Die richtige Analyse von Aktien ist das “Herzstück” eines erfolgreichen Wertpapier-Investments. Mit dem korrekten Vorgehen lassen sich hochkarätige Titel entdecken und Enttäuschungen vermeiden.
Die gute Nachricht: Du kannst die Aktienanalyse lernen, und das ohne allzu großen Aufwand. Wir haben unser Vorgehen in dieser Anleitung zusammengefasst.
- Wer die Aktienanalyse lernen will, steht vor einer großen Auswahl an Kennzahlen und Indikatoren
- Wir bei Eichhorn Coaching nutzen fünf Analysemethoden und empfehlen diese auch Investoren, die die Aktienanalyse lernen wollen
- In Kombination sind diese Vorgehensweisen geeignet, um hochkarätige Aktien zu finden
Aktienanalyse: Definition und Bedeutung
An den Börsen gibt es nie eine völlige Sicherheit – selbst das scheinbar beste Investment kann mit Verlusten enden. Erfolgreiche Anleger sind solche, die möglichst oft die richtige Entscheidung treffen und in die Assets investieren, die tatsächlich Rendite erzielen, während sie Titel, die ihre Erwartungen nicht erfüllen, meiden.
Obwohl dazu letztlich immer ein wenig Glück gehört, ist die Tätigkeit an der Börse keineswegs ein Roulette-Spiel! Durch das Beschaffen, Analysieren und Verarbeiten möglichst umfangreicher Informationen können wir lukrative Aktien von Blindgängern mit einer hohen Treffergenauigkeit unterscheiden.
Das Problem: Uns stehen eine Vielzahl von Kennzahlen, Indikatoren, historischen Werten, Analysen, Prognosen und mehr zur Verfügung, anhand derer wir Aktien auswählen können. Nicht alle sind gleichermaßen für alle Aspekte geeignet; einige wiederum sind nur sinnvoll, wenn sie mit weiteren Faktoren kombiniert betrachtet werden.
Die Aktienanalyse ist also der Versuch von (potenziellen) Investoren, das Potenzial und Risiko eines Wertpapiers zu ergründen, um im Anschluss eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen.
Auch Aktien, die sich bereits in deinem Besitz befinden, solltest du regelmäßig analysieren. Nur so lässt sich sicherstellen, dass es sich nach wie vor um ein lohnendes Investment handelt.
Warum du die Aktienanalyse lernen solltest
Die Aktienanalyse ist ein wichtiger Grundstein für das erfolgreiche sichern und vermehren von Vermögen. Dementsprechend ist es kein Wunder, dass die Untersuchung attraktiver Titel auch bei Eichhorn Coaching eine wichtige Rolle spielt.
Unsere Tätigkeit im Bereich Optionshandel ist unser Aushängeschild – mit unserer Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn erzielen wir attraktive Renditen für unsere Kunden. Aber die Aktienanalyse und andere “Sleep-Well-Investments” machen (nach Volumen) einen viel größeren Teil unserer Arbeit aus!
Im Rahmen unserer Mastermind-Gruppe informieren wir die Mitglieder durch regelmäßige Updates über die besten Trading-Chancen und lukrative Wertpapiere. Für die Aktienanalyse nutzen wir hauptsächlich fünf Wege, anhand derer wir mit hoher Sicherheit die erfolgreichen Titel identifizieren können.
Natürlich kommen bei unserer Arbeit noch weitere Faktoren hinzu, die wir z.B. in unserer Mastermind-Gruppe behandeln. Mit den fünf Aspekten, die wir dir im Folgenden vorstellen, kannst du jedoch bereits sehr gute Ergebnisse bei der Aktienanalyse erzielen.
Wir glauben, dass eine kleine Anzahl hochkarätiger Aktien ein Portfolio aus zahlreichen Titeln minderer Qualität in jedem Fall schlägt – diese Annahme hat sich während unserer langjährigen Arbeit mit zahlreichen Händlern und Investoren immer wieder bewahrheitet.
Daraus schließen wir, dass jeder Anleger die Aktienanalyse lernen muss, um langfristig erfolgreich zu sein. Ohne ausreichende Informationen zu den einzelnen Wertpapieren wäre kein sinnvolles Investment möglich.
Wir wüssten nicht, ob eine Aktie tatsächliches Potenzial aufweist oder vielleicht eine tickende Zeitbombe darstellt, die in Kürze dramatische Kurseinbrüche oder sogar eine Insolvenz erlebt. Anleger müssen daher die Aktienanalyse lernen, um sichere und renditestarke Wertpapiere auszuwählen und Enttäuschungen zu vermeiden.
