Abseits vom “klassischen Vermögensaufbau” gibt es ein weites Feld an alternativen Anlageformen. Sie versprechen hohe Renditen, kommen aber auch mit Besonderheiten und eigenen Problemen daher.
Wir zeigen dir, welche alternativen Anlageformen du 2025 kennen solltest und wann sie für dich geeignet sind.
- Alternative Investments sind Kapitalanlagen, die nicht zum “klassischen Vermögensaufbau” zählen.
- Sie sind meist weniger reglementiert und bieten dadurch höhere Renditen und Risiken.
- Hedgefonds, Private Equity, Crowdlending (P2P-Kredite) und viele Sachwerte sind Beispiele für alternative Investments.
- Solche Investments bieten zahlreiche Vorzüge wie Inflationsschutz oder günstige Besteuerung, haben aber auch jeweils eigene Nachteile.
Was sind alternative Investments?
Anleger wollen ständig ihr Geld vermehren und sind dabei stets auf der Suche nach den besten Finanzprodukten. Dabei sind nicht nur Klassiker wie unterbewertete Aktien oder Investmentfonds gefragt; auch sogenannte “alternative Investments” erfreuen sich großer Beliebtheit!
Unter diesen Begriff fallen sehr viele verschiedene Anlageklassen. Da verliert man schnell den Überblick! Am einfachsten lässt sich diese Kategorie daher so beschreiben:
- Alternative Investments sind alle Anlageformen, die nicht zum klassischen Investment-Mix zählen.
Nicht-Alternativ sind also Aktien, Anleihen, Festgeld und andere festverzinsliche Produkte, Edelmetalle, Immobilien und mehr. Diese Anlageformen bilden seit Jahrzehnten das Fundament für den Vermögensaufbau privater Investoren.
Investiert man hingegen in Anlageformen, die nicht zu diesem klassischen Anlagenkatalog gehören, spricht man von alternativen Investments.
Alternative Anlageformen unterscheiden sich stark im Risiko, den Renditechancen und der Komplexität. Auch innovative Strategien, die auf herkömmlichen Finanzinstrumenten basieren, werden häufig in diese Kategorie geworfen.
Typische Beispiele für alternative Investments:
- Private Equity: Hierbei investieren Anleger in nicht-börsennotierte Unternehmen, Start-ups oder Unternehmensgründungen. Auch die Finanzierung von Expansionen, Unternehmensübernahmen (Buy-outs) oder spezielle Projekte im Bereich Infrastruktur (wie Flugzeuge oder Schiffe) zählen dazu.
- Hedgefonds: Diese Fonds agieren unabhängiger als klassische Investmentfonds und setzen auf komplexe Strategien, die oft höhere Renditen versprechen, aber auch größere Risiken bergen. Da sie oft in wenig regulierten Märkten (Steueroasen) angesiedelt sind, unterliegen sie kaum staatlicher Kontrolle.
- Immobilien: Obwohl Immobilien sehr beliebt und in vielen Portfolios vertreten sind, werden sie teilweise ebenfalls zu den alternativen Investments gezählt. Hier ist vor allem das Investieren über Real-Estate-Investment-Trusts (REITs) sowie Crowdlending- und Crowdinvesting-Modelle zu nennen. Sie ermöglichen es, schon mit kleinen Beträgen in Immobilienprojekte einzusteigen.
- Naturwerte: Investitionen in erneuerbare Energien wie Solar-, Wind- und Wasserkraft, aber auch in Wald- oder Ackerland, gelten als renditestarke Sachwerte. Sie erfordern jedoch meist spezielles Fachwissen und bringen gewisse Risiken mit sich.
- Sammlerstücke: Kunstwerke, Oldtimer, Wein, Whiskey und andere Sammlergegenstände zählen ebenfalls zu den alternativen Anlagen. Sie gelten als inflationssichere, wertstabile Sachwerte, können aber besondere Kenntnisse oder die Beratung durch Experten erfordern.
- Rohstoffe: Je nach Definition werden auch Rohstoffe wie Öl, Gas, Strom, Getreide, Stahl oder Kaffee zu den alternativen Investments gezählt. Die Möglichkeiten reichen von Zertifikaten über Rohstofffonds bis hin zu ETFs oder ETCs.
- Weitere Anlageformen: Alles, was nicht in die genannten Kategorien passt, aber nicht zum klassischen Investment-Portfolio zählt, fällt unter sonstige alternative Investments. Die Bandbreite ist groß, da nur ein kleiner Teil aller verfügbaren Investments als traditionell gilt.
