zum Beispiel durch Optionshandel mit Index-ETFs) ohne großen Aufwand eine zweistellige Jahresrendite erzielen.
Das Problem: Genauso schnell, wie wir dieses Geld verdient haben, kann es wieder verloren gehen! Krieg in der Ukraine, offene Kämpfe um die wichtigsten Handelsrouten, Präsident Trump … in diesen turbulenten Zeiten sind Crashes, Korrekturen und Bärenmärkte jederzeit möglich.
Nur Investments, die einen eigenen Wert besitzen, bieten hier Schutz: die Sachwerte.
Sie sind deshalb wertvoll, weil sie einen konkreten Nutzen haben, der von der jeweiligen Finanzsituation unabhängig ist.
Dafür gibt es zwei mögliche Gründe:
- Eine praktische Anwendung (Immobilien, Rohstoffe …)
- Einen emotionalen Wert/Sammlerwert (Oldtimer, Uhren, Kunst …).
Dieser Wert ist von den Schwankungen der Finanzmärkte unabhängig. In Zeiten von hoher Inflation steigen auch die Mieten oder die Preise für Sammlerobjekte. Selbst bei echten Krisen, einem völligen Zusammenbruch unseres Währungssystems und einem anschließenden Neustart, behalten diese Objekte ihren intrinsischen Wert.
Anleger schätzen Sachwerte genau wegen dieser Sicherheit. In einem gut diversifizierten Portfolio nehmen sie einen ausreichenden Anteil ein, um unser Vermögen vor Inflation zu schützen.
Sachwerte sind deshalb krisensicher, weil sie einen praktischen Wert haben. Damit unterscheiden sie sich von Anlagen mit hoher Verzinsung, denen ebenfalls häufig eine gewisse Stabilität unterstellt wird:
- Hochverzinste Geldanlagen bringen eine hohe Rendite ein
- Sie können inflationsbedingte Schäden und Krisen ausgleichen
- Übersteigt der Schaden die erzielte Rendite, verlieren Anleger auch hier Geld
- Die Verluste werden bei dieser Form nicht vermieden, sondern lediglich kompensiert
- Dadurch sind renditestarke Investments weniger effektiv als Sachwerte
Krisensichere Sachwerte: Diese Klassiker dürfen in keinem Portfolio fehlen
Wenn es um „Sachwerte“ geht, denken die meisten Menschen sofort an Immobilien, Aktien und Gold. Diese Anlageklassen gelten nicht ohne Grund als besonders krisensicher – sie haben sich über viele Jahre hinweg als zuverlässige Wertanlagen erwiesen.
Gold
Gold ist seit Jahrtausenden einer der begehrtesten Stoffe überhaupt. Er wird vor allem wegen seiner begrenzten Verfügbarkeit geschätzt. Obwohl seine Bedeutung als Rohstoff in der Industrie oder Medizin fällt heute kaum noch ins Gewicht fällt, bleibt das Edelmetall ein beliebter Zufluchtsort für Anleger in unsicheren Zeiten.
Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass auch Gold nicht vor Kursschwankungen gefeit ist – so waren beispielsweise 2012 auch Verluste möglich. Dennoch bleibt Gold insgesamt eine sehr stabile Anlage, deren Wert in Krisenphasen häufig steigt.
Gut zu wissen: Es ist möglich, steuerfrei in Xetra Gold zu investieren! Wir zeigen dir, wie es geht!
Immobilien
Ob Wohnimmobilien, Eigentumswohnungen, Bürogebäude, Wald oder landwirtschaftliche Flächen: Immobilien gelten als robust und wertbeständig – und sollten daher in keinem ausgewogenen Portfolio fehlen. Ihr Status als krisensichere Sachwerte resultiert aus ihrem realen, greifbaren Wert.
Unabhängig von der Lage an den Finanzmärkten bleibt der Bedarf an Wohnraum bestehen, sodass Immobilienbesitzer auf regelmäßige Miet- oder Pachteinnahmen zählen können. Steigt die Inflation, erhöhen sich meist auch die Mieten und der Wert der Immobilie, was sich bei einem Verkauf auszahlt.
Die Preisentwicklung von Immobilien hängt maßgeblich von der Attraktivität und Entwicklung des Standorts ab. Wer in eine gute Lage investiert, profitiert nicht nur in Krisenzeiten.
