Mit VIX-Futures Crashs frühzeitig erkennen

Der Handel der Volatilität, vor allem mit den VIX-Futures, ist ein absolutes Profiwerkzeug. Wer die Funktionsweise verstanden hat, kann gewinnbringende Trades umsetzen oder sich wirksam gegen große Crashs hedgen. Aber auch ohne Positionen in der Anlageklasse Volatilität, lassen sich anhand der Terminstrukturkurve Crashs frühzeitig erkennen. Wie das funktioniert, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.

Terminstrukturkurve der VIX-Futures

Im Bereich der Futures achten professionelle Trader besonders auf die sogenannte Terminstrukturkurve. Diese zeigt die Preise aufeinanderfolgender Kontrakte. Im Normalfall ist der Folgekontrakt immer teurer als der aktuelle Frontkontrakt, aufgrund eines Aufschlags (Lagerkosten, Zinsen, Prognoseunsicherheit) des späteren Liefertermins. Eine solche Terminstrukturkurve nennt sich „Contango“.

Contango-Kurve der VIX-Futures am 01.10.2018:

VIX-Futures 01.10.2018

Daneben gibt es die eher außergewöhnliche Situation der „Backwardation“- Terminstrukturkurve, hier ist der Frontkontrakt der teuerste. Im folgenden Beispiel sind die VIX-Futures in einer Backwardation-Situation während der Finanzkrise 2008:

VIX-Futures 2008

Während stärkeren Kursrückgängen beim S&P 500 bewegen sich die VIX-Futures von einer Contango in eine Backwardation-Terminstrukturkurve. Anhand von dieser Veränderung kann man Hochpunkte frühzeitig erkennen.

Oktober-Korrektur mit Ansage!

Notieren die VIX-Futures in einer Backwardation-Situation ist es meist schon zu spät und die Korrektur ist bereits in vollen Gange. Deshalb ist die Veränderung von Contango zu Backwardation das Entscheidende!

Dazu betrachten wir bei den VIX-Futures den 5.-9. Oktober 2018:

VIX-Futures

Deutlich erkennt man, dass die ersten drei VIX-Futures anfangen zu steigen und eine leichte Backwardation ausbilden. Dies ist noch vor dem größeren Rückgang am 10. Oktober 2018 passiert.

SPX Oktober 2018

Während der S&P 500 bis zum 10. Oktober nur einige Prozent abgab und nicht klar war, ob nun etwas „Größeres“ kommt oder nicht, veränderte sich die VIX-Futures-Kurve bereits. Als es am 10. Oktober zum Abverkauf kam, notierten die VIX-Futures vollends in einer Backwardation-Kurve.

 

VIX-Futures 10. Oktober 2018

Eine ähnliche Situation gab es im Februar-Crash 2018. Hier notierte der Frontmonat bereits am 02. Februar in einer Backwardation, eine Warnung bevor die größere Korrektur tatsächlich einsetzte.

VIX-Futures 02. Februar 2018

Fazit

Mit einem täglichen Blick auf die VIX-Futures lassen sich Korrekturen im S&P 500 häufig frühzeitig erkennen. Natürlich muss bei einer Veränderung nicht immer ein Crash auftreten, die Kurse können sich erholen und die Volatilität wieder in einen Normalbereich zurückgehen. Sollte aber eine Veränderung von Contango zu Backwardation eintreten, können Long-Positionen geschlossen oder eventuell Hedges aufgebaut werden. So hätte man dieses Jahr bereits beide Korrekturen rechtzeitig erkennen können.

Mehr dazu im Video:


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Über den Autor

Alexander Eichhorn

Alexander Eichhorn ist hauptberuflicher Händler und Investor. Er ist Gründer von Eichhorn Coaching und Portfoliomanager der Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn Capital

Seine Ausbildungstätigkeiten haben den Schwerpunkt auf der optimalen Betreuung von Kunden mit großen Konten.

Außerdem zeigt er Optionshändlern durch zahlreiche Blogartikel den schnellen Einstieg in den profitablen Optionshandel und veröffentlicht regelmäßig Analysen und Tipps auf dem Eichhorn Coaching YouTube-Kanal.