Sichere Aktien finden

Sichere Aktien – krisensichere Investments mit stabilen Wertpapieren

Dotcom-Blase, Finanzkrise, Corona-Crash … immer wieder kommt es zu Krisen, die unsere hart erarbeiteten Gewinne gefährden. Aktienkurse sind in solchen Phasen großen Schwankungen ausgesetzt und können stark fallen. Doch das muss nicht sein: Mit sicheren Aktien kannst du von der langfristigen Rendite der Finanzmärkte profitieren, ohne Kursverluste beim nächsten Crash zu erleiden! 

Aber welche Titel sind krisensicher und stabil? Wir stellen dir risikoarme Wertpapiere aus dem S&P 500 vor und erklären, wie du sie ideal zu deinem Vorteil einsetzt.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Börsencrashs und Korrekturen stellen die größte Gefahr für Aktienbesitzer dar 
  • Sichere Aktien verlieren in Krisenzeiten weniger als der Durchschnitt und können dadurch sehr lukrativ sein
  • Nicht-zyklische Konsumgüter-Unternehmen gelten als besonders sichere Titel. Auch Versorger und Gesundheitswerte bilden krisensichere Investments
  • Bank- und Energieaktien sind das Gegenteil von sicheren Aktien – sie brechen in Krisen tief ein

Warum sichere Aktien? Das steckt hinter dem Hype

Du möchtest dein Vermögen durch erzielte Gewinne aufbauen und erweitern, aber es gleichzeitig auch vor Verlusten schützen – aber das ist leichter gesagt, als getan. Alle Anlageklassen kommen mit eigenen Vor- und Nachteilen daher: Staatsanleihen, Edelmetalle, Aktien und Co. bieten immer einen Kompromiss aus Rendite, Sicherheit und Liquidität. 

Dabei bieten Wertpapiere ganz klar die höchsten Gewinne und den besten Zugang zum allgemeinen Wirtschaftswachstum. Das bestätigt auch die folgende Grafik des Autors Jeremy Siegel:

Beste Anlageklassen nach Jeremy Siegel

Sie zeigt inflationsbereinigte Investments über sehr lange Zeiträume in den Assetklassen Edelmetalle, Staatsanleihen, US-Dollar, Schatzbriefe und Aktien. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Investition in Wertpapiere erzeugt langfristig den größten Profit.

Es sind aber vor allem die einzelnen, negativen Geschichten, die immer wieder am Image der Aktieninvestments kratzen (Stichwort Telekom oder Wirecard). Dass es unter mehr als einer Million Wertpapieren auch schwarze Schafe gibt, ist nicht verwunderlich, ändert aber nichts an den hervorragenden Ergebnissen der Investmentklasse. 

Wir von Eichhorn Coaching können dies vollumfänglich bestätigen: Sichere Wertpapiere sind (neben dem Optionshandel) unsere Spezialität. Dabei betreiben wir nicht nur eine aufwändige Analyse der möglichen Titel, sondern haben auch ein eigenes Framework für diese Anlageklasse geschaffen: die “Sleep-Well-Investments”. 

Sie sind hochgradig sicher, aber gleichzeitig lukrativ und bilden einen Grundpfeiler unserer Investmentstrategie. Im Rahmen unserer Mastermind-Gruppe gewähren wir den Mitgliedern Einblick in diese Kategorie. Durch persönliche Betreuung helfen wir anschließend dabei, den richtigen Grad an solchen sicheren Anlageprodukten für das eigene Portfolio zu finden. 

Gefahr durch Börsencrashs

An den Börsen geht es langfristig bergauf – der S&P500 hat in den letzten 100 Jahren zum Beispiel mehr als 53.000 % zugelegt. Zum Vergleich: Bei Immobilien gab es im gleichen Zeitraum einen Wertzuwachs von “nur” 5.000 %. 

Sichere Aktien vs. Immobilien

Der S&P500 (rot) nahm in den letzten 100 Jahren um mehr als 53.000 % zu. Der Hauspreis-Index (blau) hingegen nur um 5.000 %. 

Diese langfristigen Erfolge werden jedoch immer wieder von kurzfristigen Rückgängen unterbrochen. Dabei kommen sogenannte “Korrekturen” – kleinere Rücksetzer von weniger als 20 % – vergleichsweise häufig vor: Alle 2,9 Jahre erreicht uns im Durchschnitt ein solches Tief. 