Eine einheitliche Definition, was genau zu den alternativen Investments zählt und was nicht, gibt es nicht. Die Grenzen sind fließend und verändern sich kontinuierlich. So galten Kryptowährungen bis vor einigen Jahren noch als exotische Anlageform; heute sind sie längst Teil vieler moderner Portfolios.
Als Orientierung kann dienen, wer das Investment vertreibt: Werden die Produkte über Banken, Versicherungen oder Broker angeboten, handelt es sich meist um traditionelle Anlagen. Sie sind streng reguliert und werden durch den Verbraucherschutz abgesichert.
Werden sie hingegen von privaten Unternehmen oder Anbietern vermittelt, handelt es sich in der Regel um alternative Investments – hier ist der Verbraucherschutz oft eingeschränkt und eine staatliche Aufsicht fehlt.
Besonderheiten alternativer Investments
Alternative Investments sind sehr vielfältig und lassen sich nur schwer eindeutig kategorisieren. So unterscheidet etwa der Bundesverband Alternative Investments zwischen „öffentlichen“ und „privaten Märkten“. Andere Organisationen unterteilen hingegen nach „Hedgefonds“, „Private Equity“ und „Sonstigen“.
Besonders bei Anlageklassen wie Immobilien oder Rohstoffen gehen die Meinungen auseinander: Manche Experten ordnen sie den traditionellen Investments zu, andere sehen sie als alternative Anlageformen.
Eine eindeutige Kategorisierung ist also schwierig. Dennoch gibt es einige Merkmale, die diese Anlageformen auszeichnen und für viele Anleger attraktiv machen:
1. Alternative zu Aktien mit oft besserer Volatilität
Ein wichtiger Vorzug von alternativen Investments ist die in der Regel bessere Volatilität. Sie schwanken weniger stark, als Investoren es zum Beispiel von Aktien gewohnt sind.
Auch globale Krisen, Unsicherheiten und Abschwünge überstehen die alternativen Anlageformen oft besser. Das macht sie in der aktuell herrschenden, sehr unsicheren Zeit besonders interessant.
Besonders spannend sind die Anlagealternativen zudem, wenn sie von klassischen Märkten entkoppelt sind: Viele Anleger sind auf die Auf- und Abbewegungen an den Börsen angewiesen, um Gewinne zu erzielen.
Alternative Anlageformen bieten, genauso wie Optionen handeln, die Möglichkeit, auch bei Seitwärtsbewegungen der Märkte attraktive Renditen zu erzeugen.
2. Schwieriger Einstieg
Viele alternative Investments leiden unter einer hohen Einstiegshürde. Interessierte Anleger müssen oft erst ein spezielles Fachwissen aufbauen, bevor sie erfolgreich anlegen können. So benötigst du zum Beispiel eine erhebliche Expertise, bevor du passende Kunstobjekte für dein Portfolio auswählen kannst.
Damit stehen alternative Kapitalanlagen in starkem Kontrast zu traditionellen Investments, bei denen uns eine Bank, Broker etc. zur Seite steht. Hier werden wir vom Anbieter unterstützt und eine Vielzahl von Informationsquellen steht zur Verfügung. Ein konkretes Fachwissen ist in der Regel nicht erforderlich.
3. Inflationsschutz
Alternative Investments sorgen auf doppelte Weise für einen effektiven Inflationsschutz: Zum einen erzielen viele Vertreter dieser Kategorie Renditen, die deutlich oberhalb der Inflationsrate liegen. Damit können wir die Geldentwertung “überholen” und unser Vermögen dennoch vermehren.
Zum anderen sind viele der alternativen Kapitalanlagen Sachwerte, die nicht von einer Inflation betroffen sind. Sie verfügen über einen intrinsischen Wert, etwa, weil sie praktisch nutzbar sind (z. B. Immobilien) oder weil ihre Bedeutung emotional ist (.z. B. Sammlerobjekte).
Solche Geldanlagen können dadurch dein Vermögen auch in Zeiten von Krisen oder hoher Inflation schützen und vermehren. Auch in unserer umfangreichen Anleitung zum Investment bei Inflation nehmen sie einen wichtigen Stellenwert ein.
