Jede Option läuft einmal aus, aber an ihrem letzten Tag ergeben sich für Optionshändler besonders lukrative Möglichkeiten! Man kann mit solchen 0DTE (“Zero days till expiration”) Kontrakten eine ansprechende Rendite erzielen, muss aber auch mit erhöhten Risiken rechnen.
In unserem Ratgeber erfährst du, wie du auch als Anfänger Erfolge mit 0DTE erzielst und worauf es dabei zu achten gilt!
- 0DTE-Optionen sind Kontrakte, die noch am gleichen Tag auslaufen
- Ihr Gamma ist sehr hoch, sodass Preisveränderungen des Underlyings starke Auswirkungen auf den Optionspreis haben
- Durch den Verkauf von Optionen, zum Beispiel durch Strategien wie Short Strangles oder Iron Condor, lassen sich attraktive Renditen erzielen
- Wir handeln bevorzugt 0DTE auf den SPX mit umfangreichen Absicherungsmaßnahmen
Was sind 0DTE-Optionen?
Der folgende Ratgeber setzt ein Grundverständnis des Optionshandels voraus. Bei fehlendem Wissen oder zur Auffrischung empfehlen wir zunächst einen Blick in unsere Anleitung “Optionen handeln für Anfänger” sowie unsere Artikel zu Put-Option und Call-Option.
Die verbleibende Laufzeit einer Option hat einen enormen Einfluss auf ihren Wert und unsere Ergebnisse. Je näher das Enddatum rückt, desto mehr Aktivität gibt es unter den Optionshändlern. Am letzten Handelstag muss es dann oft recht schnell gehen!
Ist die Restlaufzeit (DTE: Days till expiration) auf weniger als 24 Stunden gesunken, ergeben sich besondere Chancen für Stillhalter. Solche 0DTE-Optionen verfügen über ein extrem hohes Theta, das heißt: ihr Wert fällt mit jeder verstreichenden Minute stark ab.
Das ist nachvollziehbar, immerhin läuft sie bald aus. Der Käufer eines solchen Kontrakts hat relativ wenig von seiner Anschaffung, da nur noch einige Stunden verbleiben. Somit sinkt das Interesse an solchen 0DTE schnell ab und die Preise fallen.
Für uns Stillhalter bietet sich eine hervorragende Möglichkeit, durch die Prämien zusätzlichen Cashflow zu erzeugen. Leider sind Kontrakte mit so kurzer Laufzeit aber auch sehr volatil und bergen ein entsprechendes Risiko: Ihr Gamma ist sehr hoch, sodass jede Preisveränderung des Basiswerts massive Auswirkungen auf den Optionswert hat.
Natürlich können Händler auch 0DTE-Kontrakte kaufen und von diesen potenziell gewaltigen Schwankungen profitieren. In den letzten Jahren haben sich die kurzlaufenden Optionen zu einem regelrechten Hype-Thema entwickelt und viele Trader zu einem solchen Kauf verleitet.
Anhand umfangreicher Backtests und unserer langjährigen Erfahrungen können wir jedoch mit absoluter Sicherheit sagen, dass der Verkauf deutlich lukrativer ist. Langfristig performen Put-Optionen um mehr als 30 % besser als Calls. Je nach Marktphase ist der Verkauf von Call-Optionen trotzdem profitabel! Gerade in bearischen Phasen hat der Verkauf von Call-Optionen eine positive Erwartungshaltung.

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Praktische Überlegungen beim 0DTE-Handel
Null-Tage-Restlaufzeit-Optionen sind reguläre Kontrakte, die bald auslaufen. Dennoch gibt es einige Abweichungen zu anderen, längerfristigen Optionsstrategien. Wichtige Aspekte bei der praktischen Umsetzung sind vor allem die Tage und die Zeitpunkte.
Da es sich bei Optionskontrakten um genormte Finanzprodukte handelt, können wir ihre Attribute nicht frei wählen. Stattdessen müssen wir in der Optionskette das passende Produkt finden. Bei 0DTE ist logischerweise die Restlaufzeit von großer Bedeutung.
Optionen laufen nur an bestimmten Tagen aus. Welche das sind, hängt vom verwendeten Underlying und der jeweiligen Börse ab. Die CBOE bietet generell das größte Angebot an Kontrakten und eignet sich daher besonders gut für 0DTE-Trading. Seit 2022 ist dort jeder Handelstag auch ein Verfallstag, sodass wir effektiv von Montag bis Freitag 0DTE-Daytrading mit Optionen betreiben können.
