Saisonale Schwäche im Sommer, globale Handelskriege, niedrige Zinsen und hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse für viele Aktien – es gibt aktuell einige Gründe das Portfolio abzusichern. Welche möglichen Hedging-Strategien es mit S&P 500-Optionen gibt, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
Hedging – Sinn und Zweck
Es gibt unzählige Strategien für den Portfolioschutz. Ein Hedge gilt als Finanzgeschäft zur Absicherung gegen bestimmte Schwankungen, vorwiegend gegen fallende Aktienkurse. Meist dient die Transaktion nicht zur Gewinnmaximierung, sondern zur Eliminierung eines Risikos. Wird der Hedge-Trade nicht benötigt, da dass Risiko nicht eingetreten ist, kostet dieser im Normalfall Geld – wie die meisten Versicherungen.
Volatilität – Chance und Risiko
Betrachtet man Absicherungsstrategien mit S&P 500-Optionen ist ein Blick auf die Volatilität unerlässlich. In der Regel besteht eine negative Korrelation zwischen Aktienindex und dessen Volatilität. Fallen die Aktienkurse des Index, dann steigt meist auch die Absicherungsnachfrage an Optionen an. Somit steigt auch die Volatilität, da diese das Absicherungsverhalten der Marktteilnehmer wiedergibt.
Die Volatilität ist ein Haupttreiber der Preise von Optionen. Werden viele Optionen nachgefragt (Volatilität steigt), dann sind die Optionen dementsprechend teuer. Meist steigt die Volatilität um ein Vielfaches höher als der dazugehörende Aktienindex fällt. Im folgenden Chart ist der Volatilitätsindex VIX des S&P 500 abgebildet.
Mit der Volatilität lassen sich viele Strategien für Optionen umsetzen oder verbessern. Pauschal gilt aber folgende Faustregel:
» Volatilität ist niedrig: Zeitpunkt Optionen zu kaufen
» Volatilität ist hoch: Zeitpunkt Optionen zu verkaufen
Somit lässt sich von den Volatilitätsveränderungen profitieren, da zum Beispiel eine gekaufte Option in einem niedrigen Volatilitätsumfeld bei einem Anstieg der Volatilität teurer wird.
Mehr zum Thema Volatilität gibt es hier zum Nachlesen: https://eichhorn-coaching.de/volatilitaet/
Basisstrategien mit S&P 500-Optionen
Drei einfache Strategien, die verwendet werden können, um das Portfolio zu hedgen sind:
» Kauf eines SPX-Puts:
Der Kauf von Aktienindex-Put-Optionen ermöglicht es einem Anleger, das Aktienmarktrisiko abzusichern indem das Verlustrisiko begrenzt wird, während das Aufwärtspotenzial erhalten bleibt.
» Covered-Call mit einem SPX-Call:
Kauf eines S&P 500-Portfolio und „Schreiben“ (oder Verkaufen) der SPX „Covered“ Call-Option.
» Protective-Collar mit SPX-Optionen:
Kauf eines S&P Put bei gleichzeitigem Verkauf eines Calls.
Quelle: CBOE
In der folgenden Grafik ist die Entwicklung von optionsbasierten Benchmark-Indizes im Vergleich zum S&P 500 dargestellt.
Alle Optionsstrategien-Benchmarks hatten einen geringeren Drawdown als der Aktienindex selbst. Überblick über die Indizes findet ihr hier: http://www.cboe.com/products/strategy-benchmark-indexes
Fazit zum Hedging mit S&P 500-Optionen
Die vorgestellten Indizes, die auf verschiedenen Optionsstrategien aufbauen, hatten alle einen geringeren Drawdown als der S&P 500 selbst und eignen sich somit für einen Hedge. Was die Grafik verschweigt, ist die geringe Performance der Hedging-Strategien in Bullenmärkten, denn diese dürfen nicht zu viel des Gewinns kosten.
Wir sind kein Fan von Dauer-Hedging unseres Langfristportfolios, dies kostet auf lange Sicht zu viel Geld. In bestimmten Marktphasen bietet sich dennoch eine Absicherung an. Beispielsweise könnte der Hedge erst umgesetzt werden, wenn Indikatoren unserer Tages- und Wochenanalyse einen möglichen Hochpunkt im S&P 500 signalisieren.
Mehr zum Thema Hedging:
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