4. Geringe Reglementierung und Kontrolle
Die meisten alternativen Investments werden nur wenig oder gar nicht von staatlichen Stellen reguliert. Besonders bekannte Produkte aus dem Finanzbereich stammen oft von Unternehmen mit Sitz in Steueroasen, die nahezu ohne rechtliche Aufsicht agieren können.
- Diese lockere Regulierung ist für viele Anleger ein Anreiz, da sie größere Freiheiten und potenziell höhere Renditen ermöglicht.
- Allerdings geht dies auch mit erheblichen Risiken einher: Immer wieder kommt es zu Betrugsfällen oder Misswirtschaft, bei denen Investoren hohe Verluste erleiden.
Die Liste prominenter Skandale und Insolvenzen im Hedgefonds-Sektor ist lang – von der Pleite von LTCM 1998 über den Madoff-Skandal 2008 bis hin zu spektakulären Fällen wie der Schließung von SAC Capital im Jahr 2013 oder dem Beinahe-Kollaps von Melvin Capital 2021.
Auch im Bereich der alternativen Investments außerhalb des klassischen Finanzsektors, etwa bei Immobilienprojekten, erneuerbaren Energien oder Sammlerstücken, gibt es meist nur eine sehr begrenzte Kontrolle.
Verbraucher- und Datenschutz werden bei vielen Anbietern kaum beachtet. Wer in solche Anlageformen investiert, trägt daher selbst die Verantwortung für die Sicherheit seines Kapitals. Du solltest dir der damit verbundenen Risiken bewusst sein.
5. Zuverlässige Renditen
Alternative Anlageformen erzeugen oft eine gleichbleibende Rendite und stehen damit im starken Gegensatz zu Aktien und Co. Die Anlagealternativen machen heute bereits mehr als 8 Prozent des weltweiten Investment-Marktes aus. Sie kommen überwiegend als Beimischung für Cashflow oder Zusatzrendite zum Einsatz.
In dieser Form bieten sie spannende Möglichkeiten und ergänzen die schwankenden Erträge, die zum Beispiel an der Börse möglich sind, sehr gut. ewinnen.
6. Gute Diversifikationsmöglichkeiten
Mit alternativen Kapitalanlagen lässt sich das eigene Portfolio sehr effektiv diversifizieren. Als neue Einkommensquellen können diese Anlageformen dabei helfen, das eigene Risiko effektiv zu reduzieren.
Insbesondere, da viele Varianten sehr krisenfest sind und nicht mit den typischen Märkten korrelieren, sind sie zur Diversifikation perfekt geeignet. Aber auch die riskanten Vertreter, die eine Chance auf hohe Gewinne bieten, können eine wichtige Rolle in deinem Portfolio spielen.
7. Steuerliche Vorteile sind möglich
In der Vergangenheit wurden alternative Investments gern genutzt, um größere Ausgaben zu erzielen und so die Steuerlast zu senken. Obwohl diese Möglichkeiten heute fast vollständig abgeschafft wurden, bieten alternative Kapitalanlagen noch einige Steuervorteile.
Insbesondere die beliebte Anlageklasse der Immobilien ist nach wie vor sehr gut für Abschreibungen geeignet. Daneben werfen alternative Investments wie etwa die Kapitalanlage in Wein überhaupt keine Steuern auf.
Für wen lohnen sich alternative Investments?
Wie bei allen Fragen der Geldanlage gilt auch bei alternativen Anlageformen: Ob sie sich lohnen, hängt von deinen Möglichkeiten, Strategie und Risikopotenzial ab. Es gibt einige grundsätzliche Vor- und Nachteile, die du zunächst bedenken solltest:
Vorteile | Nachteile |
Alternative zu traditionellen Investments, dadurch höhere Auswahl und mehr strategische Möglichkeiten | Geringe Transparenz und schwierige Übersicht |
Das eigene Portfolio kann mit vielen neuen Kapitalanlagen diversifiziert werden | Teilweise unreguliert und in vielen Fällen riskant |
Viele der alternativen Kapitalanlagen sind zur Inflations- und Krisenabsicherung geeignet | Oft hohe Einstiegsvoraussetzungen (Kapital, Fachwissen …) |
Die Rendite ist oft überdurchschnittlich | Schwierig einzuschätzen hinsichtlich Risiko, Potenzial und Erfolgsbewertung |
Sollten dich diese Vorzüge ansprechen und gleichzeitig die Nachteile akzeptabel sein, solltest du im nächsten Schritt eine weitere Unterteilung treffen. Man kann die alternativen Anlageformen zum Beispiel in die folgenden zwei Kategorien unterscheiden:
- Wertstabile Sachwerte wie Sammlerobjekte, Rohstoffe (Edelmetalle), alternative Immobilien (z. B. Büro- oder Lagerflächen), Natur-Güter wie Wald, Solaranlagen etc. sind beliebte Bausteine eines breit diversifizierten Portfolios. Sie zählen zwar offiziell zu den alternativen Investments, sind aber bereits sehr gut etabliert und in vielen Fällen reguliert. In dieser Kategorie findest du recht sichere Wertanlagen.