In Sachen Underlying setzen wir generell auf den S&P500 (SPX). Er vereint mehrere Vorteile, die uns beim Daytrading mit Optionen zugutekommen:
- Sehr hohe Liquidität: Abgesehen von einigen Währungspaaren im Forexhandel gibt es wohl keinen Basiswert, der eine höhere Liquidität bietet.
- Hoher Wert des Indizes, sodass die Optionsprämien eine ansprechende Höhe haben
- Niedrige Spreads dank hoher Liquidität
- Weniger abrupte Kurssprünge – Exitstrategien gut umsetzbar
- Viele Verfallstage: An der Chicagoer Optionsbörse CBOE verfallen SPX-Optionen an jedem Handelstag. Händler können somit täglich 0DTEs handeln und müssen nicht auf den nächsten Verfallstag warten.
Eine Besonderheit bei Indexoptionen auf den S&P500 ist die Zeitverschiebung: Die US-Börsen starten den Handel um 15:30 Uhr deutscher Zeit. Ein vorbörslicher Handel ist zwar ebenfalls möglich, wir würden jedoch aufgrund des zusätzlichen Risikos eher davon abraten.
Der Hammer fällt dann um 22:00 Uhr unserer Zeit. Das Daytrading mit SPX-Optionen findet also nachmittags und abends statt und eignet sich zum Beispiel sehr gut für Personen, die nach dem Feierabend noch an den Optionsbörsen ihr Einkommen aufbessern möchten.
Wer in diesem Zeitfenster jedoch anderweitig beschäftigt ist, dürfte mit 0DTE einige Probleme bekommen. Durch Automatisierung lässt sich der Zeitaufwand zwar reduzieren; wir empfehlen aber dennoch dringend, zuerst die manuelle Ausführung zu erlernen.
Wieso ist 0DTE-Trading so beliebt? Vor- und Nachteile erklärt
Das Trading mit kurzlaufenden Optionen hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Heute ist es unter Optionshändlern das am meisten diskutierte Thema – und jeder bringt eigene Meinungen und Erfahrungen mit! Doch warum erfreut sich gerade diese Methode so großer Beliebtheit?
0DTEs bieten einige Vorteile, die den Hype erklären könnten:
- Der Handel mit 0DTE-Optionen ist deutlich aktiver. Haben wir Optionen mit 30, 60 oder gar 90 Tagen Restlaufzeit im Portfolio, verlaufen die meisten Tage recht unspektakulär – es gibt für die Trader einfach nichts zu tun. Am letzten Handelstag sieht es hingegen ganz anders aus. Das schnelle Daytrading mit den <24h-Kontrakten ist spannend und aktiv.
- Das Übernachtrisiko entfällt. Krisen, Kriege und Katastrophen können unsere Kurse in Sekundenschnelle verhageln. Besonders dramatisch ist dies, wenn sie nach Börsenschluss eintreten. Ihre Auswirkungen werden dann am nächsten Handelstag direkt eingepreist und wir haben keine Chance, noch Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dieses Übernachtrisiko fällt weg, wenn eine Option nur noch eine Laufzeit von 0DTE aufweist.
- Gute Renditechancen, da 0DTE-Handel jeden Tag ausführbar ist. Du musst also nicht erst Tage oder Wochen warten, bis sich dein Investment auszahlt.
- Umfassende Automatisierung möglich, um den persönlichen Aufwand zu minimieren.
- Viele mögliche Strategien. Alle Optionen erreichen früher oder später null Tage Restlaufzeit. Somit kommen auch alle Kontrakte und Underlyings infrage. Und natürlich ist es auch möglich, beide Seiten eines Optionsgeschäfts einzunehmen. So entsteht die Grundlage für eine Vielzahl von möglichen Strategien.
Natürlich gibt es aber auch Nachteile, die mit diesen Vorzügen Hand-in-Hand gehen:
- Hohe Geschwindigkeit und kurze Handelszeiträume können unser Kapital auch entsprechend schnell verbrennen. Sollte etwas schiefgehen und ein Verlust entstehen, passiert dies innerhalb weniger Stunden oder Minuten. Umso wichtiger ist es daher, entsprechende Absicherungsmechanismen einzusetzen!
- Ein hohes Gamma sorgt für entsprechend hohe Volatilität. Kleinste Veränderungen des Underlyings können gewaltige Kursveränderungen auslösen und unseren Trade in den Verlustbereich treiben.
