Mit einem Cash Secured Put kannst du Aktien zum Wunschpreis kaufen und dabei noch eine zusätzliche Rendite von bis zu 10 Prozent erzielen – und das alles ohne allzu großes Risiko. Kein Wunder, dass sich diese Optionsstrategie großer Beliebtheit erfreut!
Wie das im Detail funktioniert, wann sich Cash Secured Puts lohnen und was du bei der Umsetzung beachten solltest, haben wir im folgenden Ratgeber zusammengefasst.
- Ein Cash Secured Put ist der Verkauf einer Put-Option auf Aktien, bei der wir das nötige Kapital für die Ausübung vorhalten.
- Verfällt sie, bildet die Prämie unseren Gewinn. Wird sie ausgeübt, erhalten wir die gewünschten Aktien.
- Du kannst Wertpapiere so zu deinem Wunschpreis einkaufen und eine zusätzliche Rendite erzielen.
- Die Durchführung ist einfach und sogar für Anfänger geeignet. Einige Punkte solltest du aber beachten.
Was ist ein Cash Secured Put?
Mit einer Option der Kategorie “Short Put” verpflichten wir uns, einen Basiswert (zum Beispiel eine Aktie) zu einem vereinbarten Preis zu kaufen. Dafür belohnt uns die Gegenpartei mit einer Prämie. Sinkt der Kurs, müssen wir jedoch in den sauren Apfel beißen und zum festgelegten, höheren Preis einkaufen.
Aufgrund des Risikos von Verlusten empfiehlt es sich, solche Kontrakte nur mit einer passenden Absicherung einzusetzen. Aber was passiert, wenn es sich beim Basiswert um ein Asset handelt, das wir ohnehin besitzen wollten? Der Cash Secured Put bildet die Antwort auf diese Frage!
Bei dieser Optionsstrategie handelst du einen Short Put auf eine Aktie, die du gerne zu deinem Portfolio hinzufügen willst. Das für den Kauf nötige Kapital hast du dabei bereits zurückgelegt. Anstatt die Wertpapiere nun aber einfach über deinen Broker zu erwerben, zeichnest du eine Put-Option und erhältst sofort die Prämie.
Bleibt der Aktienkurs über dem Preis (Strike) deiner Option, verfällt diese und die Prämie bildet deinen Gewinn. Sinkt der Kurs hingegen unter den Strike, kommt es zur Ausübung: Du musst die Wertpapiere kaufen und zahlst dafür einen etwas schlechteren Preis, kannst die Prämie aber ebenfalls behalten.
Mit dieser Strategie kannst du stattliche Mehreinnahmen erzeugen. Die Mitglieder unserer Mastermind-Gruppe, die mit unserer Hilfe diese und weitere Optionsstrategien meistern, erzielen mit Cash Secured Puts durchschnittlich acht bis zehn Prozent zusätzliche Rendite pro Jahr!
Besonders vorteilhaft: Das “Worst Case Scenario”, der Kauf der Aktien, war von Anfang an geplant und stellt keinen echten Schaden dar. Der gesetzte Strike entspricht dabei dem Preis, den du ohnehin für die Aktien zu zahlen bereit warst.
Du kannst diese Methode übrigens auch mit ETFs ausführen. Wie das funktioniert, haben wir in unserem Beitrag “Cash Secured Puts auf einen Sektor-ETF” erklärt.
Grundlagen: So funktionieren Put-Optionen
Im folgenden Abschnitt wollen wir die Funktionsweise von Optionen genauer beleuchten. Hast du allerdings bereits Vorkenntnisse im Optionshandel, kannst du direkt zum nächsten Kapitel springen.
Eine Option ist ein Geschäft zwischen zwei Vertragspartnern. Es gibt immer einen Käufer und einen Verkäufer eines solchen Kontrakts. Dabei sind folgende Punkte beim Abschluss festgelegt:
- Was wird gehandelt? Der Gegenstand des Geschäfts wird als Underlying oder Basiswert bezeichnet. Dabei kann es sich zum Beispiel um Aktien, Rohstoffe, Währungen und vieles mehr handeln.
- Kauf oder Verkauf? Inhalt des Handels kann entweder der Kauf oder Verkauf des Basiswerts sein.
- Zu welchem Preis wird gehandelt? Den vereinbarten Preis nennt man auch “Strike”. Er wird bei Abschluss der Option festgelegt und bleibt bestehen, während sich der Kurs des Basiswerts an der Börse jederzeit verändern kann.
- Wann wird gehandelt? Optionen verfügen immer über eine genau definierte Laufzeit. Zudem ist festgelegt, wann das Geschäft durchgeführt wird. Die drei möglichen Varianten sind:
- zu einem festgelegten Verfallsdatum,
- zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Laufzeit
- oder an einem von mehreren, festgelegten Punkten.
Die beiden Handelspartner sind bei einem Optionsgeschäft nicht gleichberechtigt, wie man es zum Beispiel von Futures oder einfachen Aktiengeschäften kennt. Der Käufer einer Option hat einen klaren Vorteil, denn er kann entscheiden, ob er den Kontrakt ausführen möchte.
Hat sich seine Option nicht in seinem Sinne entwickelt, lässt er sie einfach verfallen. Im Gegenzug muss der dafür allerdings eine Prämie bezahlen. Der Verkäufer der Option erhält diese Gebühr direkt zu Beginn gutgeschrieben, aber besitzt kein Wahlrecht: Er muss das Geschäft auf Wunsch des Käufers durchführen.
Da der Verkäufer abwarten muss, wie sich der Käufer entscheidet (Ausübung oder Verfall), nennt man ihn auch “Stillhalter”. Es gibt demnach zwei Vertragspartner und zwei mögliche Arten von Geschäften: den Kauf und den Verkauf eines Assets. Daraus resultieren die vier Grund-Options-Arten:

Optionen sind genormte Finanzprodukte, die an einer speziellen Optionsbörse gehandelt werden. Alle Parameter, wie der Ausführungspreis (Strike), die Laufzeit und der jeweilige Basiswert, sind von Beginn an klar festgelegt. Sie beeinflussen die Kosten (Prämie) eines Kontrakts.