Korrekturphasen zeichnen sich durch die schnelle Rückkehr zur alten Stärke aus. In der Regel sind die Preiseinbrüche bereits nach einigen Tagen wieder überwunden und das langfristige Wachstum geht weiter. Ein echter Börsencrash mit Kursrückgängen von über 20 % ist glücklicherweise deutlich seltener. Nur alle 7 Jahre muss man mit einer solchen Talfahrt rechnen. Ist der Tiefpunkt erreicht, folgt hier allerdings keine schnelle Rückkehr zu vorherigen Höchstständen.

Anders, als nach Korrekturen, muss der Markt neues Wachstum in solchen Situationen erst wieder mühselig aufbauen. Die Dotcom-Blase, Finanzkrise von 2008 oder der Corona-Crash sind typische Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit. 

Neben den offensichtlichen finanziellen Schäden ist es vor allem die emotionale Belastung, die die Furcht vor solchen Crashs befeuert. Anleger können hier schnell 30, 50 oder gar 80 % ihres Investments verlieren. Panikverkäufe sind oft die Folge und lassen die bis dahin nur auf dem Papier bestehenden Buchverluste erst Realität werden. 

Dabei sollten Investoren gerade in solchen Situationen auf die langfristige Entwicklung des Marktes vertrauen: Trotz regelmäßiger Korrekturen und Crashs geht es auf lange Sicht immer bergauf! 

Wem diese positive Aussicht schwerfällt, der hat mehrere Möglichkeiten: 

  • Du kannst auf sichere Aktien setzen. Diese Titel sind besonders krisenfest und zeigen sich von negativen Entwicklungen des Marktes unbeeindruckt. Wir erklären in den folgenden Kapiteln, wie du solche Unternehmen erkennen kannst. 
  • Du nutzt die Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn: Wir setzen auf kurzlaufende Optionsstrategien, die wir für dich handeln – dein Kapital bleibt dabei durchgehend in deinem Besitz und ist kurzfristig abziehbar.

Ein Wertpapier ist sicher und stabil, wenn …

Sichere Wertpapiere sind sehr attraktiv, so viel ist klar. Sie eignen sich für Anfänger, die gerade erst mit dem Vermögensaufbau beginnen, wie auch für Experten, die Drawdowns vermeiden wollen. Aber was macht ein Unternehmen und seine Wertpapiere überhaupt “sicher”?

Der Begriff “sichere Wertpapiere” ist natürlich nicht genormt oder reguliert; mit etwas gesundem Menschenverstand findet man aber schnell eine sinnvolle Definition. Unternehmensanteile gelten dann als sicher, wenn sie niedrigere Kursverluste als der Index, in dem sie enthalten sind, aufweisen. 

Zeigt eine Firma aus dem S&P 500 zum Beispiel während einer Krise keine oder geringere Verluste als der Index, kann man sie als “stabiles” oder “sicheres Wertpapier” bezeichnen. Sie weisen also im Vergleich zum Gesamtmarkt eine geringere Volatilität (=Schwankung) auf. 

In fast allen Fällen sind solche Titel aufgrund ihres Produktkatalogs weniger von der Konjunktur abhängig, als die krisenanfälligen Firmen. Unabhängig von den genauen Gründen lässt sich aber festhalten: 

Krisensichere, stabile Wertpapiere sind solche, die während Abwärtsbewegungen des Marktes besser performen als der Durchschnitt des jeweiligen Aktienindizes. 

Gibt es überhaupt sichere Aktien?

„Eine höhere Rendite ist immer mit mehr Risiko verbunden“ – so die klassische Kapitalmarkttheorie. Risikoreichere Wertpapiere müssten nach dieser Theorie eine höhere Gewinnspanne als krisensichere besitzen – ein Irrglaube, wie zahlreiche Studien bewiesen haben. 

Dabei kann das tatsächliche Risiko eines Investments aber ganz unterschiedlich auftreten: 

  • Die Gefahr durch Kurseinbrüche während Krisen und Crashs ist eine besonders offensichtliche Gefahr für dein Kapital, da sich erzielte Gewinne hier wieder (teilweise) in Luft auflösen. 
  • Der vollständige Kollaps, etwa durch die Insolvenz eines Aktienunternehmens, ist ein weiteres und besonders drastisches Beispiel für das Anlagerisiko.
  • Ein Finanzprodukt könnte aber auch krisenfest sein und trotzdem deine Renditeerwartung nicht erfüllen, weil es in Phasen des Aufschwungs keine ausreichenden Gewinne erzielt. 

Das Risikoparadoxon (höheres Risiko führt nicht automatisch zu höheren Gewinnen) zeigt sich nicht nur am Aktienmarkt, sondern auch bei anderen Anlageprodukten. Dies ist einer der Gründe für das große Interesse an unserer Mastermind-Gruppe: Immer mehr Anleger möchten ihr Vermögen selbst verwalten, vermehren und sichern und sich nicht auf externe Dienstleister verlassen. 

