Der Fear and Greed Index ist ein von CNN erstellter Indikator, dessen Ziel es ist, die Gefühle der Anleger an der Börse zu messen. Häufig dient dieser als guter Vorlaufindikator. Wie ihr ihn nutzen könnt, um Tiefpunkte im Aktienmarkt zu erkennen, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
Was ist der Fear and Greed Index?
Der Index kann zwischen 0 und 100 schwanken und ist grafisch wie ein Tacho aufgebaut. Hohe Werte lassen auf eine extreme Gier schließen, während tiefe Werte Panik verdeutlichen.
Die Werte sind dabei als Kontraindikator zu interpretieren. Wenn die meisten Anleger blindlings Aktien kaufen und glauben, die Börse kennt nur eine Richtung und zwar nach oben, wird es brandgefährlich. Denn wenn Privatanleger jetzt schon einsteigen, wer soll danach noch kaufen?
Ist der Indikator extrem niedrig ist dies als Einstiegschance zu betrachten. Der letzte in der Reihe hat verkauft, wer soll danach noch verkaufen und die Kurse weiter nach unten treiben?
Die Berechnung des Fear and Greed Index
Die Werte des Tachos werden aus verschiedenen Indikatoren berechnet:
» VIX-Index: Der VIX spiegelt die Erwartungen der Anleger hinsichtlich der Marktvolatilität in den nächsten 30 Tagen wider.
» Put-Call-Ratio: Stellt das Verhältnis des Volumens von Puts und Calls dar.
» Aktienkursstärke: Wie hoch ist die Anzahl der Aktien, die neue 52-Wochen-Hochstände erreicht haben?
» Junk Bond-Nachfrage: Fragen Anleger risikoreichere Anleihen nach?
Daneben fließen noch weitere Werte, wie z. B. der McClellan Volume Index, in die Berechnung des Fear and Greed Index ein.
Tiefpunkte mit dem Fear and Greed Index erkennen
Notiert der Index unterhalb von 20 lässt dies auf eine hohe Angst/Panik schließen. Je tiefer der Index, desto höher ist die Angst am Markt. Historisch gesehen waren diese Werte gute Einstiegszeitpunkte, da die Märkte dort häufig umkehren. Dazu ein paar Beispiele:
Fear and Greed Index Dezember 2014:
S&P 500 Ende 2014:
Der Index Sommer 2015:
S&P 500 im Sommer 2015:
Der Index am 05.02.2018:
Der Index am 08.02.2018:
S&P 500 Februar 2018:
Fazit
Der Fear and Greed Index eignet sich gut um Panik an den Märkten und damit verbundene Tiefpunkte zu erkennen. Für das exakte Timing sind andere Indikatoren geeigneter, da extreme Panikwerte auch einige Wochen an den Märkten herrschen können. Um eine mittelfristige Erholung vorherzusagen hilft der Indikator dennoch, so wird man in hohen Angstphasen nicht auch verkaufen und wartet lieber die Erholung ab.
Mit dem Fear and Greed Index kann man auch Hochpunkte im S&P 500 frühzeitig erkennen, wie das geht erfahrt ihr nächste Woche hier im Blog.
» Zu Teil 2: Sei ängstlich, wenn andere gierig sind
Hier wird der Index veröffentlicht: https://money.cnn.com/data/fear-and-greed/
Weitere Informationen dazu im Video:
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Sehr gute Erläuterung und gelungene Darstellung von Beispielen aus der Praxis.
Absolut hilfreich.