Wir selbst stecken in die Aktienanalyse viel Energie und Zeitaufwand. Zum Einsatz kommen dabei hauptsächlich die folgenden fünf Analysemethoden:
1. Analyse des Geschäftsmodells
Wenn es darum geht, die Aktienanalyse zu erlernen, nehmen viele Anleger direkt Taschenrechner, Bleistift und Papier zur Hand und wollen mit komplexen Kalkulationen beginnen. Wir empfehlen stattdessen, zunächst einen Schritt zurückzutreten und in aller Ruhe einen Blick auf das Geschäftsmodell des jeweiligen Unternehmens zu werfen.
Generell willst du bei der Aktienanalyse Wertpapiere entdecken, die du idealerweise unendlich lange halten kannst – dieser Grundsatz ist bei der Aktienanalyse auch dann sinnvoll, wenn du eine andere Strategie verfolgst.
Vielleicht kannst du diese Titel sogar einmal deinen Kindern vererben. Ein Unternehmen, das uns durch eine derart lange Zeit begleiten soll und vielleicht sogar einmal zum geschätzten Erbstück wird, muss ein einfaches und verständliches Geschäftsmodell besitzen.
Je simpler das Konzept der Aktie, desto leichter fällt es dir, es zu verstehen und mit dem Unternehmen zu identifizieren. Auch die extrem langen Haltedauern, die wir anstreben, gelingen so deutlich leichter. Wir empfehlen dir daher dringend, bei der Aktienanalyse Firmen mit verständlichen Geschäftsmodellen zu bevorzugen.
Es ist durchaus möglich, mit einem Investment in ein hoch spezialisiertes Unternehmen, zum Beispiel aus dem Bereich Biotechnologie, Kryptotechnologie oder ähnlich komplexer Felder, hohe Gewinne erzielen. Vielleicht landest du einen guten Treffer, weil du gerade einen glücklichen Zeitpunkt für den Kauf abgepasst hast.
Dennoch bleibt die simple Wahrheit: Wir verstehen diese Sektoren nicht und egal, wie viele Geschäftsberichte wir lesen und YouTube-Videos dazu anschauen, wir werden das wirkliche Marktpotential solcher Unternehmen vermutlich niemals nachvollziehen können.
Eine ganz unterschiedliche Reihe von Menschen möchte die Aktienanalyse erlernen. Vielleicht verfügst du über entsprechende Fachkenntnis in einer solchen Branche. In diesem Fall kannst du Geschäftsmodelle und Potenziale womöglich besser einschätzen.
Ist ein entsprechendes Fachwissen jedoch nicht vorhanden, würden wir empfehlen, es einfach und direkt zu handhaben: Fokussiere dich auf die Branchen und Geschäftsmodelle, mit denen du im Alltag Berührungspunkte hast und die du verstehst.
Ein hervorragender Bereich für solche Investments sind zum Beispiel Aktien aus dem nicht-zyklischen Konsumgütersektor. Hier sollte jeder, der die Aktienanalyse lernen möchte, bereits Kontaktpunkte haben. Wir alle essen, trinken, nutzen Hygiene- und Haushaltsprodukte.
In einem solchen Feld bist du leichter in der Lage, die Validität eines Geschäftsmodells einzuschätzen.
Kannst du innerhalb dieser Zeit erkennen, wie das Unternehmen seine Umsätze generiert? Dann hast du einen aussichtsreichen Kandidaten für ein langfristiges Investment entdeckt.
Solltest du hingegen das Geschäftsmodell nicht verstehen, nicht für sinnvoll befinden oder es inhaltlich ablehnen (Rüstungsaktien, Tabakaktien, Ölfirmen etc. stehen zum Beispiel bei vielen Anlegern nicht gerade auf der Wunschliste), setzt du deine Aktienanalyse einfach beim nächsten Unternehmen fort.
Allein an der New York Stock Exchange (NYSE) sind über 2.800 Aktien gelistet – es ist mit Sicherheit das ein oder andere spannende Unternehmen dabei.