Wir wollen im Folgenden daher die einzelnen Kategorien, in die man den Index traditionell unterteilt, zur Hand nehmen. Hier lässt sich sehr gut darstellen, welche Bereiche man eher als sichere Investments betrachten kann und welche krisenanfällig sind. 

Sichere und unsichere S&P-500-Sektoren

Die Einteilung des S&P 500 in unterschiedliche Sektoren ist für die Analyse sehr praktisch. Da für jeden dieser Bereiche auch ein eigener ETF zur Verfügung steht, fällt auch das Investment deutlich leichter. Wie bei ETFs üblich, erwirbst du durch den Kauf Anteile an allen Unternehmen, die im jeweiligen Segment enthalten sind.

In der Regel sind die Verhältnisse nach Marktkapitalisierung ausgerichtet. Das heißt: Macht Unternehmen A aufgrund seiner Größe 36,5 % des Segments aus, besteht auch der ETF zu 36,5 Prozent aus Unternehmen A. Gerade bei Sektoren mit kleinen Unternehmen kann dies für eine nicht zu unterschätzende Verklumpung sorgen!

Gut zu wissen:
Für jeden Sektor des S&P 500 stehen eigene ETFs zur Verfügung. Auf diese Weise kannst du den gesamten Bereich handeln und du musst dir weniger Gedanken um die Aktienauswahl machen.

Alle Bereiche verfügen über ein eigenes Kürzel, das mit “XL” beginnt und auf das ein weiterer Buchstabe, zum Beispiel “E” für Energie, folgt. Ob ein Sektor-ETF oder Einzelaktien besser für dich geeignet sind, hängt natürlich von deiner eigenen Strategie ab. 

Um die Krisenfestigkeit der Sektoren darzustellen, haben wir die Rendite und den maximalen Drawdown einzeln, für einen Zeitraum von 20 Jahren erfasst. Anschließend haben wir die Rendite durch den Drawdown geteilt. Das Ergebnis ist eine Art “Qualitätsindex für sichere Aktien” und ermöglicht es, die Segmente zu vergleichen. 

XLK – Technology

NameMax. DrawdownRenditeQualität
XLK49,5 %844 %17,0

Der Bereich XLK umfasst die Technologiewerte des S&P 500. Aufgrund seiner besonderen Struktur nimmt er eine Sonderrolle ein: 44 % des Segments entfallen auf Microsoft und Apple, sodass die Performance auch überproportional die Ergebnisse dieser beiden Giganten widerspiegelt. 

Die weiteren Firmen umfassen Broadcom (ca. 5 %), Nvidia (ca. 4,5 %), Adobe (ca. 3 %), Salesforce (ca. 2,8 %) und AMD (ca. 2,6 %). Viele dieser Wertpapiere haben in den Jahren seit dem Corona-Crash ein enormes Wachstum gezeigt und den gesamten Index nach oben katapultiert. 

Gleichzeitig blieben die Kurseinbrüche während Krisen überschaubar, was in Summe zu einem extrem hohen Qualitätsindex von 17 Punkten führt. Bis 2020, vor Beginn des Corona-Kurseinbruchs, lag dieser Wert allerdings nur bei 1,4. Dies verdeutlicht das gigantische Wachstum in kurzer Zeit. 

Aufgrund dieser geradezu absurden Werte ist hier entsprechend Vorsicht geboten, da die Gefahr einer Blase besteht. Der Technologiesektor läuft daher für uns außer Konkurrenz und bedarf einer gesonderten Betrachtung.  

XLV – Health Care

NameMax. DrawdownRenditeQualität
XLV35,5 %352 %9,9

Gesundheitswesen, Pharmaindustrie und Biotechnologie finden wir im XLV Segment. Dazu gehören etwa Johnson & Johnson, Pfizer und die United Health Group. Der Bereich zeigt sehr hohe Renditen und geringe Drawdowns in Krisenzeiten, sodass der starke Qualitätsscore von 9,9 sehr verdient ist. 

XLY – Consumer Discretionary

NameMax. DrawdownRenditeQualität
XLY55,9 %467 %8,4

In diesem Sektor sind Branchen aus dem Einzelhandel, Automobil, Bekleidung, Hotel und Restaurants vertreten. Dazu zählen etwa Home Depot, McDonald’s oder Nike. Der wichtigste Vertreter ist aber zweifellos Amazon, das durch sein enormes Wachstum sehr viel zur guten Performance des Segments beigetragen hat. 

