Günstig einkaufen, Wachstum abwarten und teuer verkaufen. Mit keinem Wertpapier gelingt das besser als mit den Wachstumsaktien! Von den Unternehmen, die hinter diesen Growth-Aktien stehen, erwarten Anleger starkes Wachstum, hohe Umsätze und Gewinne. Doch wie findet man solche Titel, welche Bereiche weisen aktuell besonders starke Wachstumsaktien auf und was müssen Investoren dabei beachten? Hier gibt es die Antworten!
- Erwartet man von einem Unternehmen starkes Wachstum mit hohen Umsätzen und/oder Gewinnen, spricht man von Wachstumsaktien oder Growth-Aktien
- Solche Wertpapiere bieten eine hohe Rendite für Anleger, wenn die Wachstumsprognosen zutreffen
- Viele scheinbare Wachstumstitel können die Erwartungen hingegen nicht erfüllen
- Diversifikation/Risikostreuung ist bei Growth-Aktien besonders wichtig
An den Börsen profitieren Anleger von den langfristigen Kurssteigerungen der Märkte. Aber einige Wertpapiere übertreffen diese allgemeinen Zugewinne deutlich und wachsen besonders rasant: bei Wachstumsaktien, auch Growth-Aktien genannt, wird genau ein solcher Anstieg der Umsätze oder Gewinne erwartet.
Investoren können von den starken Zugewinnen der Wachstumsaktien profitieren und die Titel später zu einem sehr guten Preis verkaufen. Das macht Growth-Aktien besonders begehrt und sorgt dafür, dass sie oft hochbewertet und bereits dementsprechend teuer sind.
Diese hohen Preise sorgen dafür, dass solche Titel auf den ersten Blick wie ein schlechter Deal aussehen: Wir müssen tief in die Tasche greifen, um einzusteigen und erhalten im Gegenzug nur eine vage Aussicht auf Gewinne. Sollte die Prognose jedoch zutreffen, wartet eine meist sehr hohe Rendite auf uns. Growth-Aktien haben daher in gewisser Weise einen Glücksspiel-Charakter, der einige Anleger anzieht und andere abschreckt.
In vielen Fällen zählen Wachstumsaktien zu Branchen oder Bereichen, die insgesamt stark wachsen. Grund sind oft Trends der Wirtschaft, Industrie oder Themen, die die gesamte Menschheit betreffen. Typische Felder, in denen wir aktuell eine hohe Anzahl an vermeintlichen Growth-Aktien finden, sind zum Beispiel:
- Klimawandel und erneuerbare Energien
- E-Commerce und Shopsysteme
- Elektroautos, autonomes Fahren
- Biotechnologie
- Cannabis
- Raumfahrt
- 3D-Druck
Neben dem Wachstum einer ganzen Branche kann es aber auch nur ein einzelnes Unternehmen sein, dass besonders stark zulegt. Ein bahnbrechendes Produkt oder eines, das der Konkurrenz zumindest weit überlegen ist, können Auslöser sein.
Auch die gute Marktposition oder eine besonders erfolgreiche Strategie, positive Publicity, rechtliche Rahmenbedingungen und mehr sind mögliche Gründe.
Diese Unternehmen wachsen … oder auch nicht
Wachstumsaktien sind sehr häufig Wertpapiere recht junger Unternehmen – und das gleich aus mehreren Gründen: Für solche Firmen ist es vergleichsweise einfach, ihre Umsätze und Gewinne stark zu steigern. Sie können neue Marktanteile erobern und viele neue Kunden gewinnen, da sie bisher nur einen kleinen Kundenstamm bedient haben.
Junge Unternehmen sind außerdem oft flexibler und mutiger: Sie können größere Risiken auf sich nehmen und dadurch den Markt aufwirbeln. In einigen Fällen führt genau diese Risikobereitschaft zu großen Erfolgen und sorgt dafür, dass die Wertpapiere dieser Firmen zu Wachstumsaktien werden. Die Startup-Kultur der letzten Jahre treibt diese Entwicklung auf die Spitze.
Alteingesessene Unternehmen können in dieser Hinsicht nicht mit dem “Nachwuchs” mithalten: Sie haben ihre Märkte bereits gewonnen und können den Konkurrenten oft nur schwer weitere Anteile abringen. Es wäre zwar theoretisch möglich, neue Produkte ins Sortiment aufzunehmen und dadurch neue Kunden zu gewinnen – in der Praxis ist diese Strategie aber riskant und kommt nur für wenige Unternehmen infrage.