- Gutes Grundwissen nötig: 0DTE sind letztlich normale Optionskontrakte, die das Ende ihrer “Lebenszeit” erreicht haben. Wie bei allen Optionsgeschäften ist auch hier ein solides Grundwissen, gutes Money- und Risikomanagement erforderlich. 0DTE-Trades sind nicht einfacher oder weniger riskant als andere Optionsstrategien
- Zeitliche Einschränkungen durch die Öffnungszeiten der US-Optionsbörsen. Bei anderen Underlyings/anderen Handelsplätzen gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Verfallstagen.
0DTE-Strategien und Anwendung
Eine 0DTE-Option ist einfach nur ein Kontrakt, der weniger als einen Tag Restlaufzeit aufweist. Doch wie können wir diese Optionsform nun zu unserem Vorteil einsetzen? Die einfache Antwort lautet: mit der passenden Strategie!
Wie auch beim Optionshandel mit längeren Laufzeiten müssen wir uns für eine Vorgehensweise entscheiden und diese mit den richtigen Parametern umsetzen. Auch bei 0DTE sind also Strategien wie Strangles, Butterflies, Iron Condor und Co. erforderlich, um nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
Welche Methode die beste ist, lässt sich natürlich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Nach tausenden gehandelten 0DTE-Kontrakten, die genau auf diesem Konzept basiert, haben wir aber eine Strategie gefunden, die – bei korrekter Ausführung – zuverlässige Gewinne erwirtschaftet.
Leider können wir diese Geheimnisse nicht so einfach mit der Welt teilen. Dieses exklusive Wissen bleibt den Mitgliedern unserer Mastermind-Gruppe vorbehalten, die wir persönlich in der erfolgreichen Anwendung von 0DTE- und anderen Strategien coachen.
Wir haben jedoch einige andere Strategien, mit denen wir in der Vergangenheit ebenfalls gute Erfolge erzielten, zusammengefasst. Auf die hohe Rendite, die Mitglieder unserer Mastermind-Gruppe erzielen, kannst du zwar nicht hoffen; dennoch solltest du mit diesen Formen solide Gewinne generieren können.
Short Strangle
Der Short Strangle ist eine beliebte Optionsstrategie, bei der wir von einer Kursbewegung profitieren – egal, in welche Richtung diese erfolgt. Sie lässt sich sehr gut bei 0DTE anwenden, da es durch das hohe Gamma schnell zu heftigen Preisveränderungen kommen kann.
Diese Vorgehensweise eignet sich besonders an Tagen, an denen der Markt eine hohe Volatilität zeigt. Begann der Handelstag zum Beispiel mit einem Gap, könnte so ein 0DTE Short Strangle gute Erfolgschancen aufweisen.
Wir verkaufen dazu eine Put- und eine Call-Option, beide mit 0DTE, aber abweichenden Strikes: Der Put sollte unter dem aktuellen Kurs liegen, der Call darüber. Wir erhalten für beide Kontrakte eine Prämie, die unseren maximalen Gewinn darstellt.

Bei dieser Vorgehensweise ergeben sich zwei zentrale Vorteile:
- Unser Verlustrisiko eines Strangles ist deutlich niedriger als bei einem nackten Call oder nackten Put.
- Damit einher geht eine niedrigere Marginanforderung bzw. eine höhere Prämie für die gleiche Margin. Unser Broker erkennt unsere Strategie und sieht, dass weniger Gefahr besteht.
Wir empfehlen, einen solchen 0DTE Short Strangle nicht sich selbst zu überlassen, sondern zu schließen, wenn er eine gesetzte Verlustgrenze übersteigt. Dabei musst du nicht zwangsläufig beide Beine der Strategie beenden, sondern – je nach Marktentwicklung – auch nur einen der beiden Kontrakte.
Dieses getrennte Management der beiden Kontrakte bringt nach unseren Erfahrungen die besten Ergebnisse. Schließt du sie hingegen gemeinsam, verschenkst du häufig noch erhebliches Potenzial durch die Restlaufzeit.
Iron Condor
Wir können den vorgeschlagenen Short Strangle mit 0DTE problemlos zu einem Iron Condor erweitern. Dafür müssen wir lediglich zwei zusätzliche Kontrakte kaufen: Einen Call mit einem Strike unterhalb unseres bisherigen Strangles und einen Put mit einem Strike oberhalb.

Durch diesen Aufbau können wir unser Risiko weiter senken, was wiederum in einer niedrigeren Margin bei unserem Broker resultiert. Gleichzeitig sinkt aber auch unser maximaler Gewinn, da wir die Kosten für den Kauf der beiden zusätzlichen Optionen abziehen müssen.