- Andere nicht-traditionelle Investments bleiben hingegen riskante Kapitalanlagen mit sehr guten Rendite-Chancen. Dazu zählen zum Beispiel Hedgefonds, die ungewöhnliche Strategien verfolgen. Obwohl hier erhebliche Gefahr für dein Vermögen besteht, ist auch für solche Anlageformen in einem gut diversifizierten Portfolio Platz.
Hat einer der beiden Bereiche dein Interesse geweckt, solltest du im nächsten Schritt noch weiter ins Detail gehen und ein alternatives Investment finden, dass für dich ideal ist.
- In jedem Fall sind alle alternativen Anlageform separat zu betrachten und eine persönliche Entscheidung zu treffen!
Fazit: Alternative Anlageformen bringen eine Vielzahl an Möglichkeiten
Alternative Investments sind ideal zur Diversifikation deines Portfolios geeignet. Insbesondere in Zeiten von hoher Inflation und Unsicherheiten an den Märkten kommen uns solche Investments sehr gelegen, da sie zur Risikoverringerung genutzt werden können.
Anleger sollten jedoch die enormen Unterschiede zwischen den einzelnen Investment-Alternativen beachten! Während etwa Sachwerte wie Immobilien, Wein oder Kunstgegenstände krisensichere Möglichkeiten bilden (aber auch eigene Nachteile aufweisen), sind viele andere Produkte riskant und nicht für schwierige Zeiten geeignet.
Da eine enorme Anzahl an Investments unter dem Begriff “alternative Anlageform” zusammengefasst wird, lässt sich kein Urteil für den gesamten Bereich treffen, dass allen Produkten gerecht würde. Hier hilft nur eine genaue Analyse der jeweiligen Produkte und ein objektiver Blick auf die eigene Strategie und Möglichkeiten.
Insgesamt lassen sich solche Alternativen als sinnvolle Ergänzung zu einem breit diversifizierten Portfolio verstehen. Als kompletter Ersatz für traditionelle Anlageformen sind sie jedoch nicht geeignet.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu alternativen Investments
Vereinfacht ausgedrückt sämtliche Investitionen, die nicht zum traditionellen Anlagenkatalog (Aktien, Anleihen etc.) gehören. Dazu zählen insbesondere Immobilien und Sachwerte, Private Equity/Wagniskapital, Hedgefonds und weitere.
Alternative Investments, deren Renditen weitgehend unabhängig von herkömmlichen Anlagegütern und den Börsen sind. Dadurch eignen sie sich zur Diversifikation unseres Portfolios und bringen oft stattliche Gewinne, auch dann, wenn Aktien und Co. in einer Krise stecken.
Rohstoffe sind ein wichtiger Teil der alternativen Investments. Um an diesem Markt teilzuhaben, stehen Investoren verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Strukturierte Produkte sind, neben Anlagefonds, ETFs und ETCs, eine beliebte Variante, um von Rohstoffen zu profitieren.
Neben Aktien stehen Finanzprodukte wie Anleihen, Sparbücher, Tages- und Festgeld, Sparbriefe, Lebensversicherungen etc. zur Verfügung. Zu den alternativen Investments werden Sachwerte (Immobilien, Rohstoffe, Sammlerobjekte …), Hedgefonds, private Investments (Wagniskapital) und viele weitere gezählt.
Die Definition von Assets ist nicht einheitlich. Häufig werden jedoch 6 Grundkategorien genannt:
Aktien, Geldmarktinstrumente, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Sonstige. Diese Unterteilung richtet sich hauptsächlich nach der Marktkapitalisierung, also in welchen Assets das meiste Kapital steckt.
Rohstoffe, die nicht erneuerbar sind, werden als “Harte Assets” bezeichnet. Dazu zählen Metalle, insbesondere Gold, Silber, Platin, und Energieträger wie Öl und Gas.