Auch in Sachen Flexibilität ist es bei den etablierten Firmen weniger weit her; sie können es sich nicht erlauben, ihre lukrative Basis zu gefährden und bleiben daher lieber im gewohnten Fahrwasser. Dort erzeugen sie weiter zuverlässige Umsätze und profitieren von ihrer Größe. Aufgrund des hohen Wertes solcher Firmen spricht man gemeinhin von “Value Aktien”.
In einigen Fällen kann auch überhaupt keine logische Erklärung hinter dem Status der Wachstumsaktie stecken. Hier wird sogar oft böse Absicht unterstellt, da ein Unternehmen von einer Überbewertung an den Börsen durchaus profitieren könnte.
Sollte es sich um einen unbegründeten Hype handeln, wird die scheinbare Growth-Aktie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihre Prognose nicht erfüllen können! Dass man solche schwarzen Schafe rechtzeitig erkennen und vermeiden sollte, versteht sich von selbst.
Growth-Aktien aus der Praxis
Ein exzellentes Beispiel für eine Wachstumsaktie ist Amazon: Das Unternehmen startete als kleiner Online-Buchhändler und wuchs rasant an. Von einem Startpreis von 0,09 USD bis zu einem Maximum von über 180 Dollar im Jahr 2021 ging die Reise für die Aktie, von der zahlreiche Anleger profitierten – das entspricht einem Wachstum von 125.000 Prozent! Nach einem Rücksetzer steht man aktuell bereits wieder vor einem All-Time-High.
Dabei konnte Amazon seinen Status als Wachstumsaktie nicht lange geheim halten und zahlreiche Investoren interessierten sich frühzeitig für das Wertpapier. Über viele Jahre war das US-Unternehmen eine der beliebtesten Growth-Aktien. Besonders während der COVID-Pandemie gingen die Umsätze durch die Decke.
Heute haben sich die Ergebnisse etwas normalisiert. Amazon kann immer noch mit stolzen Zahlen und kräftigem Wachstum aufwarten. Zusätzlich umfasst der Unternehmenskomplex weitere, sehr erfolgreiche Dienstleistungen, wie etwa das Cloud-Angebot AWS, so dass der Erfolg langfristig gesichert scheint. Ob Amazon immer noch zu den klassischen Wachstumsaktien zählt, ist in Anbetracht der bereits erreichten Größe fraglich: Man kann zwar weiterhin ein stabiles Wachstum annehmen; die meisten Analysten würden das Wertpapier jedoch heute eher als Value-Aktie bezeichnen.
Die enormen Kurssteigerungen der Amazon Aktie in der Vergangenheit stellen Anleger heute vor die Frage: Welches Unternehmen wird das nächste Amazon? Wer die passende Antwort findet, kann von einer besonders lukrativen Rendite profitieren!
So findet man Wachstumsaktien
Wachstumsaktien sind extrem attraktive Investments. Das Problem: Sie sind oft sehr teuer und es ist schwer, die richtigen Titel zu finden! Denn eine große Anzahl an Wertpapieren kann den Anschein erwecken, eine echte Growth-Aktie zu sein – nur um dann kurze Zeit später diese Erwartungen zu enttäuschen.
Bei der Auswahl solcher Aktien ist daher einiges an Aufwand nötig. Wir wollen vermeiden, in eine Firma nur aufgrund einer positiven Wachstumsprognose zu investieren. Die Fundamentaldaten und sämtliche unternehmerischen Kennzahlen müssen eine gute Figur machen. Nur dann ist ein Einstieg sinnvoll.
Viele Wachstumsaktien können dennoch nie ihr volles Potenzial entfalten, obwohl es sich um gut geführte, lukrative Unternehmen handelt. Das Umfeld, in dem sich diese Firmen befinden, ist oft sehr kompetitiv. In vielen Fällen geht auch das Interesse an den jeweiligen Trends verloren oder wird durch neue Technologien abgelöst.