Insgesamt ergibt dies eine starke Rendite von 467 %. Der maximale Drawdown von 55,9 % erscheint gleichzeitig sehr hoch, da die Nachfrage in Krisenzeiten recht stark zurückgeht. 

XLP – Consumer Staples

NameMax. Drawdown %Rendite %Qualität
XLP28,1 %230 %8,2

Das XLP-Segment umfasst Verbrauchsgegenstände des täglichen Bedarfs. Wichtige und bekannte Unternehmen dieses Bereichs sind zum Beispiel Procter&Gamble, Coca-Cola oder Pepsi. 

Wir benötigen Konsumgüter wie Toilettenpapier, Seife oder Lebensmittel unabhängig von der wirtschaftlichen Lage. Dies führt zu einem sehr geringen Drawdown von nur 28,1 % bei gleichzeitiger solider Rendite. 

XLI – Industries

NameMax. Drawdown %Rendite %Qualität
XLI57,1 %326 %5,7

Zu diesem Sektor zählen klassische Industriebranchen wie Luft- und Raumfahrt, Rüstungsindustrie, Baubranche, Konglomerate und Luftfracht. Bekannte Beispiele sind Boeing, Lockheed Martin, 3M und Honeywell. 

Die Rendite ist mit 326 %  in den vergangenen 20 Jahren durchaus attraktiv; allerdings ist der maximale Drawdown mit 57,1 % auch sehr hoch. So verlor der Bereich etwa während der Finanzkrise 2008 fast drei Viertel seines Wertes. 

XLU – Utilities

NameMax. Drawdown %Rendite %Qualität
XLU38,0 %175 %4,6

Unter “Utilities” fasst man Versorger, also Unternehmen aus dem Bereich Energie-, Strom-, Wasser- und Gasversorgung, zusammen. Sie unterscheiden sich vom Energie-Segment, welches mit der Produktion und Gewinnung von fossilen Brennstoffen beschäftigt ist. 

Der XLU-Sektor enthält Firmen wie NextEra Energy, Duke und Southern, die unter Anlegern eher weniger Aufmerksamkeit erfahren. Das liegt unter anderem an der überschaubaren Rendite von 175 % in den vergangenen 20 Jahren. Der sehr niedrige Drawdown von maximal 38 % gleicht diesen Nachteil etwas aus. 

XLB – Materials

NameMax. Drawdown %Rendite %Qualität
XLB55,5 %221 %4,0

Chemie- und Verpackungsunternehmen sowie Papierprodukthersteller bilden das XLB-Segment. Linde PLC bildet mit 20 % Anteil den wichtigsten Vertreter, gefolgt von Sherwin-Williams (7,6 %) und Freeport-McMoRan (6,3 %). 

Der Bereich zeigt generell eine niedrige Rendite von 221 % über 20 Jahre und gleichzeitig einen hohen maximalen Drawdown von 55,5 %. Das sorgt insgesamt für einen mageren Qualitätsscore von 4,0.

XLE – Energy

NameMax. Drawdown %Rendite %Qualität
XLE63,9 %205 %3,2

Der Energie-Sektor ist mit der Produktion von Energie – zum Beispiel durch die Förderung und Verarbeitung von fossilen Brennstoffen – beschäftigt. Die bekanntesten Unternehmen des Bereichs sind zweifellos ExxonMobil und Chevron. 

Eine überschaubare Rendite von 205 % über 20 Jahre macht den Bereich für Anleger wenig attraktiv. Daran kann auch ein kräftiger Zuwachs seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nichts ändern. Eventuelle Potenziale werden zudem durch einen extrem hohen Drawdown von 63,9 % zerstört. 

XLF – Financials

NameMax. Drawdown %Rendite %Qualität
XLF78,6 %64 %0,8

In diesem Sektor finden wir Finanzdienstleister, Versicherungen, Banken und Broker. Dazu zählen etwa Berkshire Hathaway, JPMorgan Chase, Wells Fargo, Bank of America und die Citigroup. 

Wer auf der Suche nach sicheren Wertpapieren ist, sollte um diesen Bereich einen großen Bogen machen! Eine mickrige Rendite von 64 % über 20 Jahre steht katastrophalen Drawdowns von 78,6 % gegenüber. Das sorgt für den schlechtesten (regulären) Qualitätsscore von nur 0,8 Punkten.

XLRE – REITs

NameMax. Drawdown %Rendite %Qualität
XLRE68,3 %29 %0,4

Real Estate Investment Trusts, sogenannte REITs, fasst man erst seit 2015 in einem eigenen Sektor zusammen. Die Kennzahlen lassen sich daher nicht mit den anderen Segmenten vergleichen. 