Aktien
Auch Wertpapiere zählen zu den Sachwerten, da sie einen Anteil an einem realen Unternehmen repräsentieren. Aktien bieten in Krisen zwei Vorteile: Zum einen erzielen sie häufig Renditen, die über der Inflationsrate liegen.
Allerdings stößt auch diese Strategie an ihre Grenzen, etwa bei sehr hoher Inflation, die sich nicht immer vollständig durch Kursgewinne ausgleichen lässt. Zudem sind die Wertpapiere oft auch selbst von Krisen stark betroffen, wenn die jeweiligen Unternehmen schlechte Ergebnisse erzielen.
Des Weiteren besitzen Aktien als Unternehmensbeteiligungen einen eigenen Wert. Aktionäre profitieren von den Umsätzen und Gewinnen des Unternehmens, die in der Regel ebenfalls mit der Inflation steigen.
Nach überstandener Krise oder Inflation bleibt der Aktienbesitz erhalten, wobei sich der Wert der Papiere an die neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst hat.
Unterbewertete Sachwerte
Eine Unterbewertung zu entdecken ist das Ziel der meisten Anleger. Denn unterbewertete Aktien, die aktuell unter ihrem realen Wert gehandelt werden, könnten sich schnell zu Wachstumsaktien oder einem echten Tenbagger entwickeln!
Auch bei Sachwerten gilt das gleiche Konzept: Günstig eingekauft, müssen Investoren nur noch die unweigerliche Wertsteigerung abwarten, um zu profitieren. Bei Gold, Aktien oder auf dem Immobilienmarkt wird man solche unterbewerteten Sachwerte allerdings kaum finden.
Oldtimer, seltene Fahrzeuge
Historische Fahrzeuge sind nicht nur ein interessantes Hobby; sie bilden auch eine krisensichere Investition. Der Sammlerwert übersteigt hier den reinen Material- und Nutzungswert, obwohl auch dieser bei hochwertigen Fahrzeugen nicht unerheblich ist.
- Aufgrund des hohen Liebhaberwerts können Besitzer einer hohen Inflation gelassen entgegenblicken.
- Sammler sind stets bereit, ein solches Fahrzeug zu kaufen, auch wenn die Preise inflationsbedingt steigen.
- Mögliche Modelle sind zum einen hochwertige Oldtimer von Premiummarken wie Ferrari, Porsche, Aston Martin oder Mercedes
- “Alltagsfahrzeuge”, wie etwa historische VW-Busse oder Muscle Cars aus den USA ermöglichen einen günstigeren Einstieg, der sich ebenfalls lohnen kann
- Ein weiterer Ansatz ist der Erwerb von berühmten Einzelstücken, wie etwa Fahrzeuge von Prominenten oder Filmrequisiten
Bei diesen Sachwerten ist allerdings der recht hohe Aufwand zu beachten: Oldtimer-Besitzer müssen sich um die korrekte Lagerung und Transport bemühen. Bei besonders wertvollen Modellen kommen erhebliche Versicherungskosten hinzu, besonders, wenn das Fahrzeug auch tatsächlich gefahren werden soll. Regelmäßige Wartungsarbeiten erzeugen weitere Kosten.
Rohstoffe
Ein Investment in Rohstoffe wie Öl, Gas, Getreide oder Metalle kann eine sinnvolle Ergänzung zum eigenen Portfolio bilden. Hierbei handelt es sich um krisenfeste Sachwerte, da stets eine erhebliche Nachfrage besteht.
- Der Einstieg ist unter anderem durch Terminkontrakte, die an den Börsen gehandelt werden, möglich.
- Auch entsprechende Fonds sind eine mögliche Alternative.
- Ebenfalls geeignet ist das Investment in beteiligte Unternehmen, entweder durch Einzelaktien oder ETFs.
Rohstoffe als Sachwerte bieten eine enorme Flexibilität und Liquidität: Der Einstieg ist über die Börse in wenigen Sekunden möglich! Das ist deutlich schneller, als etwa die Anschaffung einer Immobilie, Oldtimer oder Kunstobjekten. Auch der Verkauf funktioniert ähnlich schnell.
Uhren
Exklusive Uhren von Marken wie Rolex, Audemars Piguet, Tag Heuer oder Patek Philippe sind begehrte Sammlerstücke und als solche krisenfest. Ihre Preise kannten in den vergangenen Jahren lediglich eine Richtung: nach oben!