Vereinfacht lässt sich dabei sagen: Je besser die Erfolgsaussichten sind, desto tiefer muss der Käufer in die Taschen greifen. Ist eine Option profitabel (zum Beispiel, weil sich der Kurs des Basiswerts entsprechend entwickelt hat), notiert sie “im Geld” oder “in the money”.
Ist sie hingegen noch nicht profitabel (Ausübung würde sich nicht lohnen), ist sie “aus dem Geld” oder “out of the money”. An der Grenze zwischen beiden Bereichen spricht man von “at the money” oder “am Geld”.
Wie viel Zeit dem Kontrakt bleibt, um noch profitabel zu werden, beeinflusst den Wert ebenfalls stark. Je länger die Restlaufzeit, desto besser die Chancen, “im Geld” zu notieren und desto wertvoller das Geschäft.
Die Put-Option
Bei einer Put-Option handelt es sich um eine Verkaufsoption, das heißt: Der Käufer erwirbt das Recht, den Basiswert an den Stillhalter zu verkaufen. Da für einen Cash Secured Put grundsätzlich Aktien zum Einsatz kommen, wollen wir die Funktionsweise auch mit Aktien als Basiswert verdeutlichen.
Jede Option umfasst dabei immer genau 100 Aktien. Strike-Preis und Laufzeit sind ebenfalls schon bei Abschluss des Kontrakts festgelegt.
Kauft ein Händler zum Beispiel eine Put-Option auf die Coca-Cola Aktie mit einem Strike von $ 47,50, hat er bis zum Ende der Laufzeit das Recht, sein Paket von 100 Aktien zu diesem Preis zu verkaufen – egal wo der Aktienkurs zu diesem Zeitpunkt steht.
Für diese Option muss der Käufer eine Prämie, also den Preis für die Option, bezahlen. Er beträgt in diesem Beispiel $ 90 für den gesamten Kontrakt, was $ 0,90 pro Aktie entspricht.
Fällt nun der Aktienkurs sehr stark, etwa auf $ 40, kann der Käufer der Option sein Recht ausüben. Er verkauft seine Wertpapiere für die vereinbarten $ 47,50, obwohl diese an der Börse aktuell lediglich $ 40 wert sind. Der Kontrakt ist also eine Absicherung, die dem Käufer den besseren Preis garantiert.
Der Verkäufer des Puts hat sich hingegen verpflichtet, bei Ausübung der Option 100 Aktien zu einem Preis von $ 47,50 zu kaufen. Dafür benötigt er entsprechendes Kapital: Er muss 100 × $ 47,50, also insgesamt $ 4.750, vorhalten. Diese Absicherung durch „Bargeld“ bringt dem Cash Secured Put auch seinen Namen.
Übt der Optionskäufer den Vertrag aus, wechseln Geld und Aktien den Besitzer. Der Stillhalter hat nun 100 Coca-Cola-Aktien in seinem Depot, während der Käufer die $ 4.750 erhält. Die Optionsprämie von $ 90 wurde bereits bei Abschluss des Kontrakts gezahlt und bleibt, unabhängig vom Ausgang des Geschäfts, beim Verkäufer.
Aus Sicht des Optionskäufers ergibt sich daraus folgendes Ergebnis:
- Der Aktienkurs ist auf $ 40 gesunken, der Ausgangskurs (bei Abschluss der Option) betrug noch $ 51. Der Käufer hätte ohne Einsatz der Option also einen Verlust von $ 11,00 pro Aktie, insgesamt $ 1.100, erzielt.
- Durch die Put-Option konnte er seine Wertpapiere für $ 47,50 verkaufen. Der Verlust betrug so lediglich $ 3,50 pro Aktie. Hinzu kommt die gezahlte Optionsprämie, sodass der Gesamtverlust $ 440 entspricht (100 × $ 3,50 + $90).
- Der Verlust von $ 440 mit der Option ist deutlich attraktiver als der Verlust von $ 1.100 ohne eine solche Absicherung. Somit hat sich das Geschäft eindeutig gelohnt.
Dieses Beispiel zeigt, dass ein Long-Put besonders für die Absicherung gegen Kursstürze geeignet ist. Die Gegenseite, also ein Short Put, eignet sich speziell für den Kauf von Aktien zu einem Wunschpreis inklusive Zusatzrendite.
Beispiel Short Put
Schauen wir uns das Coca-Cola-Beispiel nun aus der Perspektive des Optionsverkäufers an. Er möchte Coca-Cola-Aktien kaufen; diese sind ihm aber zu teuer – aktuell liegt ihr Marktpreis bei $ 51. Er möchte stattdessen maximal $ 47,50 pro Wertpapier ausgeben. Statt nun eine Limit Order in den Markt zu legen und einfach zu warten, verkauft er einen Put bei $ 47,50.
Hierfür erhält er sofort $ 90 Prämie. Die Option hat dabei eine Laufzeit von 87 Tagen.
Fall 1: Put Option verfällt wertlos
Bleibt der Kurs der Coca-Cola-Aktie bis zum Verfall der Option oberhalb der $ 47,50, verfällt der Kontrakt wertlos. Der Investor hat die Prämie als Gewinn erzielt und kann den Handel nun wiederholen. So erzeugt er einen regelmäßigen Cashflow mit der Aktie, ohne diese zu besitzen.
Fall 2: Aktie wird angedient
Sollte der Aktienkurs bis zum Verfall der Option unter die $ 47,50 fallen, kommt es zur Ausübung: Der Investor erhält 100 Aktien zu einem Preis von $ 47,50 pro Stück. Die Optionsprämie darf er auch in diesem Fall behalten, wodurch sich der Einkaufspreis der Wertpapiere zusätzlich reduziert. Dieser liegt dann bei $ 46,60 ($ 47,50 – ($ 90 / 100 Aktien). Somit sind insgesamt Barmittel von $ 4.660 notwendig.
Der Cash Secured Put
Put-Optionen kommen immer mit dem Risiko der Ausübung daher. In diesem Fall muss der Stillhalter eines solchen Kontrakts den jeweiligen Basiswert zu einem schlechteren Preis als an der Börse aufkaufen. Je nachdem, wie weit der Kurs während der Laufzeit gesunken ist, können die Schäden enorm sein!