REITs erhalten enorme Steuervorteile, müssen im Gegenzug aber auch nahezu den gesamten Gewinn an ihre Investoren ausschütten. Obwohl diese Dividendenzahlungen in die Rendite miteinfließen, reicht es nur für magere 29 % in rund 9 Jahren. 

Ein maximaler Drawdown von 68,3 % erscheint desaströs, ist vor allem durch die Corona-Krise zu erklären, die die Immobilienunternehmen besonders hart getroffen hat. Aufgrund der kurzen Geschichte des Sektors und der Besonderheit des 2020er-Crashes ist es daher zu früh, um ein Urteil abzugeben. 

Auswertung

NameMax. Drawdown %Rendite %Qualität
XLK49,584417,0
XLV35,53529,9
XLY55,94678,4
XLP28,12308,2
S&P 500 Benchmark50,83286,5
XLI57,13265,7
XLU38,01754,6
XLB55,52214,0
XLE63,92053,2
XLF78,6640,8
XLRE68,3290,4

Stellen wir nun die verschiedenen Sektoren gegenüber, zeigt sich ein klares Bild: 

Health Care und Consumer Staples werden ihrem Ruf, stabile Wertpapiere zu bilden, voll gerecht. Auch Consumer Discretionary macht eine gute Figur, was aber vor allem an der hohen Rendite liegt – die Drawdowns sind hier mit 55,9 % vergleichsweise hoch. 

Wenn du sichere Aktien suchst, solltest du um Finanz- und Energiewerte einen weiten Bogen machen! Die beiden Segmente vereinen extrem hohe Drawdowns mit niedrigen Renditen. Hier waren Verluste von bis zu 80 % möglich! Diese toxische Mischung ist nichts für Anleger, die Stabilität suchen. 

Die Spitzenposition nimmt eindeutig der Technologiesektor ein. Eine unglaubliche Rendite von 844 % über 20 Jahre stellt alle anderen Bereiche in den Schatten. Aufgrund seiner Struktur (zwei Unternehmen machen nahezu die Hälfte des Bereichs aus) und der Gefahr einer Blasenbildung ist dieses Segment jedoch gesondert zu betrachten. 

Ergebnis: Das sind die sichersten Aktien der Welt

Wenn du sichere Wertpapiere suchst, solltest du dich an die Bereiche “Healthcare” und “Consumer Staples”, also die nicht-zyklischen Konsumgüteraktien, halten. Sie sind defensiv, krisensicher und somit als Basisinvestments ideal. 

Die sichersten Aktien im S&P 500 sind aktuell: 

McDonald’sConsumer Discretionary
Coca-ColaConsumer Staples
Kraft HeinzConsumer Staples
PepsiCoConsumer Staples
Berkshire HathawayFinancials
Colgate-PalmoliveConsumer Staples
Procter&GambleConsumer Staples
Kimberly-ClarkConsumer Staples
Johnson&JohnsonHealthcare
JM SmuckerConsumer Staples

Besonders interessant ist, neben dem niedrigen Drawdown dieser Titel, auch die sehr gute Performance: Sie liegt in fast allen Fällen über dem S&P 500 Leitindex! Somit sind diese Wertpapiere nicht nur besonders krisensicher, sondern erwirtschaften auch eine höhere Rendite als der Durchschnitt. 

Wir haben die 25 sichersten Aktien genau analysiert und vergangenes Jahr in unserem monatlichen, digitalen Vermögensmagazin vorgestellt. Die Ausgabe könnt ihr auch noch nachträglich erwerben:

Auf der Suche nach sicheren Unternehmen fällt unser Blick unweigerlich auf den S&P 500, den größten und wichtigsten Aktienindex der Welt. Die 500 enthaltenen Titel auf ihre Krisensicherheit zu untersuchen, würde den Rahmen dieses Artikels allerdings sprengen. 

Wir haben allerdings die einzelnen Sektoren ausführlich analysiert und als kostenfreies E-Book zur Verfügung gestellt: 

Kostenloses E-Book:
Sektorenanalyse

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Wie finde ich krisensichere Wertpapiere?

Die Sektorenanalyse hat die besondere Qualität der nicht-zyklischen Konsumgüter deutlich hervorgehoben. Wertpapiere aus diesem Bereich zählen zu den sichersten Aktien der Welt. Hier sind Titel wie Procter&Gamble, Coca-Cola, PepsiCo, Walmart, Clorox, Mondelez oder Colgate-Palmolive enthalten. 

Auch dabei handelt es sich nicht automatisch um lohnenswerte Investments. Als Vorfilter, um sichere Titel zu finden, eignet sich dieser Sektor jedoch hervorragend. Wie üblich ist also eine weitere Analyse nötig, bevor du Anteile an den Firmen erwirbst. 