2. Aktienanalyse lernen mit der Risiko-Rendite-Matrix
Die Risiko-Rendite-Matrix ist eine Analysemethode, die wir von Eichhorn Coaching entwickelt und optimiert haben. Sie basiert auf dem Risikoparadoxon: Während die klassische Kapitalmarkttheorie lehrt, dass mit einem höheren Risiko eine höhere Rendite einhergeht, ist dieser Zusammenhang in der Realität nicht immer gegeben.
Stattdessen haben Aktien mit weniger Risiko oft eine höhere Rendite als solche, die ein hohes Risiko aufweisen.

Bereits in den 1970er Jahren entdeckte der US-amerikanische Finanzprofessor Robert Haugen von der University of Illinois das Risikoparadoxon. Viele weitere Studien und Fachartikel bestätigten diese Anomalie des Aktienmarkts.
Wir sind der Meinung: Wer die Aktienanalyse lernen will, muss sich unbedingt des Risikoparadoxons bewusst sein, da es erhebliche Auswirkung auf unsere Kaufentscheidungen hat.
Anhand dieser Erkenntnis haben wir unser Rendite-Risiko-Modell entwickelt, um dem komplexen Zusammenhang der beiden Faktoren so einfach wie möglich Rechnung zu tragen. Dazu kommt ein Graph mit vier Bereichen zum Einsatz:

Das Rendite-Risiko-Modell ist ideal, um die Aktienanalyse zu lernen, da wir die Wertpapiere in aller Ruhe einschätzen und auf dem Graph verorten können. Anschließend haben wir eine optische Darstellung der Ergebnisse, was die Auswahl sehr einfach macht.
Es ist daher besonders für den Vergleich mehrere Aktien aus einem Index oder einer Branche geeignet.
Zuerst bestimmen wir dabei die Rendite eines Wertpapiers. Wir halten nur Aktien, die über dem Rendite-Benchmark liegen, für sinnvolle Investments. Diesen legt man in der Regel anhand der Branchen- oder Indexperformance fest. Für eine Aktie aus dem S&P 500 ist also die Rendite des S&P 500 der Benchmark, für eine Aktie aus dem Finanzsektor die Performance des jeweiligen Finanzsektors usw.
Es ist jedoch auch möglich, andere Werte (zum Beispiel eigene Portfolio-Performance, Performance einer alternativen Anlageklasse, die du ins Auge gefasst hast …) als Maßstab zu nehmen.
Das Investieren in eine Aktie, die schlechter als der allgemeine Aktienmarkt – dargestellt durch den S&P 500 – abschneidet, halten wir nicht für sinnvoll. Wer mit einem solchen Wertpapier bereits zufrieden ist, muss keine Aktienanalyse erlernen und könnte ohne großen Aufwand in einen “Standard-ETF” mit breiter Streuung investieren.
Für Anleger, die ihren Vermögensaufbau ernsthaft betreiben, kommt nun die zweite Dimension des Rendite-Risiko-Modells ins Spiel: Wir müssen das Risiko des jeweiligen Wertpapiers einschätzen. Als ideale Kennzahl hat sich dazu die Volatilität, also die Schwankungsbreite eines Aktienkurses, etabliert.
Diese vergleichen wir ebenfalls mit dem Benchmark, in der Regel dem S&P 500. Hat die Aktie eine geringere Schwankungsbreite als der Index erzielt, markieren wir sie links vom Benchmark-Punkt. Höhere Volatilität führt dementsprechend zu einer Position rechts von der Mitte.
Wichtig:
Es sollten immer längere Zeiträume und mehrere Krisen in die Betrachtung mit einbezogen werden! Wir empfehlen etwa im Jahr 2000 mit der Analyse zu beginnen, sodass der 11. September, die Finanzkrise und die COVID-Krise enthalten sind. Denn in Crash Zeiten zeigt sich die Volatilität der Aktien besonders stark.
Außerdem möchten wir keine “Sorgenkinder” im Portfolio haben, die bei der nächsten Krise massive Einbrüche verzeichnen.
Gut zu wissen:
Nutze einen längeren Zeitraum (20+ Jahre), um die Volatilität einer Aktie gegenüber dem Benchmark zu ermitteln. Nur dann ist die Risiko-Rendite-Matrix wirklich effektiv.
Die verschiedenen Messpunkte kannst du zum Beispiel in einem Tabellenkalkulationsprogramm erfassen und auswerten. Hast du eine durchschnittliche Volatilität ermittelt, kannst du die Aktie in der Risiko-Rendite-Matrix eintragen.