Wäre in unserem Beispiel der Kurs der Coca-Cola Aktie nicht nur gesunken, sondern das Unternehmen pleite gegangen, hätte der Optionsverkäufer dennoch die Wertpapiere zum Strike-Preis kaufen müssen. Sein Verlust wäre dann der gesamte Preis von 100 × $ 47,50!
Natürlich ist die Insolvenz eines derartigen Weltkonzerns kein realistisches Szenario; beim Handel mit anderen Basiswerten sind aber derart massive Kurseinbrüche denkbar. Das notwendige Kapital für den Worst Case vorzuhalten, ist die wohl einfachste, aber auch effektivsten Methode der Absicherung.
Die Option wird dadurch “Cash Secured”. Der scheinbare Nachteil, den Basiswert eventuell zu erwerben, verkehrt sich in einen Vorteil, wenn ein Interesse an den jeweiligen Aktien besteht.
Durch den Einsatz der Option können wir die Unternehmensanteile zu unserem Wunschpreis einkaufen, da wir keinesfalls mehr als im Kontrakt vereinbart zahlen müssen. Wir platzieren das Geschäft zudem in der Regel out of the money, sodass wir nicht den schlechtesten (=höchsten) Preis erhalten.
Außerdem verdienen wir als Verkäufer die Prämie und werden so für das Warten belohnt. Beim aktiven Einsatz ist, nach unseren Erfahrungen, eine zusätzliche Rendite von 8 bis 10 % möglich. Das ist in den meisten Fällen mehr als du zum Beispiel an Dividende erwarten kannst.
Diese Optionsstrategie bietet daher einen nahezu idealen Einstieg in ein Investment. Nur, wenn du aus irgendwelchen Gründen sofort eine Aktie kaufen musst, ist die Methode ungeeignet, da sie einige Zeit dauern kann.
Cash Secured Puts eignen sich besonders, wenn du sichere Aktien erwerben möchtest. In diesem Fall profitierst du sowohl bei der Ausübung der Option als auch beim Verfall, da es sich immer lohnt, solche Wertpapiere im Depot zu haben.
Vorteile von Cash Secured Puts
Die Strategie erlaubt dir, Aktien günstiger und zu deinem Wunschpreis zu erwerben und während der Wartezeit sogar noch Geld zu verdienen. Dadurch bietet dir die Methode folgende Vorteile:
- Du kannst Cashflow auch ohne Aktienbesitz generieren
- Es ist möglich, die Wertpapiere zu einem günstigeren Einstiegskurs zu erwerben
- Du kannst problemlos eine zweistellige, jährliche Cashflow-Renditen erzeugen
- Deine Dividendenrendite steigt ebenfalls an
Cash Secured Puts sind aus Sicht des Trades einfach und lukrativ, müssen aber steuerlich korrekt behandelt werden. Wir empfehlen dir einen Blick auf den Artikel “Besteuerung von Cash Secured Puts” von Steuerberater Frank Konewka auf seinem Blog Trading-Steuerberatung.de.
Nachteile von Cash Secured Puts
Die Vorteile der Methode überwiegen aus unserer Sicht klar, dennoch ist auch diese Strategie nicht perfekt und es gibt einige Nachteile, derer du dir bewusst sein solltest. Dazu zählen:
- Du musst das Aktienrisiko tragen, das heißt: Die Kurse könnten massiv abrutschen oder das Unternehmen sogar insolvent werden.
- Risiko durch den Einsatz von Hebeln, wenn deine gehebelten Cash Secured Puts dein Barvermögen übersteigen.
- Möglicherweise erhältst du die gewünschte Aktie nie, da alle Puts wertlos verfallen.
- Gerade bei günstigen Aktien ist die Optionsprämie und -qualität eher gering.
Bei dieser Vorgehensweise liegt das Risiko immer in der Aktie selbst und nie in der Option. Große Verluste können natürlich auch bei dieser Strategie entstehen, etwa wenn das Unternehmen insolvent geht und der Aktienkurs gegen 0 fällt.
Dies ist allerdings kein spezifisches Problem des Cash Secured Puts, da auch Investoren, die ein Wertpapier direkt kaufen, dieses Risiko tragen müssen.
Eine weitere Gefahr droht durch den Einsatz von Hebeln: So sind in unserem Coca-Cola-Beispiel zunächst Barmittel in Höhe von $ 4.750 notwendig. Durch Margintrading müssen wir jedoch bei unserem Broker nur eine deutlich geringere Sicherheitsleistung hinterlegen.
Somit ist es möglich, ein Konto schnell zu “überhebeln”! Sobald die notwendigen Barmittel für die Andienung aller Puts die tatsächlichen Barmittel übersteigen, können wir in erhebliche Schwierigkeiten kommen.
Sollte der Markt nun korrigieren, bekommen wir eventuell alle Aktien ins Depot eingebucht und der zu zahlende Kaufpreis übersteigt das vorhandene Kapital. Das Szenario, dass Trader viel zu viele Puts gleichzeitig handeln, begegnet uns leider immer wieder.
Der übermäßige Handel mit Hebeln in Kombination mit einer starken Marktkorrektur kann dann zu enormen Verlusten oder Margin Calls führen. Daher ist es sehr wichtig, diese Strategie nur in der Höhe der vorhandenen Barmittel durchzuführen.
Natürlich kann es auch vorkommen, dass du deine gewünschte Aktie niemals erhältst, da dein Put nicht zur Ausübung kommt. Steigen die Kurse kontinuierlich an, entfernen sie sich immer weiter von deinem Wunschpreis. Früher oder später musst du einen Strike ebenfalls höher ansetzen, da du sonst keine nennenswerte Prämie mehr erhältst.
Dies kann zu einem Kreislauf führen, in dem du zwar regelmäßige Rendite erzielst, aber niemals die Wertpapiere erhältst. Zweifellos ein Luxusproblem, aber eben doch ein Ärgernis, wenn du die Anteile in deinem Depot haben möchtest.
Hättest du etwa Cash Secured Puts auf ein Qualitätsunternehmen wie Johnson & Johnson gehandelt, dessen Kurse fast kontinuierlich stiegen, wäre die Ausübung eher unwahrscheinlich gewesen.

