Der DAX-Index ist der bedeutendste deutsche Aktienindex und gibt die Wertentwicklung der 30 größten Aktien des deutschen Aktienmarktes wieder. Bei deutschen Tradern und Investoren gilt der DAX-Index als sehr beliebtes Handelsinstrument. Auch ist der Handel mit DAX-Optionen bei vielen Optionshändlern ein sehr geschätztes Werkzeug, aber kein Selbstläufer. In diesem Blogbeitrag erfährst du drei Punkte, die bei dem Handel mit DAX-Optionen beachtet werden sollten.
1. DAX-Optionen sind Index-Optionen!
Das größte Missverständnis beim Handel von DAX-Optionen ist der Basiswert. Bei Optionen auf den Mini-Future des S&P 500 (TWS-Kürzel: ES) handelt es sich um Optionen auf den ES-Future und nicht auf den S&P 500 Index selbst. Bei DAX-Optionen ist es andersrum: Es gibt keine Optionen auf den DAX-Future, sondern nur auf den DAX-Index selbst.
TWS: DAX Index wählen und nicht DAX-Future!
Eine häufige Fehlermeldung in der TWS ist daher: „Optionen auf diesen Basiswert sind nicht verfügbar“, da der Optionshändler als Basiswert den Future und nicht den Index gewählt hat!
2. DAX-Optionen: Der Kontraktwert
Beim großen DAX-Future ist der Multiplikator 25, das heißt der jeweilige DAX-Stand muss mit 25 multipliziert werden.
Beispiel:
Aktueller DAX-Stand: 10.000 Punkte
Wert eines großen Futures: 10.000 Punkte * 25 Multiplikator = 250.000 € Kontraktwert
Für US-amerikanische Indizes stehen neben den Mini-Futures sogar Micro-Kontrakte zur Verfügung. Wie diese genau funktionieren, erfahrt ihr hier: https://youtu.be/wmV699SyEU8
Bei einer DAX-Option ist der Multiplikator aber 5, das bedeutet, der jeweilige DAX-Stand muss mit 5 multipliziert werden.
Beispiel:
Aktueller DAX-Stand: 10.000 Punkte
Wert einer 10.000er Put-Option: 10.000 Punkte * 5 Multiplikator = 50.000 € Kontraktwert
Kontraktwert einer DAX-Index Option
Beim Kauf einer DAX-Put Option ist dies zu beachten, als Beispiel berechnen wir im Folgenden die Hedging-Wirkung (vereinfachte Darstellung):
Aktueller DAX-Stand: 10.000 Punkte
Kauf einer 9.000er DAX-Put Option
DAX fällt bis auf 8.000 Punkte
Hedging-Wirkung bei Verfall entspricht dem Inneren Wert der Option:
(9.000 (Strike der Put-Option) – 8.000 neuer DAX-Stand) * 5 Multiplikator = 5.000 € Hedging-Wirkung
Optionshändler müssen also immer den jeweiligen DAX-Stand und/ oder auch Optionspreis mit 5 multiplizieren, um den exakten €-Betrag zu erhalten.
3. DAX-Optionen: Die Volatilität
Jede Option besitzt eine implizite Volatilität, welche mit ausschlaggebend für den Preis einer Option ist. Mehr zur impliziten Volatilität erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
Für verschiedene Underlyings stellt die Börse Volatilitätsindizes zur Verfügung, so auch beim DAX. Der VDAX-New ist der Volatilitätsindex des DAX:
Generell gilt beim Optionshandel folgende pauschale Aussage: Ist die implizite Volatilität niedrig, empfiehlt es sich eher Optionen zu kaufen. Ist die Volatilität hoch, so ist es eher sinnvoller Optionen zu verkaufen. Mit dem VDAX-New haben Optionshändler stets die Volatilität für die DAX-Optionen im Blick.
Fazit
DAX-Optionen sind liquide handel- und vielseitig einsetzbar, dennoch gilt es einige Faktoren wie den genauen Kontraktwert und die Volatilität zu beachten. Eine Besonderheit haben DAX-Optionen, da sie sich nicht wie beim ES (E-Mini Future auf den S&P 500) auf die Futures beziehen, sondern auf den Index selbst. Haben Optionshändler diese Punkte im Blick, so steht ihnen ein großartiges Handelsinstrument zur Verfügung.
Mehr Infos im Video:
Hinweis:
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