Saisonalitäten richtig nutzen

Saisonalitäten kennt jeder von uns aus dem Alltag. Von November bis März müssen wir bei einem Spaziergang eher eine Jacke anziehen, von Juni bis August können wir dagegen oft mit kurzer Hose aus dem Haus gehen. Aber natürlich gibt es auch Ausreißer. So hatten wir im Februar 2019 ein Wochenende mit fast 20 Grad. Aber jeder erinnert sich sicher auch an einen verregneten August mit ungewöhnlich geringen Temperaturen.

Über viele Jahre ist die Saisonalität aber stabil. Auch in unserem Handel mit Rohstoffen spielen Saisonalitäten eine Rolle, in diesem Blogbeitrag möchten wir euch dazu 2 Beispiele mitgeben.

Temperaturverlauf in Deutschland über ein Jahr:

Temperaturverlauf in Deutschland - Saisonalitäten

Quelle: Statista

Fleischzyklus

Die Fleischmärkte sind saisonal sehr interessant. Während bei Rohstoffen wie Öl auch kurzfristige Anpassungen an den Fördermengen getroffen werden können, brauchen die Tiere einfach eine gewisse Zeit bis sie aufgezogen und schlachtreif sind.

Typischerweise steigen die Preise der lebenden Rinder immer zu Beginn des Jahres an, kurz bevor die Barbecue Saison eingeleitet wird. Ironischerweise ist der Preis aber am niedrigsten zum Zeitpunkt der höchsten Nachfrage nach dem Endprodukt: Im Sommer.

Saisonalität Lebendrind (Live Cattle)

Saisonalität Lebendrind (Live Cattle)

Interessant sind auch die wechselseitigen Preiseffekte mit Magerschwein (Lean Hogs). Ist gerade Rindfleisch besonders teuer im Vergleich zu Schweinefleisch, wird verstärkt Schwein nachgefragt und umgekehrt. Somit ist Magerschwein oft ein Spiegelbild zu Lebendrind.

Saisonalität Magerschwein (Lean Hogs)

Saisonalität Magerschwein (Lean Hogs)

Energiemärkte

Auch in den Energiemärkten wie Rohöl gibt es ausgeprägte Saisonalitäten. Zum Beispiel gibt es in den USA die „Driving Season“, in der viele Bürger in den Urlaub mit dem PKW fahren. Die resultierende erhöhte Nachfrage nach Benzin führt auch zu erhöhten Preisen des Basisrohstoffes Erdöl. Außerdem decken sich im Herbst bis Ende Oktober viele Haushalte mit ihrem Heizöl-Vorrat ein.

Während man denkt, dass aufgrund des Heizbedarfes die Preise im Winter doch am höchsten sein müssten, fallen diese. Woran liegt das? Die Driving Season ist vorbei und die Häuser sind bereits seit Herbst mit Heizöl gerüstet, so dass die Nachfrage sinkt. Sollte der Winter aber besonders kalt sein, kann es kurzfristig zu verstärkter Nachfrage kommen und die Preise steigen an.

Saisonalität in den Energiemärkte n

Wie können wir das nutzen?

Aktuell würden wir keine Short Calls in Erdöl schreiben, denn wir haben die stärkste saisonale Phase vor der Tür und damit erhöhte Nachfrage nach dem Rohstoff. Die Nachfrage ist aktuell (März 2019) zusätzlich höher, was man gut an der Forward-Curve von Rohöl erkennen kann (So nutzt ihr Forward Curves richtig).

Saisonalität ist ein Puzzlestück

Die Saisonalität ist für uns ein Baustein der fundamentalen Analyse. Wir nutzen sie gerne ein wenig wie im alltäglichen Umgang mit dem Wetter. Im Winter haben wir vorsichtshalber eine Jacke dabei, gehen aber auch in T-Shirt vor die Tür, wenn die Sonne scheint und die Temperaturen angenehm sind. Im Börsenhandel stellen wir uns ungern gegen das große saisonale Bild, sollte es aber kurzfristig sehr gute Chancen geben – beispielsweise durch eine hohe Volatilität oder sehr gute CoT-Daten – nutzen wir diese. Auch im Winter kann man mal ein Eis genießen.

Diese saisonale Komponente nutzen wir für unseren Handel mit Rohstoffoptionen. Wenn du mehr über diese profitable und entspannte Art des Optionshandels lernen möchtest, dann schau dir gerne unser 3-tägiges Profi-Seminar an.

Quelle: https://www.mrci.com/client/spmarket/

 


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Maximilian Bothe

Maximilian Bothe ist hauptberuflicher Händler und Investor. Er ist CO-Founder der Optionsseite Eichhorn Coaching und Portfoliomanager der Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn Capital. Seine Schwerpunkte liegen in der Entwicklung und dem Backtesting von Handelsstrategien. In seinem Buch „Kaufst du noch oder schreibst du schon?“ hilft er Optionshändlern beim schnellen Einstieg in den profitablen Optionshandel. Außerdem veröffentlicht er regelmäßig Analysen und YouTube-Videos auf dem Eichhorn Coaching Kanal.