Um die Suche nach Wachstumsaktien zu vereinfachen, empfehlen wir den Einsatz von Aktienanalyse-Tools wie den Screener von finviz.com. Solche Programme bieten verschiedene Möglichkeiten, um Growth-Aktien zu entdecken: Besonders naheliegend ist die Suche nach Wertpapieren, deren Gewinnprognose für die nächsten Jahre besonders hoch ist. Auch die Einnahmen aus der jüngeren Vergangenheit können ein guter Indikator sein, um Wachstumsaktien für 2023 zu finden.
Wir raten daher zu folgenden Einstellungen: Portal finviz.com, Funktion “Screener” (im Hauptmenü, oben auf der Seite)
- Country: USA
- Market Cap.: + Small (over 300mln)
- EPS growth next 5 years: High (> 25 %)
- Sales growth past 5 years: High (> 25 %)
Mit diesen Vorgaben lassen sich lukrative Wachstumsaktien finden. Wir beschränken uns dabei auf den US-Markt, da dieser besonders geeignet ist, um Growth-Aktien hervorzubringen. Durch die Kapitalisierung von mindestens 300 Millionen Dollar wählen wir gezielt Unternehmen aus, die eine passable Größe erreicht haben.
Die Einstellung der hohen Gewinnerwartung sowie eines hohen Umsatzwachstums, jeweils für fünf Jahre, ist der eigentliche Kern der Suche: Diese beiden Faktoren sind gut geeignet, um Wachstumsaktien zu finden. Daher wurde ihr Wert auch auf “High” gesetzt. In den Ergebnissen finden wir bekannte Aktien wie Amazon oder Tesla, aber auch viele weitere Titel, die zu echten Growth-Aktien werden könnten.
Growth-Aktien weisen große Wachstumsraten auf, was meist zu einer sehr teuren Bewertung führt. Die gängigen Kennzahlen, wie etwa das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis, eignen sich für Wachstumsaktien daher nicht. Solche Wertpapiere werden oft mit einem KGV von über 1.000 bewertet! Zum Vergleich: normalerweise gehen Investoren bei einem KGV von 15-20 von einer fairen Bewertung aus.
Growth-Titel zeigen einmal mehr, wie schwierig die Aktienanalyse in der Praxis ist. Starre Regeln und Kennzahlen helfen nur bedingt weiter. Dies ist einer der Gründe, warum unsere tagesaktuellen Marktanalysen so enorm beliebt sind! Im Rahmen der Mastermind-Gruppe stellen wir sie den Mitgliedern zur Verfügung.
Mit diesen umfangreichen Daten ausgestattet, können die Teilnehmer ihr Vermögen schnell vermehren und vor Rückschlägen bewahren. Durch unsere persönliche Betreuung und praktische Anleitung helfen wir, Anlagestrategien zu optimieren und komplexe Finanzinstrumente wie den Optionshandel zu meistern.
Risiken bei Growth-Aktien
Wer auf Wachstumsaktien setzt, nimmt ein erhebliches Risiko auf sich. Denn solche Titel sind in der Regel bereits sehr teuer. Die Annahme ist, dass die Unternehmen das erwartete Wachstum langfristig halten und die Aktienkurse über Jahre hinweg steigen. Ob es dazu kommt, ist natürlich keineswegs sicher. Erfüllt sich die Wachstumsprognose nicht, haben Anleger den hohen Preis bezahlt, ohne dafür belohnt worden zu sein – es drohen heftige Verluste.
Hier kommen eine ganze Reihe von möglichen Problemen ins Spiel, die dem Unternehmen die scheinbar sicheren Gewinne verhageln können: Sollte der Erfolg auf einem besonders attraktiven Produkt beruhen, werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bald Nachahmer finden. Möglicherweise kann einer oder mehrere Konkurrenten das Erfolgsprodukt auch verbessern oder eine Alternative entwickeln, die das Wachstum unserer Growth-Aktie gefährdet.
Es gibt hunderte Beispiele für diese Prozesse, die den Erfolg einer Wachstumsaktie zerstört oder zumindest reduziert haben. So zeigte sich etwa im Bereich Medien/Fernsehen eine lange Geschichte kleinerer und größerer Misserfolge: Das (objektiv bessere) Betamax-System verlor gegen VHS-Kassetten, nur um später von DVDs abgelöst zu werden. Als sich Blu-ray-DVDs aufmachten, das neue, primäre Film-Medium zu werden, bot Netflix mit seinem Streaming-Dienst bereits eine bessere Alternative an. Dadurch reduzierte sich nicht nur die Nachfrage nach optischen Medien, sondern auch die nach linearen Fernsehsendern. Netflix schien bereits eine sichere Wachstumsaktie zu sein, muss nun aber mit dutzenden Nachahmern wie Amazon Prime oder Disney um Marktanteile kämpfen.