Wenn du die Aktienanalyse gerade erst erlernst, wird dir diese Aufgabe reichlich aufwendig erscheinen; nach einer Einarbeitungszeit beschleunigt sich der Prozess jedoch ungemein.
Das ideale Ergebnis, also die beste Aktie der jeweiligen Analyse, findest du auf der Risiko-Rendite-Matrix im oberen, linken Quadranten.
Wenn du die Aktienanalyse erst erlernst, kann es sinnvoll sein, mehrere Wertpapiere (zum Beispiel die Top 10 des S&P 500) zu untersuchen, um ein Gespür für die Unternehmen zu bekommen – auch, wenn du die Firmen gar nicht für ein Investment in Betracht ziehst.
Sogar die Analyse eines ganzen Sektors ist eine sinnvolle Tätigkeit, wenn du mit einem Einstieg in den Bereich liebäugelst. Hier kann auch die Verwendung von externen Benchmarks (also nicht die Sektor-Rendite/Volatilität als Benchmark!) nützlich sein.
Genau das haben wir bereits getan und in einem kostenlosen E-Book aufbereitet:
Kostenloses E-Book:
Sektorenanalyse
- Analyse aller Sektoren des S&P 500
- Welches sind die besten Branchen aus dem S&P 500?
- Welche sind krisenfest und bereiten wenig Sorgen?
- In welche Branche sollte man investieren?
Mit der Anmeldung stimmst du zu, dass du die Datenschutzerklärung und den Risikohinweis gelesen hast. Abmeldung vom Newsletter jederzeit möglich.
Kann kein Wertpapier aus dem Sektor zum Beispiel den S&P 500 schlagen, scheint ein Investment in den Bereich nicht sonderlich attraktiv.
Wichtig!
Verwende bei der Aktienanalyse mit der Rendite-Risiko-Matrix stets die dividendenajdustierten Werte, das heißt: Dividendenausschüttungen müssen in den Kurs der jeweiligen Aktie miteinfließen!
3. Warren Buffetts Aktienanalyse-Tool: Der $1-Test
Da dir Tausende verschiedener Investitionen offen stehen, musst du Qualitätsmerkmale finden, um die passenden Anlagen auszuwählen. Eine simple, aber sehr wichtige Frage bei der Aktienanalyse lautet: “Was bekomme ich für mein Geld?”
Speziell bei Wertpapieren (im Vergleich zu anderen Assets) kommt zusätzlich noch die Frage auf, ob die Firma verantwortlich mit deinem Geld umgeht. Immerhin erwirbst du als Aktionär ja einen Anteil des Unternehmens!
Das Management des Aktienunternehmens sollte entsprechend sinnvoll, wachstumsorientiert und nachhaltig wirtschaften. Nur so ist dein Geld geschützt und die Investition kann sich langfristig auszahlen. Umgekehrt willst du dein Kapital nicht in eine Firma stecken, die mit deinem Geld fahrlässig umgeht und eventuell Verluste erzielt.
Der erfolgreichste Investor aller Zeiten, Warren Buffett, hat zu diesem Zweck eine Methode entwickelt, mit der du den Gegenwert für deine Investments besser erfassen kannst. Dieser “1-Dollar-Test” ist besonders gut geeignet, die Aktienanalyse zu erlernen, da er einfach zu berechnen ist und Einblick in Unternehmen, Märkte und deren Funktionsweisen bietet.
So funktioniert der $1-Test
Der Ein-Dollar-Test ist so einfach wie genial: Er soll aussagen, wie viel jeder vom Unternehmen einbehaltene Dollar zur Entwicklung des Unternehmenswertes beigetragen hat.
Dafür teilen wir Marktkapitalisierung durch den einbehaltenen Gewinn. Ein Wert größer als eins ist dabei gut; je höher die Zahl ausfällt, desto mehr haben die Anleger “zurückbekommen”. Ein niedriger Wert ist hingegen ein Zeichen dafür, dass man die Unternehmensgewinne für ineffiziente Prozesse oder Strukturen eingesetzt hat.
Hier wird nicht ideal mit den Gewinnen gewirtschaftet und ein Investment in diese Aktien ist entsprechend fragwürdig. Der $1-Test ist daher ein besonders praktisches Werkzeug, um die Aktienanalyse zu lernen: Wir betrachten hier größere Zusammenhänge und Effekte und können so wichtige Vorgänge innerhalb der Unternehmen besser verstehen.