Ein weiterer Nachteil ist die geringe Optionsprämie bei günstigen Unternehmen. Kostet eine Aktie um die $ 30 oder weniger, ist nicht nur deine Entlohnung oft geringer; auch die Qualität der verfügbaren Kontrakte ist oft enttäuschend. So bleiben nur die oft teuren Qualitätsaktien, was einen hohen Kapitalaufwand erzeugt.
Mögliche Alternative: Limit Order?
Der Optionshandel mit seinen komplexen Strategien, Fachbegriffen und Risiken schreckt viele Neulinge ab. Anstatt sich die Arbeit zu machen, den Einsatz von Cash Secured Puts zu erlernen, könnte man ja auch einfach eine Limit Order nutzen. Diese bietet ebenfalls die Möglichkeit, auf einen günstigen Preis von Aktien zu warten.
Als Käufer werden wir in diesem Fall jedoch nicht für unsere Wartezeit belohnt. Unser Kapital ist dann zwar für den anstehenden Kauf reserviert, erzeugt aber – anders als bei einem Put – keine Rendite!
Limit Orders punkten allerdings in Sachen Flexibilität: Du kannst sie in jeder beliebigen Größenordnung ausführen und zum Beispiel nur eine einzige Aktie einkaufen. Put-Optionen hingegen haben immer eine Größe von 100 Wertpapieren. Je nachdem, wie teuer die Unternehmensanteile gerade sind, entsteht so schnell ein gewaltiger Kapitalbedarf.
Für kleine Depots und geringe Ordergrößen ist also eine Limit Order durchaus geeignet. Planst du eine größere Anschaffung von mindestens 100 Aktien ist aber ein Cash Secured Put deutlich lukrativer.
Risiken
Jede Strategie ist nur so gut, wie ihre Anwender – das gilt auch für Cash Secured Puts! Dementsprechend gibt es zahlreiche Fälle von “überhebelten” Konten oder Situationen, in denen mangelndes Verständnis der Strategie für Verluste sorgte.
Ein leidvolles Beispiel ist dabei die Teslaaktie. Der Preis für Anteile am US-Unternehmen schwankte in den letzten Jahren stark. Sowohl starke Anstiege als auch heftige Rücksetzer waren die Regeln. Das machte die Wertpapiere für langfristig orientierte Anleger schwierig, für Optionshändler aufgrund der hohen Volatilität jedoch ideal.
Die Aktien erreichten in der Vergangenheit Werte von über $ 1.400 (Achtung: Durch Aktiensplits erscheinen die Preise aktuell moderater!) und während der regelmäßigen Auf- und Abbewegungen immer wieder hervorragende Gelegenheiten für Cash Secured Puts.
So lag der Preis im Frühjahr 2021 etwa bei rund $ 630 und ein Put mit einem Strike von $ 400 und einer Laufzeit von 57 Tagen bot eine üppige Optionsprämie von $ 770. Und das, obwohl dieser Strike vom Wertpapier-Preis zum damaligen Zeitpunkt über 36 % entfernt lag!
Nun wirken diese hohen Optionsprämien schnell sehr verlockend und lassen Trader oft das Risiko eines solchen Geschäfts vergessen. Denn solltest du, wie in unserem Beispiel, zum Kauf von 100 Teslaaktien zu $ 400 verpflichtet sein, sind insgesamt $ 40.000 in Barmitteln erforderlich.
Für große sechsstellige Konten ist das kein Problem, kleinere Depots wären aber schnell überhebelt. Dabei möchten wir die Tesla-Aktie keineswegs schlechtreden; wir erkennen das einzigartige Geschäftsmodell, Elektrofahrzeuge zu produzieren und durch den Verkauf von CO₂-Emissions-Zertifikaten Gewinne zu erzielen, durchaus an.
Für uns als konservative und “langweilige” Investoren ist dieser Titel aber kein Sleep-Well-Unternehmen – eine Kategorie von Aktien, die unsere speziellen Anforderungen erfüllen und die wir für die Mitglieder unserer Mastermind-Gruppe identifizieren und analysieren und regelmäßig in unserem monatlich, digitalen Vermögensmagazin vorstellen.
Auch hartgesottene Fans des Unternehmens dürften kalte Füße bekommen, wenn ihnen die Aktie nach einem 36-prozentigen Rückgang ins Depot eingebucht wird!
Das Risiko ist noch größer, wenn du mehrere solcher Puts handelst. Uns begegnen immer wieder Fälle von kleinen bis fünfstelligen Depots, in denen fünf bis zehn solcher Puts liegen (“Cash Secured” ist an diesem Punkt de facto nicht mehr gegeben).
Kommt es nun zu einem Rücksetzer, ist ein Margin Call (Notverkauf durch den Broker, um Verluste zu begrenzen) durchaus möglich – ein Vorgang, der durch diese Strategie keinesfalls vorkommen sollte!
Mögliche Alternative: Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn
Beim Einsatz von Cash Secured Puts ist dein Barvermögen gebunden, denn du benötigst es, um die Aktien zu kaufen, falls dein Put zur Ausübung kommt. Im Gegenzug erhältst du eine Rendite, die durchaus nett ist – mehr aber auch nicht. Du kannst mit soliden acht bis zehn Prozent pro Jahr rechnen.
Auch der Aktienbesitz bei Ausübung deines Puts ist attraktiv. Investoren erzielen mit Aktien traditionell eine Rendite von rund sieben Prozent pro Jahr. Es stellt sich nun natürlich die Frage, ob man aus dem notwendigen Kapital nicht mehr machen könnte. Und die Antwort lautet: Ja, da geht noch mehr!
So kannst du zum Beispiel bei unserer Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn mit attraktiven Renditen rechnen. Zudem musst du hier nicht selbst aktiv werden, sondern kannst dich entspannt zurücklehnen und deinem Vermögen beim Wachsen zusehen.
Wir handeln dazu kurzlaufende Optionsstrategien für dich. Dabei hast du jederzeit vollen Zugriff auf dein Kapital, da es sich auf einem eigenen Konto unter deinem Namen befindet. Somit bietet unsere Vermögensverwaltung sogar noch höhere Liquidität als ein Cash Secured Put, bei dem Wartezeiten von bis zu 90 Tagen vorkommen können.