  • Ist der Titel wirklich sicher? 
  • Wie entwickelte sich der Kurs in Krisenzeiten?
  • Langfristig besserer Rendite
  • Was sagen die Fundamentaldaten?

Besonders hilfreich ist der Blick auf langfristige Charts. Hier siehst du sehr schnell, ob größere Einbrüche – meist während Krisenzeiten – stattfanden. Besonders die Finanzkrise 2008 sollte in der Ansicht enthalten sein. 

Betrachten wir zum Beispiel das Unternehmen Clorox im Vergleich zum S&P 500: 

Clorox vs. S&P500

Clorox ist ein Unternehmen aus dem Bereich Consumer Staples. Ein Blick auf das Produktportfolio zeigt vor allem Reinigungsmittel – “langweilige” Produkte, die wir bei der Suche nach sicheren Wertpapieren lieben!

Diese Erzeugnisse werden in jeder Marktphase benötigt, denn die Konsumenten hören nicht plötzlich auf, ihre Wohnungen zu reinigen, nur weil die Konjunktur schwächelt. Zudem verstehen wir die Produkte, sie sind für uns als Anleger greifbar. Insgesamt führt dies zu einem sehr ruhigen Verlauf des Aktienkurses und geringen Drawdowns. 

Um zu bestimmen, ob ein Unternehmen wie Clorox auch profitabel ist, nutzen wir unter anderem den $1-Test von Warren Buffett. Mit diesem lässt sich sofort erkennen, ob eine Firma nachhaltig Gewinne erzielt und mit ihrem Kapital sinnvoll umgeht.

Tipp:
Nutze bei der Analyse einen langfristigen Aktienchart mit mehr als 10 Jahren, um Schwankungen besser zu erkennen und unsichere Wertpapiere auszuschließen. Auch die Vergleichsfunktion deiner Chartsoftware ist ein wichtiges Werkzeug bei der Suche nach sicheren Titeln.

Sichere Aktien für Anfänger

Gerade für Anfänger sind krisensichere Wertpapiere sehr gut geeignet. Grund ist vor allem die besondere Portfoliostruktur von Personen, die gerade erst mit dem Vermögensaufbau beginnen: 

  • Ein junges Portfolio hat meist noch einen geringen Umfang und besteht folglich aus weniger Titeln. Ein Wertpapier, das in der nächsten Krise 80 % an Wert verliert, kann hier enorme Schäden verursachen, da es prozentual einen größeren Anteil ausmacht. Im Vergleich dazu kann sich ein etablierter Anleger mit großem Konto durchaus das ein oder andere, riskante Investment erlauben: Da das Depot aus vielen soliden Positionen besteht, macht ein Kurseinbruch an einer Stelle kaum etwas aus. 
  • Wer gerade erst mit Aktieninvestments startet, ist oft noch sehr unsicher. Rückschläge, obwohl sie nur vorübergehender Natur sind, wirken hier besonders dramatisch und können den Anleger sogar zum Aufgeben bringen. Volatile Aktien, die in der nächsten Korrekturphase massiv einbrechen, können Ängste schnell bestätigen und sind daher nicht für Anfänger geeignet. 

Welche sicheren Wertpapiere sind nun aber für Anfänger ideal? Die Antwort ist sehr simpel: die gleichen, wie für alle anderen Anleger. Titel mit solider Rendite und niedrigen Drawdowns sind perfekt. Gerade für Neulinge empfehlen sich zudem Sektor-ETFs aus dem Bereich Consumer Staples. 

Mit diesen Produkten holen sich Anleger Anteile an allen Firmen des Segments ins Portfolio. Das reduziert das Verklumpungsrisiko, vereinfacht das Investment und bildet eine solide Basis für den Vermögensaufbau. 

Ebenfalls hilfreich kann der Kauf von bekannten Firmen sein. Startest du gerade erst mit deinem ersten Aktieninvestment, solltest du auf sichere Unternehmen setzen, die du kennst und schätzt. Trinkst du zum Beispiel reichlich Coca-Cola-Produkte, macht sich die dazugehörige Aktie sehr gut in deinem Depot. 

So entsteht eine engere Bindung an die Firma und dein Investment. Das sorgt für höheres Interesse und Motivation, auch weiterhin aktiv an deinen Finanzen zu arbeiten.

Du verwaltest ein großes Vermögen? Dann ist unsere Mastermind-Gruppe ideal für dich! Hier kannst du dich mit anderen, gleichgesinnten Investoren austauschen. Wir beraten die Mitglieder persönlich und helfen dabei, deine finanziellen Ziele zu erreichen. 