Wichtig:
Da die Marktkapitalisierung immer wieder schwankt und verschiedene Phasen durchläuft, sollte man sie über einen längeren Zeitraum betrachten. Auch der Vergleich mit anderen Unternehmen ist hier zu empfehlen, um eventuell verzerrende Effekte (zum Beispiel: Großer Aufschwung an den Börsen und alle Unternehmen steigen im Wert) zu entdecken und herauszufiltern.
Beispiele für verschiedene Unternehmen
Zum besseren Verständnis haben wir einige Wertpapiere dem $1-Test unterzogen. Sämtliche Firmen haben dabei einen nachhaltigen Mehrwert erzeugt, das heißt: Ihr Ergebnis war größer als eins. Im Klartext bedeutet dies, dass die einbehaltenen Gewinne sinnvoll eingesetzt wurden und zu einem Anstieg des Aktienkurses führten.
An der Spitze unserer Auswahl sehen wir dabei Clorox, wo jeder einbehaltene Dollar zu einer Rückzahlung von knapp $7 (in Form von positiver Kursentwicklung) führte.

4. Umsatz- und Gewinnentwicklung
Ein Unternehmen kann nur florieren und wachsen, wenn seine Produkte und Dienstleistungen eine entsprechende Nachfrage erzielen. Das beste Produkt ist nutzlos, wenn es ungekauft in den Regalen zurückbleibt. Idealerweise sollten die Umsätze sogar kontinuierlich wachsen – wir halten daher nach genau dieser Entwicklung Ausschau.
Glücklicherweise ist das Umsatzwachstum eine leicht zugängliche Kennzahl, die in den Angaben über das jeweilige Unternehmen problemlos zu finden sein sollte. Wir nutzen dabei die “jährliche Wachstumsrate”, als CAGR (engl. Compound Annual Growth Rate) abgekürzt.
Idealerweise kann die Firma, die wir analysieren, auch in Krisenzeiten ihr Umsatzniveau halten oder sogar erhöhen. Zumindest sollten aber keine dramatischen Einbrüche erkennbar sein.
Insbesondere nicht-zyklische Aktien wie Basiskonsumgüter sind hierfür ideal und daher recht häufig in unseren Portfolios zu finden: selbst bei hoher Inflation, Rezession und sonstigen Krisen kaufen Menschen Lebensmittel, Shampoo und Toilettenpapier – letzteres sogar verstärkt, wie die Corona-Pandemie gezeigt hat …
Zyklische Produkte leiden in diesen Phasen hingegen, denn sie sind nicht unbedingt notwendig. Die Anschaffung eines neuen Autos oder die teure Urlaubsreise werden erst einmal aufgeschoben, wenn die Wirtschaft schwächelt und die eigenen Finanzen gefährdet sind.
Im Umsatzwachstum spiegeln sich diese Krisenzeiten entsprechend wider und sorgen für Einbrüche.
Wir wollen die Aktienanalyse mit der Umsatzentwicklung an einem praktischen Beispiel erlernen: Dazu werfen wir einen Blick auf die Apple-Aktie im Zeitraum ab 2011. Sie ist ideal für die Anschauung geeignet, da sie kein perfektes Umsatzwachstum (in einigen Jahren konnten die Umsätze vom Vorjahr nicht übertroffen werden), aber dennoch eine sehr gute Tendenz zeigt.
Das jährliche Wachstum CAGR beträgt hier durchschnittlich etwa 10 Prozent. Absolut ideales Umsatzwachstum ist eher selten anzutreffen und auch gar nicht nötig, solange die Richtung stimmt.

Als Gegenbeispiel ziehen wir den Computerhersteller IBM heran. Das US-Unternehmen hat im Betrachtungszeitraum von 2010 bis 2019 eine negative Umsatzentwicklung erlebt. Mit Ausnahme eines einzelnen Jahres ging der Trend dabei stets nach unten.

Der zweite, wichtige Aspekt dieser Methode ist die Betrachtung des Gewinnwachstums. Denn steigende Umsätze sind schön und gut; wenn jedoch von diesen Einnahmen keine Gewinne übrigbleiben, wirtschaftet die Firma leider nicht erfolgreich oder nachhaltig.
Auch die Gewinne lassen sich sehr einfach in den Kennzahlen eines Aktienunternehmens ausfindig machen und analysieren. Bei unserem ersten Beispiel, Apple, zeigt sich auch bei den Gewinnen ein kontinuierliches Wachstum.