Das Erlernen des Optionshandels fällt hier ebenfalls weg, da du dich stattdessen auf unsere jahrelange Erfahrung verlässt. Wir sichern dein Investment professionell ab und vermeiden so Drawdowns.
Bist du an den Feinheiten von Optionsgeschäften interessiert, kannst du aber jederzeit einen Blick in dein Konto werfen. Hier siehst du alle Trades, die wir für dich ausgeführt haben, kannst sie im Detail nachvollziehen und so schnell dazulernen.
Aus der Praxis: Cash Secured Puts erfolgreich anwenden
Das Grundkonzept des Cash Secured Puts ist äußerst simpel: Eine Kaufoption auf eine attraktive Aktie, für die wir eine Prämie erhalten. Sollte das Geschäft jedoch schiefgehen und zur Ausübung kommen, entsteht uns kein echter Schaden, da wir das Wertpapier ohnehin kaufen wollten und das Kapital zur Verfügung haben.
Generell fällt die Methode in die Kategorie “einfach zu erlernen, schwierig zu meistern”. Auch Anfänger können die Strategie erfolgreich einsetzen, aber um das Maximum aus deinen Puts herauszuholen, braucht es Übung und die Hilfe von Experten, wie du sie zum Beispiel in unserer Mastermind-Gruppe oder unserem Einsteiger Online-Seminar „Live-Optionswochenende“ findest.
Cash Secured Put richtig setzen
Sprechen wir von einem Cash Secured Put, ist immer der Verkauf einer solchen Option gemeint (der Käufer befindet sich ja automatisch in einer Long-Position). Dadurch sind wir zum Kauf von 100 Aktien zum definierten Strike-Preis verpflichtet.
Theoretisch könntest du diesen Strike an jedem beliebigen Punkt ansetzen; tatsächlich ist aber meist ein Wert unterhalb des aktuellen Kurses sinnvoll. Ein solcher Kontrakt notiert “aus dem Geld”, ist also zu Beginn für den Käufer noch nicht profitabel.
Auch in unserem obigen Beispiel haben wir einen solchen “out-of-the-Money”-Preis gewählt: Der Coca-Cola-Aktienkurs lag hier bei $ 51, der Strike unserer Option bei $ 47,50.
Sehr niedrige Preise bieten ein ungünstiges Risiko-Rendite-Verhältnis: Ist der Strike sehr weit unterhalb des aktuellen Kurses angesetzt, sinkt die erhaltene Prämie ebenso schnell, sodass sich das Geschäft nicht mehr lohnt und die Wahrscheinlichkeit der Ausübung ist minimal.
Der Verkauf von in-the-Money Puts, also Optionen ähnlich eines Cash Secured Puts, bei denen der Strike über dem aktuellen Kurs notiert, ist möglich. Dabei erhöht sich sowohl die Prämie, als auch die Wahrscheinlichkeit der Ausübung. Du solltest diese Aspekte bei der Anlage eines solchen Kontrakts unbedingt bedenken!
Voraussetzungen
Ein Cash Secured Put benötigt nur wenige Voraussetzungen – ein weiterer Grund, warum sogar Einsteiger im Optionshandel ihn relativ schnell meistern können. Grundbedingung ist, dass du die Aktie, die als Basiswert dient, auch besitzen willst.
Bist du nicht am jeweiligen Wertpapier interessiert, ist Strategie ungeeignet, da der Kauf der Aktien ein möglicher Ausgang des Geschäfts ist. Im Gegensatz zu reinen Short Puts ist das Ziel bei dieser Variante nämlich nicht der wertlose Verfall, um die Prämie zu behalten, sondern der Einkauf zum Wunschpreis.
Daher ist es wichtig, die potenziell interessanten Aktien eingehend zu analysieren, bevor du deine Option anlegst. Da die Unternehmensanteile früher oder später in deinem Depot landen, solltest du gleiche Due Diligence betreiben, die du auch bei einem direkten Kauf (zum Beispiel: Market Order bei deinem Broker) anwenden würdest.
Entdeckst du Probleme bei der Firma, der Branche oder andere Warnzeichen, solltest du lieber die Finger von den Anteilen lassen: Einen Cash Secured Put auf eine unattraktive oder gar problematische Aktie anzuwenden, nur um die Prämie zu erhalten, ist in der Praxis nicht sinnvoll.
Eine weitere Grundvoraussetzung, die scheinbar offensichtlich ist, aber oft übersehen wird: Du musst das notwendige Kapital für den Kauf bereithalten! Die Strategie erhält ihren Namen durch die Tatsache, dass du genügend Barvermögen für den möglichen Kauf der Aktien hast – eben eine “Cash Security”.
Im Fall des 47,50er Strikes auf die Coca-Cola-Aktie wären Barmittel in Höhe von $ 4.750 ($ 47,50 × 100 Aktien) notwendig. Verkaufst du hingegen einen Put auf Amazon Aktien mit einem Strike von $ 1.500, benötigst du Barmittel in Höhe von $ 150.000 ($ 1.500 × 100 Aktien)!
Natürlich solltest du keinen Cash Secured Put zu einem so absurd hohen Strike anlegen – die Aktien würden dir mit fast hundertprozentiger Sicherheit eingebucht und du hättest das Zehnfache gegenüber dem Börsenkurs gezahlt.
Wir empfehlen, Cash Secured Puts wirklich nur dann auszuführen, wenn du über genügend Kapital verfügst und dir den Kauf von 100 Aktien auch wirklich leisten kannst. Von riskanten Wetten à la “wird schon gutgehen/der Kurs wird schon nicht fallen” raten wir dringend ab!
Die Dritte und etwas abstraktere Voraussetzung: Du musst damit leben können, dass du die Wertpapiere eventuell nicht zum idealen Preis erhältst. Sinkt der Kurs sehr stark, wird dein Cash Secured Put ausgeübt und du erhältst die Aktien zu vereinbarten Strike-Preis. Dieser kann nun jedoch deutlich unter dem Börsenkurs liegen!
Der Strike sollte dem Wert entsprechen, den du dem Unternehmen beimisst und bereit bist zu zahlen. Tendierst du dazu, dich maßlos über Verluste und verpasste Chancen zu ärgern, könnte die Methode ungeeignet sein, da du bei Ausübung nicht zum günstigsten Kurs einkaufst.