Dazu gehört natürlich der Schutz des eigenen Vermögens vor möglichen Drawdowns. Zudem helfen wir dir durch praktische Anleitung und exklusive Tipps und Analysen, dein Kapital gewinnbringend einzusetzen. 

Alternative: Versorgeraktien

Unternehmen aus dem nicht-zyklischen Konsumgüter-Sektor gelten als sicher, da wir ihre Produkte und Dienstleistungen in jeder Konjunkturphase benötigen. Das Gleiche lässt sich allerdings auch von Strom, Wasser und Heizung sagen! 

Denn unabhängig von der Weltkonjunktur müssen wir uns waschen, wohnen und diesen Wohnraum auch beheizen. Insbesondere der Stromverbrauch steigt dabei kontinuierlich an, da zusätzliche Haushaltsgeräte, Haustechnik oder die zunehmende Elektromobilität zusätzlichen Bedarf erzeugen. 

Versorger-Unternehmen stellen die nötige Infrastruktur bereit. Sie produzieren Strom, Wasser und Co. und bringen ihn zu den Haushalten und anderen Unternehmen. Dank weitgehend konstanter oder sogar ansteigender Nachfrage und inflationsangepasster Preise entsteht so eine interessante Nische für Anleger. 

Der Cashflow solcher Versorger ist sehr gut planbar und macht die Wertpapiere sehr krisensicher. Im Gegenzug erwartet dich hier aber auch nur ein langsames Wachstum: Die Weltbevölkerung wächst um ca. ein Prozent pro Jahr, in den Industrienationen ist die Zahl jedoch deutlich niedriger. 

Versorgungsunternehmen müssen daher hauptsächlich auf Optimierung von Prozessen und Anlagen setzen, um dennoch Wachstum zu erzielen. Dieser Prozess ist langsam, aber zuverlässig und sorgt für attraktive “Sicherheitsaktien”. 

Jedes Unternehmen dieser Kategorie hat dabei andere Schwerpunkte. Während sich Unternehmen wie American Water Works (AWK) auf die Aufbereitung und Verteilung von Wasser spezialisiert haben, liegt der Fokus von NextEra Energy (NEE) auf der Stromerzeugung.

NextEra vs. S&P500

Ebenfalls zur Gruppe der Versorgeraktien zählen Entsorger-Unternehmen. Die Müllbeseitigung ist ein “dreckiges”, aber unbedingt notwendiges Gewerbe, das sich von Marktstimmungen gänzlich unbeeindruckt zeigt. Regelmäßiger und verlässlicher Cashflow ist damit garantiert. 

Versorgeraktien haben meist eine höhere Verschuldung

Eine Metrik, auf die wir bei unseren Investitionen besonders achten, ist die Verschuldung. Dabei ist es völlig akzeptabel, dass ein Unternehmen einen gewissen Verschuldungsgrad aufweist, wenn es zum Beispiel Fremdkapital für eine sinnvolle Akquisition aufnimmt. 

Grundsätzlich ist aber eine geringstmögliche Verschuldung zu bevorzugen. Denn sollten dem Unternehmen operative Probleme drohen, ist eine niedrige Belastung durch Schulden ganz klar von Vorteil. 

Spätestens hier stellt sich die Frage, was überhaupt eine hohe und was eine geringe Verschuldung ist? Eine einfache Kennzahl entsteht, wenn wir die Nettoverschuldung durch den erzielten Gewinn teilen. Das Ergebnis ist die Anzahl der Jahre, die das Unternehmen theoretisch benötigt, um die Schulden abzubauen. 

Für das als sehr sicher geltende Unternehmen Procter&Gamble beträgt dieser Wert zum Beispiel etwa 2,5. Der Schuldenabbau wäre also in weniger als drei Jahren möglich. Ein Versorger wie NextEra Energy benötigt hingegen mehr als sieben Jahre.

Diese etwa dreimal höhere Verschuldung könnte auf den ersten Blick wie ein K.-o.-Kriterium wirken. Betrachten wir aber das Geschäftsfeld genauer, finden wir schnell eine logische Erklärung: Firmen wie Procter&Gamble müssen in der Regel keine kapitalintensiven Investitionen mehr tätigen. 

Der Bau von Kraftwerken und Co. ist im Vergleich dazu mit größerem finanziellen Aufwand verbunden. Gleichzeitig können Versorger aber mit sehr gut planbarem Cashflow (besser noch, also bei Consumer Staples) aufwarten. 