- Aufgrund der zahlreichen Marken und Modelle ist jedoch hohe Fachkenntnis erforderlich, wenn eine Uhr als Sachwert angeschafft werden soll.
- Eine beliebige, hochwertige Uhr zu erwerben ist keine Investmentmöglichkeit, da nur einige wenige und sehr seltene Exemplare tatsächlichen Sammlerwert besitzen.
- Der Markt für solche Wertgegenstände ist in den letzten Jahren massiv gewachsen und hat Nachfrage und Preise in die Höhe getrieben.
- Diese Entwicklung dürfte sich mit hoher Wahrscheinlichkeit fortsetzen.
Obwohl Uhren ein krisenfester Sachwert und sinnvolles Investment sein können, ist Vorsicht geboten: Die Sammlerstücke stehen im Fokus von Dieben und werden bei Einbrüchen oder Überfällen bevorzugt entwendet.

Weine
Spitzenweine sind interessante Sachwerte, die einen hohen Wertzuwachs versprechen. Da die entsprechenden Jahrgänge einmalig sind und immer wieder Flaschen konsumiert werden, sinkt die verfügbare Menge und der Preis steigt.
- Infrage kommen jedoch nur einige wenige Qualitätsweine aus bestimmten Gegenden.
- Ein professioneller Dienstleister ist für ein Wein-Investment daher unbedingt zu empfehlen. Zollfreilager ermöglichen Steuervorteile, die Investoren unbedingt nutzen sollten.
- Auch die Lagerung zu Hause ist möglich, jedoch nicht ganz einfach.
- Hat der Wein sein ideales Trinkfenster erreicht, können Investoren die höchsten Preise erzielen.
- Dreistellige Wertsteigerungen sind bei den entsprechenden Jahrgängen keine Seltenheit.
Für den idealen Einstieg in diesen lukrativen Sachwert lohnt sich ein Blick in unseren Artikel “In Wein investieren”.
Kunst
Gemälde, Skulpturen und Co. erzielen oft Preise, die für Laien nicht nachvollziehbar sind. Wer Kunst als Sachwert zu seinem Portfolio hinzufügt, setzt genau auf diese Preise! Denn der Wert eines Objekts ist völlig ideell.
- Kunstgegenstände sind inflationssicher, da ihr Preis nicht auf einem “realen” Gegenwert basiert.
- Sammler und Liebhaber sind auch bei erhöhter Geldentwertung daran interessiert, einen angemessenen Betrag für ein Werk zu bezahlen.
- Kunst als Investitionsobjekt ist in erster Linie für Personen geeignet, die ohnehin ein Interesse an diesem Feld besitzen und bereits Erfahrung sammeln konnten.
- Laien sollten hingegen fachkundige Beratung einholen, bevor sie ein Werk erwerben.
Ein zusätzlicher Vorteil von Kunst ist natürlich die Möglichkeit, die Objekte aufzuhängen/aufzustellen und sich an ihnen zu erfreuen. Möchtest du einen solchen Sachwert erwerben, musst du aber einiges an Geduld mitbringen: Es kann Monate dauern, bis ein passendes Kunstwerk gefunden und gekauft wurde.
Auch der spätere Verkauf kann erhebliche Zeit kosten. Da zudem die Preisentwicklung schwer vorherzusagen ist, gelten solche Sachwerte als wenig Liquide.
Briefmarken
Obwohl (oder gerade weil?) sie einen besonders langweiligen Ruf haben, sind Briefmarken als krisensicherer Sachwert hervorragend geeignet. Weltweit sammeln mehr als 50 Millionen Menschen aktiv Briefmarken, sodass Nachfrage und Angebot kein Problem darstellen.
Besonders in China ist das Sammeln als Hobby beliebt: Die derzeit 18 Millionen Philatelisten (Personen, die Briefmarken studieren oder sammeln) dort sind oft sehr solvent. Ihre Anzahl wuchs in den letzten Jahren zudem stark an und hat für erhebliche Preissteigerungen einiger Briefmarken geführt.
- Auch hier handelt es sich eindeutig um einen Sachwert.
- Die extremen Preise von über 12 Millionen Euro für eine rare Ausgabe werden nur bezahlt, weil Menschen diese seltenen Exemplare besitzen wollen.
- Ein solcher Wunsch ist unabhängig von Inflation oder Wirtschaftskrisen und macht Briefmarken zu einem guten Investment.