Diese Rendite kannst du erwarten
Mit Cash Secured Puts kannst du eine Rendite von zusätzlichen acht bis zehn Prozent pro Jahr erzielen. Wie viel Euro dies am Ende entspricht, hängt natürlich von deinen verfügbaren Barmitteln ab. Cash ist eine Voraussetzung für diese Methode und kann die maximale Skalierung einschränken: Du kannst nur so viele Cash Secured Puts handeln, wie Geld vorhanden ist!
Für unser Coca-Cola-Beispiel ergibt sich etwa folgende Rendite:
Für den verkauften Cash Secured Put auf die Coca-Cola-Aktie mit einem Strike von $ 47,50 erhält der Investor $ 90 Optionsprämie. Sollte es zur Ausübung und somit dem Kauf der Aktien kommen, ist ein Investment von $ 4.750 fällig. Das entspricht somit einer Cashflow-Rendite von $ 90 / $ 4.750 = 1,9 %.
Das mag auf den ersten Blick nicht nach viel aussehen, aber hier ist zu bedenken, dass der Kontrakt in unserem Beispiel nur eine Laufzeit von 87 Tagen hat. Man könnte dieses Geschäft also grob viermal pro Jahr ausführen. Somit ergibt sich eine theoretische Jahresrendite von soliden 7,6 %! (4 x 1,9 %).
Die Einnahmen sind unter anderem vom Abstand des Strikes zum aktuellen Marktpreis abhängig. Hätte der Investor einen Cash Secured Put mit gleicher Laufzeit, aber einem $ 50 Strike gewählt, wäre die Option deutlich näher „am Geld“, also am aktuellen Marktpreis.
Dadurch wäre die Optionsprämie erheblich gestiegen: Der Investor hätte $ 165 erhalten, was zu einer effektiven Cashflow-Rendite von 3,5 % ($ 165 / $ 4.750). Rechnet man diese Rendite wiederum auf ein Jahr hoch, beträgt sie 4 x 3,5 % = 14 %.
14 % Rendite pro Jahr bei geringem Risiko klingt natürlich sehr attraktiv. Bei diesem Beispiel ist allerdings auch die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass es zur Ausübung kommt und die Aktie tatsächlich ins Depot des Investors wandert.
Die Einbuchung stellt zunächst keinen Schaden dar – die Basis der Strategie ist ja die Tatsache, dass wir die Aktie ohnehin besitzen wollten. Der vollzogene Kauf macht jedoch eine Wiederholung des Geschäfts schwierig (der Investor benötigt ausreichend Kapital, um auch nach dem Erwerb der Wertpapiere einen weiteren Cash Secured Put zu finanzieren).
Wo der ideale Strike liegen sollte, hängt daher von deinen Zielen ab: strebst du einen schnelleren Kauf der Wertpapiere an und misst dem Unternehmen einen entsprechenden Wert bei, kannst du mit höheren Preisen experimentieren. Prämie und Ausübungswahrscheinlichkeit nehmen dann entsprechend zu.
Bist du eher am zusätzlichen Cashflow interessiert und kannst dich noch länger gedulden (zum Beispiel, weil du dem Unternehmen gute, langfristige Chancen unterstellst und die Aktie ohnehin für viele Jahre halten willst), solltest du mit der Höhe des Strikes nicht übertreiben.
Wirkung auf die Dividendenrendite
Ein Cash Secured Put ist auch durch seine positive Wirkung auf unsere Dividendenrendite interessant. Möchtest du eine Aktie wegen ihrer Gewinnausschüttung zu deinem Depot hinzufügen, kannst du durch den Put wie gewohnt den Kaufpreis reduzieren.
Die Dividende wird von den jeweiligen Unternehmen als absoluter Dollar-/Eurowert festgelegt. So könnte Coca-Cola zum Beispiel pro Aktie eine Ausschüttung von $ 1,68 bestimmen. Bei einem Kurs der Wertpapiere von $ 51 entspricht das einer Dividendenrendite von 3,3 % ($ 1,68 / $ 51 = 3,3 %).
Eine höhere Dividendenrendite entsteht grundsätzlich auf zwei Arten: Wenn die Ausschüttung ansteigt oder der Preis der Aktien sinkt. Auf ersteren Aspekt haben wir leider keinen Einfluss – ein Senken des Preises ist aber dank Cash Secured Puts möglich.
In unserem Coca-Cola-Beispiel konntest du die Aktien für $ 46,60 erwerben (Cash Secured Put mit einem Strike von $ 47,50 abzüglich der verdienten Prämie von $ 0,90 pro Wertpapier). Die erhaltene Dividende bleibt aber bei $ 1,68 pro Aktie und sorgt so für eine höhere Dividendenrendite von nun 3,6 % ($ 1,68 / $ 46,60 = 3,6 %).
Dieser scheinbar geringe Effekt kann einen deutlichen Unterschied in deinem Dividendenportfolio machen. Du kannst den “Rabatt”, den du durch die Put-Option erzielt hast, nicht nur auf die erste Gewinnausschüttung anrechnen: Auch nach fünf, zehn oder zwanzig Jahren gilt der Vorteil (in unserem Beispiel fast $ 5 Dollar pro Aktie!) noch und steigert deine Dividendenrendite.
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- Optionsbegriffe im Überblick: Innerer Wert, Moneyness, Griechen und alles zu impliziten Volatilität
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In-, at- oder out-of-the-Money Puts?
Für die “klassische Variante” des Cash Secured Put nutzt man eine Option out-of-the-Money, also mit einem Strike, der etwas unterhalb des aktuellen Basiswert-Kurses liegt. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass du nicht auch andere Positionen wählen könntest.
Ein typisches Szenario: nach einem starken Einbruch der Aktienmärkte eröffnen sich meist sehr gute Kaufchancen. Den korrekten Einstiegszeitpunkt zu identifizieren, ist keine leichte Aufgabe. Hilfe kommt dabei zum Beispiel von unserer Börsenampel. Ein nützliches Tool mit nachweisbarer Erfolgsgeschichte, das den Lesern unseres Vermögensmagazins kostenlos zur Verfügung steht.
Unsere Börsenampel – Abonnenten des Vermögensmagazins und Mitglieder der Mastermind-Gruppe erhalten Zugriff auf das Tool.
