Saisonalität im VIX

Saisonalität ist ein jahreszeitlich bedingter Verlauf. Im Sommer steigen und im Winter fallen die Temperaturen, ähnliche Effekte gibt es auch bei den meisten Underlyings an der Börse. Neben der wohl bekanntesten Saisonalität „Sell in May and go away“ und der „Jahresend-Rally“ im Aktienmarkt schauen wir uns heute die saisonalen Effekte des Volatilitätsindex des S&P 500 (VIX) genauer an.

Funktionsweise des VIX

Der Volatilitätsindex des S&P 500 (VIX) gibt die vom Markt erwartete Schwankungsintensität für den S&P 500 an. Der VIX wird anhand von Optionspreisen mit 30 Tagen Restlaufzeit auf den S&P 500 berechnet. Ein hoher Wert weist oft auf einen unruhigen (fallenden) Markt hin, während niedrigere Werte auf einen gesunden Bullenmarkt schließen lassen.

Saisonalität im VIX

Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen VIX-Werte von 1990-2017 für jeden Monat.

Monat Durchschnittlicher VIX-Wert
Januar 19,64
Februar 19,57
März 19,07
April 18,36
Mai 18,05
Juni 18,17
Juli 17,82
August 19,37
September 20,62
Oktober 21,82
November 20,58
Dezember 19,37

Datenquelle: CBOE GlobalMarkets

Die drei niedrigsten durchschnittlichen Monate für den VIX-Index sind die Schönwettermonate Mai, Juni und Juli. Im August steigt der Wert, in diesem Monat gab es auch 2011 und 2015 Volatilitäts-Spikes. September und Oktober stehen bei den durchschnittlichen Preisen ganz oben.

Ein weiterer Blick auf die VIX-Index-Durchschnittswerte vergleicht den durchschnittlichen Schlusskurs der Monate Juni bis August im Vergleich zum Rest des Jahres.

Monate Durchschnittlicher VIX-Wert (Schlusskurs)
Juni-August 18,47
September-Mai 19,68
Andere Monate 19,37

Datenquelle: CBOE GlobalMarkets

Wie zu beobachten ist, ist der Durchschnitt der Sommermonate niedriger als im Rest des Jahres. Die Gründe hierfür schauen wir uns jetzt genauer an.

Ursachen für die Saisonalität im VIX

Um die saisonalen Effekte des Volatilitätsindex zu verstehen, ist es zwangsläufig notwendig den zugrundeliegenden Aktienindex genauer zu betrachten. Der S&P 500 verläuft zu Beginn des Jahres bis Mai/Juni meist aufwärts und während der Sommermonate eher seitwärts. Der Herbst ist oft von Korrekturen geprägt, bevor die Jahresend-Rally beginnt.

Saisonalität im VIX
Quelle: http://www.seasonalcharts.de/

Da die Volatilität und damit der VIX meist ansteigt, wenn der S&P 500 fällt, ist es nicht verwunderlich, dass während der börsenschwachen Monate im September und Oktober der VIX tendenziell auch höher ist. Diese inverse Beziehung besteht auch in den anderen Monaten.

Fazit

Wie die meisten Underlyings an der Börse, so hat auch die Volatilität/VIX verschiedene saisonale Effekte. Diese sind durch starke und schwächere Börsenmonate im S&P 500 logisch nachvollziehbar. Die saisonalen Effekte lassen sich gut als Vorfilter einsetzen. Nun beginnen bald die saisonal starken Monate der Volatilität, pauschal gesagt, würde sich nun der Kauf von Optionen anbieten, da sich diese bei einem Volatilitätsanstieg verteuern würden. Der Verkauf von Optionen/Stillhaltergeschäfte würde sich dann im Oktober anbieten, wenn die Volatilität angestiegen ist.

Das sind natürlich pauschale Aussagen, eine alleinige Tradeumsetzung aufgrund der Saisonalität kommt für uns fast nicht in Frage. Es gibt immer wieder Ausreißerjahre, die die Performance verschlechtern können, wie zum Beispiel der Volatilitäts-Spike in dem eigentlich saisonal ruhigen Volatilitätsmonat im Februar 2018.


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Alexander Eichhorn

Alexander Eichhorn ist hauptberuflicher Händler und Investor. Er ist Gründer von Eichhorn Coaching und Portfoliomanager der Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn Capital. Seine Ausbildungstätigkeiten haben den Schwerpunkt auf der optimalen Betreuung von Kunden mit großen Konten. Außerdem zeigt er Optionshändlern durch zahlreiche Blogartikel den schnellen Einstieg in den profitablen Optionshandel und veröffentlicht regelmäßig Analysen und Tipps auf dem Eichhorn Coaching YouTube-Kanal. Du kannst dich auf Twitter mit ihm verbinden.