- Die Wertsteigerung ist meist überschaubar, dafür aber sehr zuverlässig: Trends oder andere Faktoren haben keinen Einfluss auf die Preise.
- Leider ist für Briefmarken ein gewisses Fachwissen erforderlich, um passende Exemplare auszuwählen und die Echtheit zu verifizieren.
- Wer kein persönliches Interesse besitzt und Philatelie ausschließlich als Investment sieht, sollte daher die Beratung eines Profis in Anspruch nehmen.

Whisky
Ein seltener Whisky kann einen hohen Preis erzielen, der von äußeren Einflüssen wie Inflation und Krisen weitgehend unabhängig ist. Hohe Nachfrage in den letzten Jahren hat zu massiven Preissteigerungen geführt, die zahlreiche Investoren anlockten.
- Anders als bei Wein, liegt der Fokus bei Whiskys weniger auf dem Jahrgang und mehr auf dem Alter und der herstellenden Destillerie.
- Limitierte Sonderabfüllungen können ebenfalls einen erheblichen Preis erzielen.
- Whisky hat, bei korrekter Lagerung, kein Verfallsdatum. Anleger können Flaschen theoretisch für sehr lange Zeiträume aufbewahren.
- Die Lagerung ist problemlos Zuhause möglich, was den Investoren ein erhöhtes Sicherheitsgefühl gibt.
- Die langfristige Preisbildung lässt sich jedoch nur schwer voraussagen: zahlreiche Experten sehen bereits eine Blasenbildung, die in den nächsten Monaten platzen könnte.
Dennoch können Whiskys ein lohnender Sachwert sein. Interessenten sollten jedoch sichergehen, auf die richtige Flasche zu setzen und vor dem Kauf entsprechend recherchieren.
Sammelkarten
Sammelkarten haben eine lange Geschichte hinter sich: Bereits seit Jahrzehnten werden in den USA etwa Baseball-Sammelkarten für astronomische Summen gehandelt. So richtig in den Fokus der Investoren kam dieses Konzept jedoch erst in den letzten Jahren.
Eine ganze Generation von Pokémon-Fans wurde erwachsen und nahm ihre Liebe für die dazugehörigen Sammelkarten mit. Heute erzielen einzelne Karten Preise von bis zu 300.000 Euro.
- Auch hier handelt es sich eindeutig um einen Sachwert, da das Interesse an den Karten rein ideell ist.
- Die Karten haben außerdem keine besonderen Ansprüche an die Lagerung und lassen sich weltweit leicht verkaufen.
- Die Auswahl der richtigen Karten erfordert stets hohe Fachkenntnis.
- Bei besonders teuren Exemplaren sind zudem kostspielige Gutachten erforderlich, die die Echtheit bestätigen.
- Möchtest du in Sammelkarten investieren, solltest du dich idealerweise mit der Materie bereits auskennen.
- Auch Preisentwicklungen lassen sich nur auf diese Weise vorhersagen.
Sonderfall Immobilien: So gelingt der Einstieg
Immobilien sind für viele Anleger der bestmögliche Sachwert, da sie hohe Sicherheit und eine ansprechende Rendite ermöglichen. Leider ist der Einstieg besonders schwierig, da für ein ganzes Objekt in der Regel mehrere hunderttausend Euro fällig werden.
Für die meisten Privatpersonen ist daher eine Finanzierung vonnöten, mit der sie sich wiederum dem Zinsmarkt aussetzen – und dieser ist alles andere als krisenfest! Glücklicherweise gibt es jedoch eine Reihe von nützlichen Alternativen.
Immobilien-Crowdinvesting
Wenn du kein gesamtes Objekt kaufen kannst oder möchtest, kann es sinnvoll sein, dich mit anderen Investoren zusammenzuschließen. Diesem Prinzip folgen Crowinvesting-Plattformen. Sie bieten eine interessante Möglichkeit, von Immobilien zu profitieren.
- Dabei steuerst du einen Teil zur Finanzierung eines Gebäudes, Ausbau/Umbau oder Ähnlichem bei. Im Anschluss bist du – je nach Vertragsform – Anteilseigner oder ausgezahlt.
- Der Einstieg ist in der Regel schon mit Beträgen zwischen 500 und 1.000 Euro möglich – ein vergleichsweise günstiger Zugang zu den beliebten Sachwerten! Eine Garantie, dass dein gewähltes Projekt erfolgreich ist und du einen Gewinn erzielst, gibt es natürlich nicht.