Wir sehen dabei eine auf den ersten Blick große Schwankungsbreite der Gewinnentwicklung. Das ist recht normal, da die Gewinne eines Unternehmens durch viele Einflüsse – Investitionen, Abschreibungen etc. – verschoben werden können. Apples Steigerung von durchschnittlich 7 Prozent pro Jahr ist, unter diesen Gesichtspunkten, gut.

Unser zweites Beispiel, IBM, macht auch in dieser Hinsicht eine schlechte Figur: Das Gewinnwachstum ist hier größtenteils negativ. Das ist zwar, in Anbetracht der schlechten Umsatzentwicklung, keineswegs verwunderlich. Dennoch sollten Anleger vorsichtig sein, wenn sie bei der Aktienanalyse solche Zahlen vor sich sehen.

5. Fundamentale Aktienanalyse: fairen Wert herausfinden
Bei der fundamentalen Aktienanalyse versuchen Investoren, den “fairen Wert” eines Assets herauszufinden. Dazu werden einige Unternehmenskennzahlen unter die Lupe genommen und miteinander ins Verhältnis gesetzt. Generell ist dieses Vorgehen zu empfehlen, wenn man die Aktienanalyse erlernen möchte, da man so sehr viel über eine Firma erfahren können; man sollte die Bedeutung des “fairen Werts” jedoch nicht überschätzen.
Das Ergebnis der fundamentalen Aktienanalyse ist der faire Wert einer Aktie sowie die Erkenntnis, ob das Wertpapier aktuell über, unter oder genau für diesen Wert gehandelt wird. Ist die untersuchte Aktie unterbewertet, das heißt: sie ist für einen günstigeren Preis zu haben, als ihr fairer Wert, lohnt sich der Einstieg. Denn ein qualitativ hochwertiges Unternehmen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich sein und der Aktienkurs steigen.
Ist ein Wertpapier hingegen überbewertet, liegt der aktuelle Kaufpreis über dem fairen Wert der Aktie. Viele Anleger schrecken vor solchen Titeln zurück, da sie annehmen, dass der Kurs in absehbarer Zeit sinken dürfte.
Wenn du die fundamentale Aktienanalyse erlernen möchtest, solltest du nicht einfach wahllos auf sämtliche Kennzahlen blicken. Es empfiehlt sich stattdessen, eine Handvoll wichtiger Werte zu untersuchen:
Gewinn je Aktie
(EPS – “Earnings per Share”). Je höher dieser Wert liegt, desto besser, denn er beschreibt, wie viel Gewinn eine Firma im Verhältnis zur Anzahl ausgegebener Aktien erzielte. Insbesondere der Vergleich mit anderen Unternehmen derselben Branche kann Aufschluss darüber geben, ob eine Aktie rentabel ist.
Eigenkapitalrendite
Setzt ein Unternehmen sein eigenes Kapital besonders effektiv ein, kommt es zu höheren Gewinnen. Investoren begrüßen ein solches Szenario natürlich, denn es lässt auf weitere Erfolge schließen. Eine hohe Eigenkapitalrendite ist daher ein positiver Faktor bei der Aktienanalyse.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Hier wird der aktuelle Kurs mit dem Gewinn des Unternehmens ins Verhältnis gesetzt. Da der aktuelle Preis der Aktie die Stimmung des Marktes und der Investoren widerspiegelt, kann das KGV als eine Art Meinungsbarometer funktionieren. Ein niedriger Wert deutet auf eine Unterbewertung hin. Er kann aber auch zustande kommen, weil man der Firma schlechte Zukunftschancen einräumt. Umgekehrt steht ein hoher Wert für eine Überbewertung oder die Annahme, dass in nächster Zeit große Erfolge warten.
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
Der Preis einer Aktie sollte aus mehr bestehen, als nur der Summe des Unternehmenswerts. Immerhin spielt bei der Preisbildung ja auch die Erwartung der Investoren auf zukünftige Gewinne eine Rolle. Mit dem KBV können wir diese Erwartungen besser erfassen: Ist ein Wertpapier günstiger als sein Buchwert, hat also einen KBV von unter 1, liegt eine Unterbewertung vor. Wer die Aktienanalyse lernen will, sollte aber dadurch noch nicht automatisch auf ein Schnäppchen schließen – hier könnte auch etwas Fundamentales im Argen liegen!