Bei allen Teilschritten dieser Branche waren jeweils Unternehmen beteiligt, die als Wachstumsaktie gehandelt wurden – nur um kurze Zeit später überflüssig zu werden oder zumindest einen deutlichen Rückgang ihrer Prognose zu erleben. Bei Netflix ist die Wachsstumsstory allerdings noch intakt, der Streaminganbieter ersetzt gerade die alten TV-Sender mit ihren langen Werbeblocks.
Gelegentlich finden wir sogar Wachstumsaktien, die noch nicht profitabel sind. In diesen Fällen basiert der (meist dennoch hohe) Preis und die erheblichen Erwartungen der Anleger einzig auf der Erfolgsprognose. Facebook war ein solches Unternehmen, das zum Zeitpunkt des Börsengangs noch rote Zahlen schrieb und dennoch als Growth-Aktie gehandelt wurde.
Hier zeigt sich auch ein weiteres Risiko der Wachstumsaktien: Sie sind häufig in einem völlig neuen Bereich aktiv, zu dem es noch keine Erfahrungswerte gibt. Ob das Geschäftskonzept von Facebook jemals lukrativ sein würde, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Die Gefahr, dass die vermeintliche Growth-Aktie nicht den gewünschten Erfolg zeigt und die Anleger aufgrund des hohen Preises Verluste erzielen, ist durchaus ernstzunehmen.
Der gewaltige Crash der Dotcom-Blase Ende der 90er Jahre ist dafür ein perfektes Beispiel: Allen Unternehmen, die mit dem damals noch mysteriösen Thema Internet assoziiert waren, wurden absurde Gewinnprognosen unterstellt. Viele der Firmen waren jedoch (noch) nicht profitabel oder hatten unsinnige Geschäftsmodelle. Als die Märkte aus ihrem Traum vom Reichtumsbringer Internet aufwachten, kam es zu gewaltigen Kurseinbrüchen und der Pleite vieler angeblicher Wachstumsfirmen.
Im Mittelpunkt stand damals auch die Deutsche Telekom – an dieser Aktie haben sich viele deutsche Privatanleger die Finger verbrannt.
Zuletzt sei noch erwähnt, dass auch das Anlegerverhalten zu Verlusten führen kann. Die Growth-Titel erleben in Zeiten von Stagnation, Bärenmärkten oder echten Börsencrashs nur ein sehr geringes Interesse, denn die Investoren setzen dann lieber auf Wertpapiere bekannter und bewährter Unternehmen, um ihr Kapital nicht weiter zu gefährden.
Die Folge: die Nachfrage nach Wachstumstiteln sinkt rapide und es kann zu erheblichen Kurseinbrüchen kommen. Obwohl die Unternehmen selbst keine offensichtlichen Fehler gemacht haben und keine objektiven Gründe gegen sie sprechen, kommt es dann zu Verlusten an den Börsen, die Investoren stark belasten.
Eingefleischte Growth-Investoren schreckt dies natürlich nicht ab. Zählst du nicht in diese Gruppe, solltest du aber an dieser Stelle hinterfragen, ob sich solche Wertpapiere für dich lohnen. Falls du dabei feststellst, dass dir das Glücksspiel mit den Wachstumsaktien nicht liegt, haben wir mit unserer Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn eine interessante Alternative für dich. Besonders attraktiv ist die Tatsache, dass dein Geld hier durchgehend unter deinem Namen auf deinem Konto bleibt.
Du gewährst uns lediglich vorübergehend Zugriff und erlaubst uns, kurzlaufende Optionsstrategien für dich zu handeln. Dank ausgeklügelter Absicherung und unserer jahrzehntelangen Erfahrung können wir dabei Rücksetzer sehr gut vermeiden. Du erhältst die Rendite daher verlässlich und unabhängig von der aktuellen Marktsituation.
Gibt es Wachstumsaktien mit Dividende?
Auf den ersten Blick scheinen Growth-Titel und Dividenden ein Widerspruch zu sein: Für starkes Wachstum müssen Unternehmen die erwirtschafteten Gewinne wieder investieren, um weitere Marktanteile zu gewinnen. Die Ausschüttung an die Investoren via Dividenden können sie sich in der Regel nicht erlauben.