Eine spezielle Unterform des Crowdinvesting sind P2P-Kredite: Sie folgen einem ähnlichen Prinzip, erlauben aber noch geringere Investment-Beträge, die meist schon ab 1 € beginnen. Oft schließen sich hier hunderte von Anlegern zusammen, um ein Immobilienprojekt zu finanzieren.
Die geringen Mindestsummen bieten dir die Möglichkeit, breit diversifiziert in viele Projekte zu investieren. Ist das Bauvorhaben abgeschlossen, wirst du inklusive Rendite ausbezahlt.
Somit ist dein Investment stets nur kurzfristig und meist nach 6 bis 24 Monaten beendet. Natürlich gibt es auch hier ein Risiko, denn der Bauunternehmer kann pleitegehen oder in Zahlungsverzug geraten. Die meisten Anleger nehmen diese Gefahren aber in Anbetracht der hohen Zinsen gerne auf sich.
REITs
Ein Real Estate Investment Trust ist eine Aktiengesellschaft, die im Bereich Immobilien aktiv ist. Sie verfügen über eine steuerliche Sonderstellung, müssen im Gegenzug jedoch auch vergleichsweise strengen Regeln folgen.
So ist ihre Tätigkeit zum Beispiel nahezu steuerfrei, wenn sie mindestens 90 % ihrer Gewinne an die Anteilseigner auszahlen. Das führt zu hohen Renditen und macht REITs zu einer besonders attraktiven Anlageoption.
- Anleger können mit REITs von den Immobilienmärkten profitieren, sind aber auch Schwankungen stärker ausgesetzt.
- Da es sich um börsennotierte Unternehmen handelt, können Krisen und Abschwünge die Kurse angreifen und auch dein investiertes Kapital beschädigen.
- Die Annahme ist jedoch, dass die Wertpapiere nach dem Ende einer Talfahrt wieder zulegen und die Verluste ausgleichen.
- Mieteinnahmen werden zudem auch in Krisenzeiten generiert. Passende REITs stellen daher zuverlässige Sachwerte dar.

Immobilien-ETFs
Exchange Traded Funds sind Fonds, die einen Aktienindex nachbilden. Handelt es sich dabei um einen Index aus Immobilienunternehmen, bietet sich für Anleger eine einfache Möglichkeit, von der Branche zu profitieren.
- Immobilien-ETFs bieten außerdem den Vorteil einer einfachen Diversifikation, da wir ohne großen Aufwand in dutzende oder gar hunderte von Unternehmen investieren können.
- Auch hier sind wir jedoch eventuellen Marktschwankungen ausgesetzt, da es sich immer um börsennotierte Firmen handelt!
- Du profitierst von hoher Liquidität und Verfügbarkeit (schneller Ein- und Ausstieg möglich)
- Dank fractional shares ist der Einstieg mit jedem beliebigen Betrag möglich – das macht Immobilien-ETFs zu einem hervorragenden Sachwert für kleine Konten.
Immobilienfonds
Über einen Immobilienfonds können wir in mehrere Objekte gleichzeitig und zu einer für uns passenden Summe investieren. Als Anleger haben wir jedoch keinen Einfluss darauf, wo welche Immobilien gekauft werden.
- Aufgrund der Zusammenstellung sind solche Immobilienfonds in der Regel sehr breit diversifiziert.
- Leider fallen aber auch Kosten für das Management des Fonds und sonstige Gebühren an.
Man unterscheidet dabei generell zwei Arten:
- Offene Immobilienfonds sind leichter zugänglich und haben geringere Mindestbeträge. Sie enthalten meist allgemeine Objekte und überschaubare Renditen.
- Geschlossene Fonds sind ein exklusiveres Angebot. Sie verlangen in der Regel ein Investment von mindestens 5.000 Euro, haben oft lange Laufzeiten (zehn Jahre sind keine Seltenheit) und können zusätzliche Pflichten beinhalten. Im Gegenzug versprechen sie aber auch attraktive Renditen.
Alternative Immobilien
Wenn es um Immobilien aIs wertstabile Sachwerte geht, sind Wohnhäuser oder Eigentumswohnungen meist die erste Wahl. Doch es gibt Alternativen, die oft ebenfalls eine attraktive Beimischung zum eigenen Portfolio darstellen können!