Der Markt für Wasser, Energie und Co. ist stärker reguliert. Oft stehen den Endverbrauchern keine oder nur eine kleine Anzahl von Alternativen zur Verfügung – besonders bei der Wasserversorgung ist ein Wechsel oft nicht möglich. Diese zuverlässigen Einkommensquellen bewirken, dass wir einen höheren Verschuldungsgrad akzeptieren können. 

Gut zu wissen:
Der Verschuldungsgrad für eine sichere Aktie ist ein wichtiges Kriterium, dass man jedoch im Gesamtkontext betrachten muss. Aktien eines kapitalintensiven Unternehmens (wie Stromerzeuger) können auch höhere Verschuldungsgrade aufweisen. Der Vergleich innerhalb der Branche kann hierbei helfen. 

Alternative: Sichere ETFs

Eine sichere Aktienanlage lässt sich nicht nur durch den Kauf der jeweiligen Wertpapiere realisieren! Du kannst auch ETFs nutzen, um in solche krisenfesten Unternehmen zu investieren. Die Exchange Traded Funds bilden einen Aktienindex automatisiert nach. 

So kannst du diese Finanzprodukte etwa einsetzen, um in die drei sichersten Sektoren des S&P500 zu investieren: das Gesundheitswesen (XLV), den Versorger-Sektor (XLU) und die nicht-zyklischen Konsumgüter (XLP). 

Alle drei Segmente weisen eine niedrigere Volatilität als der S&P500 selbst auf. Dementsprechend erleidet auch ein Portfolio, das aus diesen drei Werten besteht, deutlich weniger Schwankungen als der Leitindex. 

Es gibt sogar einen speziellen Index, der ausschließlich die S&P-Unternehmen der niedrigsten Volatilität abbildet. Diesen “S&P500 Low Volatility Index” kannst du ebenfalls über ETFs erwerben. Enthalten sind die Firmen mit der niedrigsten Schwankungsbreite, unabhängig von ihrem Segment. 

Es dürfte dich jedoch kaum überraschen, dass die meisten der sicheren Wertpapiere aus dem Sektor der nicht-zyklischen Konsumgüter stammen. Wie man es auch dreht und wendet: Essen, Trinken, Körperpflege und Co. sind einfach die sichersten Geschäftsfelder. 

Fazit: Gelassen durch Krisen dank sicherer Aktien

Kleinere Korrekturen und größere Crashs sind an der Börse leider unvermeidbar. Nicht alle Unternehmen sind von diesen Rücksetzern aber gleichermaßen betroffen: Sichere Aktien sind Titel, die auch in schweren Zeiten keine oder nur geringe Kurseinbrüche verzeichnen. 

Weisen sie zusätzlich noch eine gute Rendite auf, entstehen im Handumdrehen äußerst lukrative Investments. Kein Wunder also, dass das Interesse an sicheren Titeln sehr groß ist. Im wichtigsten Aktienindex, dem S&P500, finden sich zahlreiche sichere Wertpapiere. 

Besonders das Segment “nicht-zyklische Konsumgüter” ist für Anleger auf der Suche nach krisensicheren Investments ideal. Dieser Bereich illustriert auch sehr gut, wie ein Unternehmen Kurseinbrüchen widerstehen kann: Die Produkte aus dieser Kategorie (zum Beispiel Nahrung, Getränke, Reinigungsmittel) werden unabhängig von der Marktlage stets nachgefragt. 

Auch andere Bereiche können mit stabilen, sicheren Aktien aufwarten. Nur bei den Bereichen Finanzen und Energie ist Vorsicht geboten: Hier finden sich nur wenige, sichere Wertpapiere, dafür aber viele Unternehmen mit enormen Drawdowns! Rücksetzer von 80 % sind unter diesen Firmen keine Seltenheit!

Die Suche nach sicheren Wertpapieren lohnt sich generell, da diese Titel meist eine hervorragende Performance aufweisen. Bist du dir unsicher oder überfordert, kann auch der Kauf von ETFs – idealerweise aus dem Sektor der nicht-zyklischen Konsumgüter – eine mögliche Alternative bilden.

Häufig gestellte Fragen

Über den Autor

Alexander Eichhorn

Alexander Eichhorn ist hauptberuflicher Händler und Investor. Er ist Gründer von Eichhorn Coaching und Portfoliomanager der Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn Capital

Seine Ausbildungstätigkeiten haben den Schwerpunkt auf der optimalen Betreuung von Kunden mit großen Konten.

Außerdem zeigt er Optionshändlern durch zahlreiche Blogartikel den schnellen Einstieg in den profitablen Optionshandel und veröffentlicht regelmäßig Analysen und Tipps auf dem Eichhorn Coaching YouTube-Kanal.