Es gibt jedoch immer wieder Ausnahmen. So zahlt Apple etwa seit 2012 eine Dividende, die auch noch regelmäßig um ca. 10 % pro Jahr steigt. Gleichzeitig konnte das Unternehmen den Gewinn 2020 trotz Corona-Krise um 6,6 % steigern. Im Jahr 2021 waren es sogar massive 45 %, gefolgt von ebenfalls soliden 11 % in 2022.
Mit den Steigerungen kann Apple neue Investitionen durchführen und gleichzeitig eine Dividende zahlen. Auch die Erhöhung der Ausschüttung im zweistelligen Prozentbereich pro Jahr ist damit kein Problem.
Wachstumsraten von mehreren Prozent pro Jahr, wie wir sie in der Vergangenheit gesehen haben, sind bei Apple aufgrund der Größe wohl nicht mehr zu erwarten; dennoch handelt es sich weiterhin um eine Wachstumsaktie, die eine ansprechende Dividende zahlt.
Wachstumsaktien richtig nutzen
Die verschiedenen Growth-Aktien bieten sehr gute Wachstumschancen. Es ist jedoch nicht garantiert, dass sämtliche Kandidaten aus der Liste auch tatsächlich starke Kurssteigerungen erleben.
Viele Titel können ihr Potenzial nicht voll ausspielen, da sie beispielsweise von starken Konkurrenten ausgestochen werden – es bleiben also ernstzunehmende Gefahren. Dennoch sind sie eine interessante Wertanlage, die einen sinnvollen Bestandteile verschiedener Strategien bilden können.
Du solltest jedoch stets auf eine ausreichende Risikostreuung achten. Nützlich ist dafür zum Beispiel das Erstellen eines eigenen “Korbs” aus ausgewählten Growth-Aktien, der einen kleinen Teil deines Portfolios ausmacht. Eine solche Zusammenstellung erlaubt dir, auf viele Titel gleichzeitig zu setzen.
Sollte eine der potenziellen Growth-Aktien tatsächlich ein starkes Wachstum zeigen, bist du rechtzeitig mit dabei, um zu profitieren. Da der gesamte Korb nur einen begrenzten Teil deines Vermögens ausmacht, ist dein Risiko jedoch begrenzt. Auf diese Weise kannst du Growth-Stocks nutzen, um deine Performance zu erhöhen.
Besonders unter Neulingen sind auch ETFs beliebt, die auf Wachstumsaktien fokussiert sind. Solche Growth-ETFs können oft eine solide Performance bieten, die sogar einen Standard-Index wie den S&P 500 schlägt. Der Vanguard Growth ETF zum Beispiel erzielte eine anschauliche Rendite von über 600 % seit Auflegung im Jahr 2004.
Du kannst dir mit solchen Produkten die händische Auswahl der einzelnen Wertpapiere sparen. Da die Exchange Traded Funds eine Vielzahl von Titeln enthalten, reduziert sich auch das Risiko.
Leider bleibt auch von den möglichen Gewinnen deutlich weniger übrig, da du von einer Growth-Aktie, die ihre Prognose erfüllt und extrem stark wächst, weniger profitierst.
Deutlich weniger wichtig ist der genaue Einstiegszeitpunkt, da wir hier potenziell mehrere Jahre oder Jahrzehnte investiert bleiben und Hunderte oder Tausende von Prozent Wachstum realisieren möchten. Ein paar Prozent verschenktes Wachstum durch einen verspäteten Einstieg ist bei Growth-Aktien daher kaum relevant.
Unsere Leser wissen, dass wir bei Eichhorn Coaching Optionsgeschäfte nutzen, um gleich mehrfach von Aktien zu profitieren oder im Rahmen der Mastermind-Gruppe zusätzlichen Cashflow zu erzeugen.
Entgegen unserer sonstigen Vorgehensweise müssen wir jedoch bei Wachstumsaktien von Covered Calls abraten! Beim Einsatz von Covered Calls kann es zu einer Ausbuchung der Aktien kommen. Ein solcher Abgang ist bei Wachstumstiteln deutlich schmerzhafter als üblich, denn wir wollen langfristig vom erwarteten Wachstum profitieren.