- Dazu zählen zum Beispiel Ackerland, Forstflächen, Büro-, Lager- oder Gewerbeflächen.
- Ackerland gilt als besonders inflationsresistent: Es handelt sich nicht nur um einen Sachwert; auch die darauf angebauten Pflanzen werden teurer, wenn die Preise steigen!
- Wald lohnt sich vor allem, wenn größere Flächen erworben werden. Sie können durch Dienstleister bestellt werden, die sich um die Pflege, Holzschlag und Verkauf kümmern.
- Büro-, Lager- oder Gewerbeflächen sind oft schon für kleinere Summen zu haben und bringen zusätzlichen Flexibilität ins Portfolio. Diese Sachwerte können zuverlässige Einnahmen aus Verpachtung erzielen und so eine ansprechende Rendite erzielen.
Sind Sachwerte das Richtige für dich? Unsere Entscheidungshilfe
Passen Sachwerte in dein Portfolio, und wenn ja: welche und in welchem Umfang? Diese Fragen sind nicht immer ganz einfach zu beantworten. Denn diese Anlageklasse kommt mit eigenen Vor- und Nachteilen daher, die zu deiner persönlichen Strategie passen müssen.
Hier findest du die wichtigsten Fakten im Überblick
Vorteile | Nachteile |
Krisensicherheit und Inflationsschutz | Risiko (z.B. Immobilien in unattraktiven Bereichen, Trendwenden in der Kunst …) |
Meist zuverlässiger Wertzuwachs | Überrenditen sind selten |
Oft Sekundärnutzen (z.B. Ausstellungsstück, Wohnraum …) | Hohe bis sehr hohe Anschaffungskosten → Verklumpungsrisiko! |
Können als Kreditsicherheiten dienen | Schwieriger Einstieg (Fachkenntnisse erforderlich) |
Immobilien erzeugen zusätzlichen Cashflow | Hoher Aufwand für Lagerung und Unterhalt bei einigen Sachwerten |
Physisch greifbar: Können zu Hause gelagert werden – keine Banken oder andere Mittelsmänner nötig | Anfällig für Diebstahl und Beschädigungen |
Das wohl wichtigste Entscheidungskriterium sind sicherlich deine verfügbaren Mittel. Hast du zum Beispiel nur wenig Kapital zur Verfügung, ist die Anschaffung eines Hauses kaum möglich – du benötigst zumindest eine ausreichende Anzahlung. Stattdessen könntest du dich auf Optionsstrategien für kleine Konten konzentrieren und so zunächst dein Vermögen vermehren.
Umgekehrt ist bei einem großen Konto eine Beimischung von Sachwerten sehr zu empfehlen! Trotz Hedging drohen sonst unangenehme Verluste während der nächsten Krise. Hier könnten, je nach persönlicher Vorliebe, Immobilien, Kunstobjekte oder auch Gold ein praktisches Gegengewicht bilden. Auch sichere Aktien kommen hier infrage.
Bonus: Sicher investieren in unsicheren Zeiten
Du hast bereits die passenden Sachwerte für dein Portfolio ausgewählt, möchtest aber noch zusätzliche Sicherheiten? Für besonders turbulente Phasen haben wir einige praktische Empfehlungen für dich zusammengestellt:
1. Liquidität sicherstellen
Langfristige Anlagen bieten oft attraktive Renditen, binden dein Kapital jedoch über einen längeren Zeitraum. Bevor du dich langfristig auf ein Investment festlegst, muss deine kurzfristige Liquidität gesichert sein!
Nichts ist unangenehmer, als wenn plötzlich das Geld ausgeht, weil das Vermögen fest angelegt ist. Immobilien können hier eine gute Lösung sein, da sie als stabile Sachwerte durch Vermietung regelmäßige Einnahmen generieren.
2. Breite Streuung nutzen
Ein breit gestreutes Portfolio ist gerade in Krisenzeiten Gold wert. Achte darauf, verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Immobilien und andere Sachwerte sinnvoll zu kombinieren. Zusätzlich solltest du auch auf flexible Anlagen wie Tagesgeldkonten setzen, um jederzeit auf Kapital zugreifen zu können.
Dank moderner Finanzprodukte wie ETFs oder ETPs ist es heute einfacher denn je, in zahlreiche Unternehmen und Märkte zu investieren und so eine breite Risikostreuung zu erreichen.