Bei allen 0DTE ist Fingerspitzengefühl, Marktkenntnis und Erfahrung gefragt. Je nach Marktumfeld kann es zum Beispiel sinnvoll sein, auf den Short Call zu verzichten. Wir verkaufen daher keine Kontrakte “nach Schema F”, sondern betrachten immer zuerst die aktuelle Marktlage.
Unsere genaue Vorgehensweise, Strikepreise und Stop-Abstände passen wir dann an das jeweilige Umfeld an. Wir empfehlen deshalb, den 0DTE-Handel über einen längeren Zeitraum auf einem Demo-Konto zu erproben. Nur so können Trader ein Gespür für die unterschiedlichen Marktlagen, Chancen und Risiken entwickeln.
Risiken beim 0DTE-Trading
Wie immer beim Optionshandel besteht auch bei 0DTE-Kontrakten ein grundsätzliches Risiko. Unsere Trades können sich entgegen unseren Vorstellungen entwickeln und für einen geringeren Gewinn oder sogar einen Verlust sorgen.
Solides Risiko- und Money-Management sind daher unbedingt erforderlich. An einer Absicherung aller beteiligten Kontrakte durch Stop-Loss-Orders, Trailing-Stop-Loss-Orders, Relative-Limit-Order und ähnlichen “Standardmethoden” führt ebenfalls kein Weg vorbei!
Aber wie groß ist das Risiko bei 0DTE Trading nun im Vergleich zu anderen Optionsstrategien?
Unsere Antwort: Beim Verkauf von Optionen und korrekter Ausführung ist die Gefahr – nach unseren Erfahrungen – kaum größer.
Planst du hingegen, 0DTE-Kontrakte zu kaufen, sieht es etwas anders aus: Die durchschnittliche zu erwartende Rendite (Erwartungswert) liegt hier mehr als 30 % niedriger. Du kannst also nur mit zwei Dritteln der Gewinne rechnen, sodass die Wahrscheinlichkeit für enttäuschende oder sogar negative Ergebnisse steigt.

Hast du noch Schwierigkeiten mit der korrekten Absicherung von Optionen, sind 0DTE ebenfalls hochgefährlich: Durch den geringen Restzeitwert und das hohe Gamma können diese Kontrakte blitzschnell in die Verlustzone laufen. Ohne passende Schutzmechanismen kann es zu erheblichen Schäden kommen.
Um die Feinheiten des 0DTE-Handels und der richtigen Sicherung zu erlernen, können wir – neben unserer Mastermindgruppe – auch unser die November-Ausgabe unseres ehemaligen Vermögensmagazins (jetzt Optionsbrief) empfehlen. Hier findest du alle wichtigen Informationen zu den kurzlaufenden Kontrakten sowie praktische Anleitungen für deine ersten Erfolge.
Aufgrund des insgesamt recht hohen Risikos sollten Einsteiger das 0DTE-Trading unbedingt zuerst in einem Demokonto (Paper-Konto) erlernen. Wir raten zudem, hier verschiedene Techniken auszuprobieren und auch bewusst Fehler zu erzeugen, um ein besseres Gespür für 0DTE zu entwickeln.
Absicherung gegen Black Swan Events
Wir wünschen allen Händlern, niemals in diese Situation zu kommen, doch die Gefahr von Black Swan Events ist real. Solche katastrophalen Crashs sind unmöglich vorherzusagen und können das gesamte Konto eines unvorbereiteten Händlers in sekundenschnelle auslöschen, wenn die fallenden Kurse unsere anderen Sicherheitsmechanismen durchbrechen.
Um diese Gefahr zu begrenzen, kaufen wir stets einen weit aus dem Geld liegenden Long Put, wenn wir einzelne 0DTE-Optionen verkaufen. Den Abstand wählen wir dabei so, dass im Ernstfall der maximal für uns tragbare Schaden entsteht, unser Depot aber nicht völlig zerstört wird.
Durch den Abstand zwischen den Short Put(s) und dem zur Sicherheit angelegten Long Put können wir den tatsächlich möglichen Schaden dann exakt berechnen. Wir setzen diesen Sicherheitsmechanismus an unserem Worst-Case-Risiko, also der Untergrenze, an. Dies bringt uns zwei wichtige Vorteile:
- Die Kosten für diese “Schutzoption” bleiben sehr niedrig. In der Regel sind wir schon mit $ 5 abgesichert. Ein höherer Strike würde diese Ausgaben schnell steigern und unsere Rendite langfristig angreifen.
- Auch unsere Margin-Anforderungen sinken massiv. Ein nackter Put würde in unserem Beispiel einen erheblichen Ersteinschuss von 53.000 € erfordern!