Die Börsenampel gibt zuverlässige “GO!”-Signale und zeigt dir dadurch, wann der ideale Zeitpunkt für den Einkauf gekommen ist. Aktive Investoren halten für solche Situationen Cash-Reserven bereit, um das meiste aus einer Marktkorrektur herauszuholen.
Gleichzeitig liegt nach solch großen Abverkäufen auch die Volatilität in der Regel hoch. Nutzt du hier Cash Secured Puts mit sehr weit aus dem Geld liegenden Strikes, kannst du mit besonders attraktiven Optionsprämien rechnen.
Dadurch ist eine hervorragende Zusatzrendite möglich – der Anstieg der Aktienmärkte, der nun oft folgt, entgeht dir allerdings, da du lediglich Put-Optionen platziert hast und die Wertpapiere (noch) nicht besitzt.
Auf den ersten Blick handelt es sich dabei um ein eindeutiges Luxusproblem: Du kannst dich an den verdienten Prämien aus den Cash Secured Puts erfreuen. Sollen die Aktien aber tatsächlich in dein Depot wandern, kommst du mit out-of-the-Money-Puts in dieser Situation leider nicht weiter, da die Ausübungswahrscheinlichkeit extrem gering ist.
Um diesem Dilemma zu entkommen, bieten sich Cash Secured Puts mit at-the-Money-Strike an. Hierbei wählst du für deine Kontrakte einen Strike, der sehr nahe am aktuellen Kurs der Aktie liegt. Besonders in der Phase kurz nach Crashs führt das schnell zu mehreren Vorteilen:
- Die Wahrscheinlichkeit, dass die Option am Laufzeitende ausgeübt wird, nimmt deutlich zu. Dein Handelspartner führt den Kontrakt aus, wenn die Aktie unter dem vereinbarten Strike notiert und du erhältst das Wertpapier wie geplant.
- Eine at-the-Money-Option ist für den Käufer deutlich attraktiver, weil sie mit höherer Wahrscheinlichkeit zur Ausübung kommt. Daher muss er dir auch eine deutlich höhere Prämie zahlen, was sich natürlich positiv in deiner Bilanz bemerkbar macht.
Bei unserem Coca-Cola-Beispiel könnte dies folgendermaßen aussehen: Für einen Cash Secured Put mit einem out-of-the-Money-Strike von $ 47,50 haben wir solide $ 90 erhalten. Setzen wir den Preis hingegen at-the-Money bei $ 50 (zur Erinnerung: der Aktienkurs steht in unserem Beispiel bei $ 51), erhalten wir $ 160.
Eine wiederholte Zusatzrendite durch Cash Secured Puts ist dir nicht so wichtig? Du willst mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit die Aktien erwerben? Dann kannst du den Strike deiner Put-Option in-the-Money, also höher als den aktuellen Börsenkurs, setzen. Die Wahrscheinlicher der Ausübung steigt in diesem Fall noch weiter an.
Auch die Optionsprämie nimmt noch stärker zu, je höher der Strike-Preis rangiert. Für unsere Coca-Cola Aktie könntest du etwa enorme $ 475 einkassieren, wenn du einen Cash Secured Put mit $ 55 Strike ($ 4 über dem aktuellen Börsenkurs) verkaufst!
Natürlich kann es auch in diesem Fall passieren, dass der Kurs über den Strike steigt und die Option verfällt, ohne, dass du die Aktien erhältst. $ 475 dürften dir allerdings über diesen Rückschlag schnell hinweghelfen … immerhin liegt die Cashflow-Rendite bei diesem Geschäft bei 36 % p.A. ($ 475 / $ 5.500 = 8,6 % Rendite in 87 Tagen).
Rollen eines Cash Secured Puts
Wie bereits erklärt liegt das Risiko eines Cash Secured Puts ausschließlich in der Aktie und nicht der Option selbst. Es kann aber dennoch vorkommen, dass du die Andienung der Aktien vermeiden möchtest.
Zum Beispiel, weil sich etwas Grundlegendes am Unternehmen geändert hat (schlechte Quartalszahlen oder ähnliches), sodass die Aktie nun in deinen Augen weniger wert und der Strike des Puts zu hoch ist.
Vielleicht hast du es auch einfach mit dem Einsatz von Cash Secured Puts übertrieben. Kommt es zu einem Crash, während du eine hohe Anzahl solcher Optionen offenstehen hast, ist die finanzielle Belastung schnell zu groß, sodass du wahrscheinlich den ein oder anderen Put lieber “rollen” möchtest.
Diese Strategie hat das Ziel, den Strike des Puts nach unten zu schieben. Das geht in der Regel mit einer längeren Laufzeit einher. Umgangssprachlich spricht man daher davon, „den Put nach unten und hinten schieben“. Wir wollen uns diese Methode am Beispiel von Apple-Aktien ansehen.
Im Chart siehst du zunächst einen Cash Secured Put mit einem Strike von $ 120 und einer Restlaufzeit von 57 Tagen. Der Preis der Aktie liegt in diesem Beispiel ebenfalls um die $ 120, sodass die Option “am Geld” notiert. Die Option hat derzeit einen Preis von $ 6,30 pro Aktie. Willst du die Position schließen, musst du also $ 630 (Optionsgröße immer 100 Aktien) bezahlen.
Von diesen Kosten könntest du nun die Prämie, die du beim Abschluss des Cash Secured Put erhalten hast, abziehen. Dadurch reduziert sich dein Verlust, wird aber keinesfalls null – insgesamt also ein schlechtes Geschäft.
Du musst dieses Minus aber nicht einfach hinnehmen, sondern kannst den Kontrakt rollen: Dabei versuchen wir, durch einen neuen Cash Secured Put die Kosten für das Schließen des alten Puts zu kompensieren.
In unserem Beispiel müssen wir also die Ausgaben von $ 6,30 pro Aktie durch den Verkauf einer neuen Option wieder hereinholen. Ein Blick in die Optionskette zeigt, dass es für einen Cash Secured Put mit einem Strike von $ 115 und einer Laufzeit von 113 Tagen genau die benötigte Prämie gibt.