Der Einstieg via Cash Secured Put bietet sich hingegen an. Bei dieser Optionsstrategie kann es zu längeren Wartezeiten kommen, bis die Aktien tatsächlich in unserem Portfolio sind. Durch den langen Anlagezeitraum ist diese Verzögerung aber zu verschmerzen – zumal zusätzliche Rendite auf uns wartet!
Fazit: Growth-Aktien als lukrative Beimischung
Wachstumsaktien bieten ein enormes Potenzial, da man ihnen in Zukunft hohe Gewinne unterstellt. Obwohl sich diese Annahme auch als falsch erweisen kann, sind Anleger bereit, erhebliche Summen für solche Titel zu zahlen. Trotz der teuren Bewertung sind Wachstumsaktien aber interessante Wertpapiere, die viele Strategien sinnvoll ergänzen können.
Beim Kauf von Growth-Aktien ist stets zu bedenken, dass diese Titel die in sie gesetzten Erwartungen keineswegs erfüllen müssen. Gefahren drohen von mehreren Seiten und können die erhofften Gewinne zunichtemachen. Starke Konkurrenten, Nachahmer eines erfolgreichen Produkts oder eine bessere Alternative sind typische Beispiele. Aber auch das meist junge Alter der Firmen und die Ungewissheit, ob ihre neuen und oft innovativen Angebote ausreichend Nachfrage erzeugen werden, führt zu Problemen.
Wachstumsaktien sollten daher immer breit gestreut erworben werden, um den Schaden einer “Niete” zu verringern. Da wir bei solchen Wertpapieren ein Wachstum von vielen hundert Prozent über mehrere Jahre erwarten, besteht weniger Druck, den perfekten Einstiegszeitpunkt zu finden. Dadurch haben wir genug Zeit für eine umfassende Analyse der interessantesten Wachstumsaktien, bevor diese in unser Portfolio wandern.
Eine typische Verwendung von Growth-Aktien ist als Beimischung zu einer Strategie, wo sie als “Booster” für mehr Rendite sorgen sollen. Können sie die Aufgabe nicht erfüllen, bleibt der Schaden überschaubar; in der Regel genügt aber bereits eine Wachstumsaktie, die ihre prognostizierten Ziele erreicht, um für eine hohe Rendite zu sorgen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Wachstumsaktien
Unter Wachstumsaktien verstehen wir Wertpapiere von Firmen, deren Gewinne und/oder Umsätze stark wachsen. Insbesondere, wenn die Prognosen ein starkes Wachstum voraussagen, spricht man von Wachstums- oder Growth-Aktien.
Growth-Aktien sollten starke Fundamentaldaten und Kennzahlen aufweisen – nur dann ist ein Investment sinnvoll. Die Prognosen lassen sich über Aktienscreener wie finviz.com ausfindig machen. Auf diese Weise kann man passende Titel schnell identifizieren.
Wachstumsaktien bieten ein gewaltiges Gewinnpotenzial. So hat etwa die klassische Growth-Aktie Amazon über 125.000 Prozent in ihrer Geschichte zugelegt. Die Aussichten auf solche Gewinne sind der Grund, warum viele Investoren das Risiko in Kauf nehmen.
Value-Aktien sind hochwertige Unternehmen mit stabiler Marktposition, Wachstum und Gewinnen. Sie bieten wenig Risiko, aber auch geringe Chancen auf starke Kurssteigerungen. Bei Wachstumsaktien sieht es hingegen genau andersherum aus.
Wachstumsaktien können eine sinnvolle Beimischung zum eigenen Portfolio sein und dabei helfen, die Performance zu erhöhen. Aufgrund der Risiken sollte jedoch darauf geachtet werden, Growth-Aktien ausreichend zu diversifizieren.
Das Risiko kann bei Wachstumsaktien erheblich sein, da unklar ist, ob sie ihre Gewinnprognosen erfüllen können. Aufgrund der oft hohen Bewertung können ernstzunehmende Verluste drohen, wenn das erwartete Wachstum ausbleibt.
Ein Growth-ETF fasst mehrere Growth-Aktien zusammen. Obwohl die Performance oft solide ist, widerspricht ein solcher Growth-ETF der Idee von Wachstumsaktien: Wir können von ihrem gewaltigen Wachstum nicht voll profitieren. Im Gegenzug ist jedoch auch das Risiko verringert.