Dividendenerhöhung und Ausschüttungsquote
Diese Werte sind vor allem für Investoren interessant, die eine Dividendenstrategie anstreben oder zusätzlichen Cashflow suchen. Durch einen Blick auf die Dividenden können wir bei der Aktienanalyse lernen, wofür ein Unternehmen seine Gewinne einsetzt. Eine zu hohe Ausschüttung ist dabei ein Warnsignal; sie kann in einigen Fällen sogar über 100 Prozent liegen. Die Firma nimmt in diesen Fällen also Schulden auf, um die Anleger zufriedenzustellen – das ist logischerweise keine nachhaltige Strategie!
Aus dem Mix solcher Kennzahlen können wir einen Eindruck zum fairen Preis einer Aktie gewinnen und herausfinden, ob der Titel derzeit über-, unter- oder fair bewertet ist. Gerade, wenn Anleger die Aktienanalyse erlernen, gewinnen sie oft den Eindruck, der faire Preis wäre das A und O bei allen Wertpapieren. Immerhin können sich ja unterbewertete Aktien sehr lohnen.

Wir von Eichhorn Coaching werfen natürlich ebenfalls einen Blick auf die Fundamentaldaten; eine Überbewertung ist für uns jedoch kein sofortiges Ausschlusskriterium.
Denn an der Börse gilt der Grundsatz: Qualität hat ihren Preis! Gerade, wenn die Märkte immer neue Höhepunkte erreichen, wird es kaum möglich sein, ein unterbewertetes Qualitätsunternehmen zu finden.
Sollte man in überbewertete Unternehmen investieren?
Hochwertige Unternehmen für einen Schnäppchenpreis einzukaufen ist für Investoren das ideale Szenario, aber in der Praxis nur selten möglich. Umgekehrt schrecken viele Anleger vor überbewerteten Titeln zurück. Ein Fehler, wie wir finden: Auch bei einem hohen Preis sollte der Einstieg erfolgen, wenn das Wertpapier dies laut der Aktienanalyse rechtfertigt. Viele Anleger lernen auf die harte Tour, dass das Warten auf eine unterbewertete Qualitätsaktie oft zu nichts führt.
Wir halten es hier mit der Meinung von Star-Investor Warren Buffett:
“Es ist bei weitem besser, ein herausragendes Unternehmen zu einem anständigen Preis zu kaufen, als ein anständiges Unternehmen zu einem herausragenden Preis.”
Die Frage ist daher weniger, ob man ein überbewertetes Unternehmen kaufen sollte (ja, wenn die Aktie dies rechtfertigt), sondern vielmehr, wie der Kauf erfolgen sollte. Hier bieten sich zwei sehr gute Strategien an:
Zum einen können Anleger durch eine Staffelung der Investmentraten einen besseren Preis erzielen. Wer zum Beispiel über mehrere Monate verteilt jeweils einen kleinen Teil der geplanten Position erwirbt, kann einen guten Durchschnittswert erzielen und eventuelle Ausreißer besser kompensieren.
Dieses Prinzip wird bei den beliebten Sparplänen von vielen Investoren mit großem Erfolg eingesetzt.
Die zweite Möglichkeit bilden die Cash Secured Puts, eine extrem lukrative Optionsstrategie, die sich für diesen Zweck besonders eignet: Hier warten wir darauf, dass sich der Einstiegskurs der Aktie bis zu einem gewünschten Preis entwickelt und werden für das Warten sogar noch entlohnt!
Cash Secured Puts gehören zu den beliebtesten Optionsstrategien. Unter unseren Kunden ist der Wunsch, genau diese Vorgehensweise zu erlernen, entsprechend hoch. Mit unserer Mastermind-Gruppe haben wir dafür ein ideales Vehikel geschaffen.
Die Teilnehmer meistern hier mit unserer persönlichen Betreuung die Ausführung von lukrativen Optionsstrategien. Aber das ist nur ein kleiner Teil des umfangreichen Angebots: Aktienanalyse, Rohstoffhandel, Vermögenssicherung durch Hedging, Multibanking und Co. sowie lukrative Investments gehören ebenfalls dazu.
Durch aktuelle Analysen und unsere erprobte Börsenampel haben die Mitglieder einen enormen Wissensvorsprung und Zugang zu den lohnendsten Trades.
Wenn du ein größeres Vermögen verwaltest, könnte die Mastermind-Gruppe auch für dich interessant sein. Hier stehen Vermögenssicherung und -vermehrung im Vordergrund. Durch persönliches Coaching und den Austausch mit anderen Tradern bietet sich unglaubliches Potenzial für deine Finanzen.