Mit diesem neuen Kontrakt haben wir also die Kosten für die Schließung des alten Geschäfts wieder hereingeholt. Der neue Cash Secured Put sitzt nun bei einem um $ 5 niedrigeren Strike und hat eine längere Restlaufzeit; dadurch haben wir wieder neue Chancen auf Rendite oder einen günstigen Aktienkauf.
Sollte der neue Kontrakt zur Ausübung kommen, sind lediglich $ 11.500 erforderlich, was einer Ersparnis von $ 500 gegenüber dem ursprünglichen Put entspricht. Außerdem sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs während der Laufzeit unter den neuen Strike sinkt und die Option zur Ausübung kommt.
Das Verschieben der Andienung auf einen tieferen Preis und späteren Zeitpunkt ist somit eine nützliche Möglichkeit, um die Andienung der Wertpapiere zu vermeiden. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass es sich dabei nicht um ein Allheilmittel für ein schlecht gemanagtes Depot handelt!
Bei schlechtem oder fehlendem Risikomanagement kann auch das Rollen nur bedingt helfen. Hast du also zum Beispiel dein Depot mit zu vielen Cash Secured Puts und zu hohen Hebeln versehen und es kommt zu einer Talfahrt an den Märkten, schützt auch diese Strategie nicht.
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Du musst dich weder mit Cash Secured Puts noch anderen Optionen auskennen. Bei unserer Vermögensverwaltung ist kein aktives Zutun erforderlich, um von den attraktiven Möglichkeiten des Optionshandels zu profitieren.
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Konkrete Cash Secured Put Strategien
In unserem Vermögensmagazin stellen wir regelmäßig aktuelle Trade-Ideen mit Cash Secured Puts vor.
Hier einige Beispiele aus vergangenen Ausgaben (bitte nicht nachhandeln):
Fazit: Zusatzrendite und günstiger Kaufpreis dank Cash Secured Put
Cash Secured Puts erlauben Investoren, eine Aktie zum Wunschpreis zu erwerben. Dieser Vorgang kann durchaus etwas länger dauern – du erhältst aber eine Belohnung für deine Wartezeit.
Wird der Cash Secured Put regelmäßig verkauft, baut sich ein Polster an bereits eingenommenen Optionsprämien auf. Der Investor verdient mit der Aktie bereits Geld, ohne diese zu besitzen. Kommt es dann letztlich doch zum Kauf, hast du durch die eingenommenen Prämien einen niedrigeren Kaufpreis der Wertpapiere erzielt.
Die Strategie kommt also mit einigen attraktiven Vorzügen daher – hat aber auch verschiedene Nachteile. So musst du immer eine Kontraktgröße von 100 Aktien handeln und diese im Ernstfall auch bezahlen. Das kann, je nach Kurs, schnell zu hohen fünfstelligen Beträgen führen. Günstige Wertpapiere sind leider meist keine Alternative, da hier nur geringe Optionsprämien warten.
Sollte der Kurs der Wunschaktie durch die Decke gehen, verdienst du als Stillhalter „nur“ die eingenommene Prämie, bist aber nicht selbst am Aufwärtstrend beteiligt. Fällt der Preis sehr stark, erzielst du mit deinem Put ein tiefes Minus gegenüber dem Börsenpreis.
Dieses Risiko besteht allerdings immer beim Kauf von Aktien, da die Kurse direkt nach dem Geschäft abrutschen könnten. Im Gegensatz zum direkten Handel, zum Beispiel per Limit Order, erzielst du mit einem Cash Secured Put aber zumindest noch einen Gewinn durch die erhaltene Prämie.
Möchtest du 100 Aktien kaufen und dabei zusätzliche Rendite erzielen, ist ein Cash Secured Put ideal. Du erhältst deine Wertpapiere zum Wunschpreis und wirst für das Warten sogar noch bezahlt. Bei richtiger Anwendung entsteht so ein nettes Zusatzeinkommen bei geringem Risiko.
Auf unserem YouTube-Kanal haben wir dem Cash Secured Put eine ganze Playlist gewidmet, schau gerne mal vorbei:
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Verkauf einer Put Option, mit dem Ziel den Basiswert (Aktien oder ETFs) zum Basispreis (Strike-Preis) kaufen zu wollen. Voraussetzung ist dabei, dass die Zuteilung der Aktien durch ausreichend Kapital gesichert ist.
Es handelt sich um eine beliebte Optionsstrategie für Investoren, um Aktien bei einem Wunschpreis günstig zu kaufen. Bis der Kurs den Wunschpreis erreicht, wird der Stillhalter durch diese Strategie für das Warten bezahlt.
Die Strategie wird vor allem dann eingesetzt, wenn ein Investor eine Aktie (100 Anteile) zu einem Wunschpreis kaufen möchte und genügend Kapital für das Geschäft mitbringt.
Im Prinzip lässt sich die Strategie auf alle Wertpapiere anwenden, sofern es liquide Optionen für die Aktie gibt. Voraussetzung ist außerdem, dass der Investor die Kaufabsicht von 100 Anteilen zu dem Strike-Preis hat.
Wir empfehlen, niemals mehr als die Hälfte der eigenen Barmittel auf diese Weise zu handeln. Maximal sind jedoch 100 % der Barmittel möglich – alles darüber hinaus würde zu einem “überhebelten” Depot führen.
Um die Andienung der Aktien zu vermeiden, kannst du die verkaufte Put-Option rollen (adjustieren). Hierfür wird sie im Verlust geschlossen und eine weitere Put-Option in der nächsten Laufzeit verkauft.
Das Ergebnis hängt vom Trader, den gewählten Optionen und der Marktsituation ab. Langfristig sind Renditen zwischen 5 % – 10 % pro Jahr durchaus möglich. Höhere Werte gehen meist mit größerem Kaufrisiko daher und sind so nicht lange haltbar.
Das Risiko der Strategie besteht nie in der Option selbst, sondern in der Lieferung von 100 Aktienanteilen zum Strike-Preis. Die Strategie ist daher sehr stark von der Kursentwicklung der Aktiengesellschaft abhängig.
Kommt es zu einem Aktiencrash ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Puts „ins Geld“ laufen und angedient werden. Beachtet man sein Risiko- und Money-Management ist das aber kein Problem und notfalls lässt sich der ein oder andere Kontrakt noch rollen.