3. Kosten im Blick behalten
Vergiss nicht, bei der Auswahl deiner Investments auf Gebühren und andere Kosten zu achten. Besonders in Zeiten hoher Inflation können diese deine Rendite deutlich schmälern.
Zum Glück lassen sich Anbieter und Konditionen heutzutage online schnell vergleichen, sodass du versteckte Gebühren vermeiden kannst.
4. Gelassen bleiben
Mit einer durchdachten und breit aufgestellten Anlagestrategie kannst du Krisen gelassen entgegensehen. Lass dich nicht von aktuellen Schlagzeilen oder kurzfristigen Marktschwankungen verunsichern. Häufiges Überprüfen des Depots führt oft zu vorschnellen und teuren Fehlentscheidungen.
Es kann hilfreich sein, automatische Orders und persönliche Regeln im Vorfeld festzulegen. So bleibst du deiner Strategie treu und lässt dich nicht aus der Ruhe bringen – auch wenn die Märkte einmal turbulenter werden.
Fazit: Nicht nur für Krisenzeiten
Sachwerte sind für Krisenzeiten ideal, da sie auch hohe Inflation oder einen Börsencrash unbeschadet überstehen können. Dazu müssen sie jedoch stabile Preise verzeichnen oder, idealerweise, sogar noch an Wert gewinnen.
Zahlreiche Sachwerte sind jedoch hochspekulativ! Hier ist Vorsicht geboten, da sich die Nachfrage nach Whisky, Kunst oder Uhren schnell verändern kann. Mit bewährten Anlagegütern wie Immobilien oder Gold besteht diese Gefahr hingegen kaum.
Krisensichere Sachwerte können daher ein sinnvolles Investment sein. Insbesondere, wenn du die jeweiligen Nachteile (wie zum Beispiel hoher Kapitalaufwand oder nötiges Fachwissen) umgehen kannst.
Sachwerte sind daher auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil jedes gut aufgestellten Portfolios. Welcher Sachwert der richtige für dich ist, hängt maßgeblich von deinem verfügbaren Kapital ab. Auch deine Risikotragfähigkeit kommt hier mit ins Spiel, da einige der Objekte durchaus schwankende Renditen aufweisen.
Durch ihre Schutzwirkung lassen dich die Sachwerte auch in Krisenzeiten ruhig schlafen und helfen dir, effektiv dein Geld zu vermehren.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Sachwerten
Immobilien, Gold und Aktien sind die populärsten Sachwerte. Auch Kunstgegenstände, Oldtimer, Wein, Whisky, Uhren und vieles mehr kommen in Betracht. Der beste Sachwert hängt von den persönlichen Möglichkeiten und Vorlieben ab.
Zahlreiche Sachwerte sind lukrative Optionen; welche am besten geeignet ist, hängt von den eigenen Zielen ab. Auch das zur Verfügung stehende Kapital spielt eine Rolle: Aktien sind zum Beispiel bereits deutlich günstiger zu haben als eine ganze Immobilie!
Alle Sachwerte, deren Wert durch ihre Benutzung (Immobilien) oder einen Liebhaberwert entsteht (Uhren, Kunst, Oldtimer…) sind bei Inflation hilfreich. Ihr Preis kommt zustande, weil Sammler sie schätzen und besitzen wollen – daran ändert auch die Inflation nichts.
Sachwerte werden unterschiedlich besteuert. Kunstgegenstände oder Uhren sind bereits nach 12 Monaten Haltedauer steuerfrei. Der Verkauf von Weinen ist generell steuerfrei, sofern er nicht professionell erfolgt. Immobilien sind in der Regel nach 10 Jahren steuerfrei veräußerbar.
Sachwerte sind sichere Wertanlagen, da sie von einer hohen Inflation nicht betroffen sind. Ihr Wert bleibt erhalten, da er durch ihre Verwendung oder den Sammlerwert zustande kommt. Sachwerte sind damit deutlich sicherer als zinsbasierte Anlagen.
Sachwerte müssen nicht nur wertstabil sein; auch der Kauf- und Verkauf sollte jederzeit möglich sein. Neben Gold kommen dafür vor allem Immobilien (z.B. via Fonds) und Aktien infrage. Kunst, Uhren, Oldtimer etc. versprechen ebenfalls hohe Sicherheit; hier ist der Verkauf jedoch deutlich schwieriger.