Vega einer Option Optionsgriechen

Das Vega einer Option – Erklärung & Beispiele

Das Vega ist eine Kennzahl, die angibt, wie stark sich der Preis einer Option verändert, wenn die implizite Volatilität steigt oder fällt. Wie genau diese Kennzahl berechnet wird und warum diese so wichtig ist, erklären wir euch in diesem Blogbeitrag.

Vega einer Option Optionsgriechen

Das Wichtigste in Kürze

 

Was ist Vega einer Option?

Das Vega einer Option ist eine Kennzahl, die angibt, wie stark sich der Preis einer Option verändert, wenn sich die implizite Volatilität des Basiswertes (Underlying) ändert. Die implizite Volatilität ist eine Schätzung der erwarteten Schwankungen des Basiswertes während der Laufzeit der Option und ist ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung des Preises einer Option. Das Vega einer Option misst somit den Einfluss von Veränderungen der erwarteten Volatilität auf den Preis einer Option.

Zunahme der Volatilität -> Option wird teurer

Abnahme der Volatilität -> Option wird günstiger

Normalweise wird das Vega einer Option als eine positive Dezimalzahl angegeben, die angibt, um wie viel der Preis der Option in Prozent steigen wird, wenn die implizite Volatilität um einen Prozentpunkt zunimmt. Ein Vega von 0,05 bedeutet beispielsweise, dass der Preis der Option um 5 % steigen wird, wenn die implizite Volatilität um einen Prozentpunkt zunimmt.

Beispiel der Optionskennzahl Vega – Berechnung Vega

Nehmen wir ein Beispiel für die Berechnung des Vegas an:

  • 200er Put-Option
  • 101 Tage Restlaufzeit
  • Optionspreis: $ 9,38
  • Vega = 0,42

Nimmt die Volatilität um 1 % ab, dann fällt der Optionspreis: $ 9,38 – 0,42 = $ 8,96

Steigt die Volatilität um 1 % an, dann steigt der Optionspreis: $ 9,38 – 0,42 = $ 9,80

Das Vega in Abhängigkeit der Moneyness

Das Vega ist zudem abhängig von der Moneyness einer Option. So haben Optionen, die am Geld sind, das größte Vega. Das Vega wird kleiner je weiter die Optionen aus dem Geld oder im Geld liegen.

Vega von at the money Optionen

Der Vorteil von Stillhaltern, die eine ATM-Optionen am höchsten Volatilitätszeitpunkt verkaufen, ist, dass keine andere Option so viel im Wert verliert (nur im Hinblick auf das Vega), als diese ATM-Optionen. Der Nachteil dagegen ist, steigt die Volatilität weiter an, dann steigen diese Optionen wiederum am meisten im Preis an.

Tipp: Zum Delta haben wir auch ein Video auf unserem YouTube-Kanal veröffentlicht:

Das Vega von verschiedenen Optionsstrategien

Das Vega ist stets positiv, da bei den Optionsgriechen immer von der Optionskäufersicht ausgegangen wird.

  • Long Calls und Longs Puts besitzen ein positives Vega, denn sie profitieren von einem Anstieg der impliziten Volatilität
  • Short Calls und Short Puts besitzen ein negatives Vega, denn sie profitieren von einem Abfall der impliziten Volatilität

Durch eine sinkende Volatilität sinkt der Optionspreis, deshalb profitieren Käufer von Optionen von einer ansteigenden Volatilität, während Stillhalter von einer abnehmenden Volatilität profieren. Als Stillhalter sollten also nur in einem hohen Volatilitätsumfeld Optionen verkauft werden, um vom Mean-Reversion-Effekt zu profitieren!

Optionskennzahlen Griechen

Options-Griechen
– Delta, Gamma, Vega, Theta im Optionshandel

Ausführliche Erklärung & Beispiele

Die Welt des Optionshandels ist voller kurioser Bezeichnungen. Zu diesen Begriffen zählen zweifellos die “Optionsgriechen”. Dabei handelt es sich um hilfreiche Berechnungen für den Handel mit Optionen, für die Optionstrader diese griechischen Symbole verwenden. Wie diese Kennzahlen im Optionshandel genau funktionieren und wie man sie zum Vorteil nutzen kann […] weiterlesen

Fazit

Das Vega einer Option ist eine Kennzahl, die angibt, wie stark sich der Preis der Option ändert, wenn sich die Volatilität des Basiswerts ändert. Je höher das Vega, desto stärker reagiert der Preis der Option auf Veränderungen der Volatilität.

Das Vega kann bei der Entscheidung, welche Optionen zu handeln sind, eine wichtige Rolle spielen. Wenn ein Optionskäufer erwartet, dass die Volatilität des Basiswerts steigt, kann er Optionen mit einem hohen Vega auswählen, um von dieser Entwicklung zu profitieren. Andererseits können Optionen mit einem niedrigen Vega besser geeignet sein, wenn die Volatilität stabil bleibt oder sinkt.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Vega nicht das einzige Element ist, das den Preis einer Option beeinflusst. Andere Faktoren wie der Preis des Basiswerts, die Laufzeit und der Ausübungspreis spielen ebenfalls eine Rolle. Insgesamt kann das Vega als eine wichtige Kennzahl für den Handel mit Optionen betrachtet werden, da es einen wichtigen Indikator für die Preisentwicklung von Optionen darstellt.

Alexander Eichhorn

AUTOR

Alexander Eichhorn ist hauptberuflicher Händler und Investor. Er ist Gründer von Eichhorn Coaching und Portfoliomanager der Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn Capital. Seine Ausbildungstätigkeiten haben den Schwerpunkt auf der optimalen Betreuung von Kunden mit großen Konten. Außerdem zeigt er Optionshändlern durch zahlreiche Blogartikel den schnellen Einstieg in den profitablen Optionshandel und veröffentlicht regelmäßig Analysen und Tipps auf dem Eichhorn Coaching YouTube-Kanal. Du kannst dich auf Twitter mit ihm verbinden.


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Alexander Eichhorn

Alexander Eichhorn

Alexander Eichhorn ist hauptberuflicher Händler und Investor. Er ist Gründer von Eichhorn Coaching und Portfoliomanager der Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn Capital. Seine Ausbildungstätigkeiten haben den Schwerpunkt auf der optimalen Betreuung von Kunden mit großen Konten. Außerdem zeigt er Optionshändlern durch zahlreiche Blogartikel den schnellen Einstieg in den profitablen Optionshandel und veröffentlicht regelmäßig Analysen und Tipps auf dem Eichhorn Coaching YouTube-Kanal. Du kannst dich auf Twitter mit ihm verbinden.