Fazit: Aktienkurse analysieren lernen – Unterschiedliche Methoden möglich
Interessierten Investoren steht eine Fülle von Werkzeugen zur Verfügung, um Wertpapiere zu untersuchen. Es ist generell zu empfehlen, die Aktienanalyse zu erlernen, da du so dein Portfolio in regelmäßigen Abständen unter die Lupe nehmen und anpassen kannst. Diese Pflege ist, gerade bei langfristigen Anlagestrategien, ein wichtiger Aspekt.
Der größte Vorteil, wenn du die Aktienanalyse lernen möchtest, ist jedoch ganz klar: Du kannst mit diesen Techniken die besten Titel finden, die zu deiner Strategie passen und somit langfristig erfolgreich anlegen. Das genaue Vorgehen hängt dabei immer ein wenig von der jeweiligen Person und den Vorlieben ab.
Bei Eichhorn Coaching starten wir stets mit dem Blick auf das Geschäftsmodell. Nur, wenn wir dieses verstehen und für gut befinden, ziehen wir ein Investment überhaupt in Betracht.
Fällt das Urteil hier positiv aus, untersuchen wir als nächstes Risiko/Volatilität und Rendite in unserer Risiko-Rendite-Matrix. Sollte das Wertpapier auch hier eine gute Figur machen, folgt Warren Buffetts Ein-Dollar-Test.
Wir betrachten anschließend Umsatz- und Gewinnwachstum. Hat die Aktie in allen Bereichen positive Ergebnisse erzielt, ist die Bewertung anhand der fundamentalen Aktienanalyse eigentlich nur noch Formsache: Wir führen diese Berechnung besonders deshalb durch, weil sie maßgeblichen Einfluss auf unsere Einstiegsstrategie (Kauf in mehreren Tranchen, Einmalkauf, Cash Secured Put …) hat.
Natürlich musst du es uns keineswegs gleichtun. Wenn du die Aktienanalyse erlernst und feststellst, dass dir einige unserer Schritte nicht zusagen – zum Beispiel, weil du andere strategische Ziele verfolgst – kannst du selbstverständlich auch alternative Analyseformen wählen oder die Reihenfolge verändern.
Denn bei allem Fokus auf unterschiedliche Kennzahlen, Berechnungen und Zusammenhänge bleibt die Aktienanalyse stets eine sehr subjektive Angelegenheit. Du musst nicht nur lernen, die Daten in einen logischen Zusammenhang zu bringen, sondern auch ein gewisses Gespür für die Märkte und die Unternehmen entwickeln.
Gut zu wissen: Du hast keine Lust, die Aktienanalyse zu erlernen, willst aber trotzdem eine hohe Rendite erzielen? Mit unserer Vermögensverwaltung Bothe und Eichhorn bieten wir dir attraktive Renditen ohne, dass du dich aktiv um deine Investments kümmern musst.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Aktienanalyse lernen
Für die Aktienanalyse werden mehrere Kennzahlen und Eigenschaften des Unternehmens und der Aktie untersucht. Da hier viele verschiedene Aspekte beleuchtet werden, entsteht ein umfassender Gesamteindruck, der als Basis für eine Kaufentscheidung dient.
Wer die Aktienanalyse lernen möchte, sollte auf Kennzahlen wie die Gewinn- und Umsatzentwicklung, die Volatilität und die Rendite achten. Deutlich wichtiger ist es jedoch, das Geschäftsmodell eines Unternehmens zu verstehen.
Bewährt hat sich zuerst die Analyse des Geschäftsmodells und der anschließende Einsatz der Risiko-Rendite-Matrix. Dann folgt der Ein-Dollar-Test, eine Analyse der Umsatz- und Gewinnentwicklung sowie die fundamentale Aktienanalyse.
Anlegern steht eine Fülle von Kennzahlen zur Verfügung, sodass man sich fragen muss, welche Daten in welchen Fällen eine Rolle spielen. Wir halten die Umsatz- und Gewinnentwicklung, Rendite und Volatilität für besonders wichtig.
Untersuche zuerst, ob du das Geschäftsmodell des Unternehmens verstehst. Prüfe anschließend Rendite und Volatilität. Warren Buffetts Ein-Dollar-Test kann ebenfalls helfen. Umsatz- und Gewinnentwicklung müssen stimmen und die Fundamentaldaten ansprechend sein.