Durch den Kauf eines zusätzlichen Long Puts lässt sich diese Margin-Anforderung problemlos auf ein Fünftel oder sogar noch weiter reduzieren. Man sollte diesen Vorteil jedoch nicht leichtfertig ausnutzen und stets das gesamte Risiko im Auge behalten. Immerhin geht es hier um die Absicherung gegenüber Black Swan Events. Die Margin durch einen Long Put zu drücken, könnte den maximal akzeptablen Schaden schnell übersteigen.
Einen Sicherungs-Put an der absoluten Untergrenze des maximal tragbaren Risikos zu wählen, kann zunächst kontraintuitiv erscheinen. Ein solcher Kontrakt kostet oft nur $ 5 oder weniger, ein Put mit deutlich höherem Strike aber auch nur $ 10 oder $ 15. Der zusätzliche Schutz (=geringerer Schaden im Falle eines Black Swan Events) scheint sich zu lohnen.
Dabei ist jedoch zu bedenken: Wir müssen einen solchen Long Put an jedem einzelnen Handelstag, an dem wir 0DTE traden, hinzufügen. Die Kosten fallen also auch an Tagen an, wenn wir einen Verlust erzielt oder gerade so die schwarze Null erreicht haben.
Um diese Belastung möglichst gering zu halten, setzen wir wirklich nur den untersten Strike an. Schon bei diesem niedrigen Preis kommt es zu einer erheblichen Belastung, die – bei einem kleinen Konto – schnell 10, 15 oder gar 20 % der Rendite aufzehren kann. Wir finden diesen Schutzmechanismus dennoch sinnvoll, da er uns vor einem katastrophalen Schaden bewahrt.
Fazit: 0DTE – mehr als nur ein Hype!
Am letzten Tag einer Option ist ihr Restzeitwert gering und das Gamma sehr hoch. Schon kleinste Preisveränderungen des Underlyings können den Wert solcher 0DTE (“Zero days till expiration”) Optionen durcheinanderwirbeln. Das macht diese Kontrakte besonders spannend!
Der Verkauf von 0DTE ist ein lohnendes Geschäft, bei dem sich zusätzlicher Cashflow generieren lässt. Je nach gewähltem Underlying ist dies sogar täglich möglich. Die von uns präferierten SPX-Optionen verfallen an jedem Handelstag und eignen sich hervorragend für aktive Trader und alle, die vom Optionshandel leben wollen.
Auch Käufe von 0DTE sind natürlich möglich, erzeugen aber im Durchschnitt eine deutlich niedrigere Rendite, sodass wir uns auf die Stillhalterposition beschränken. Wir nutzen aber stets einen Long-Put zur Absicherung gegen Black Swan Events: Dieser Kontrakt mit sehr niedrigem Strike schützt vor katastrophalen Ereignissen und würde unser Konto vor der vollständigen Auslöschung bewahren.
Alle Optionen werden früher oder später zu 0DTE. Analog dazu sind auch alle bekannten Optionsstrategien grundsätzlich auf 0DTEs anwendbar. Durch die Besonderheiten dieser Optionsart eignen sich jedoch einige Vorgehensweisen besser als andere. Der Short Strangle und der Iron Condor sind klassische Methoden, die sich bei 0DTE bewährt haben.
Für Trader, die ihr Handwerkszeug beherrschen, können die Null-Tage-Optionen hervorragende Möglichkeiten bieten. Wir empfehlen aber, den Einsatz zunächst auf einem Demokonto zu erproben. Denn durch das hohe Gamma und die Möglichkeiten, 0DTE an jedem Handelstag anzuwenden, können sich auch Verluste schnell summieren!
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Alle Optionen verfallen irgendwann. An ihrem letzten Tag (0DTE) haben solche Kontrakte ein hohes Gamma sowie minimalen Restzeitwert und bieten hervorragende Gewinnmöglichkeiten für Stillhalter!
Generell ist der Verkauf von 0DTE-Optionen lukrativer als der Kauf. Short Strangles oder Iron Condor zählen zu den klassischen Strategien, mit denen Händler durch 0DTE schnell und zuverlässig Gewinne erzeugen können.
Jede Option verfällt einmal, und am letzten Handelstag (“Zero days till expiration”, “0DTE”) bieten sich besondere Chancen für Händler: Der Restzeitwert ist niedrig und sinkt rapide und das Gamma ist sehr hoch.
Am letzten Handelstag einer Option verfällt der Preis rapide – der Zeitwertverlust / das Theta (Kennzahl für den Zeitwertverlust) sind extrem hoch. Stillhalter können von diesem schnellen Verfall profitieren.