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Aktienfutures jetzt auch in klein – Die Micro Futures!

Der profitable Handel an der Börse funktioniert nur mit professionellen Produkten und Strategien. Viele private Anleger stehen vor der ersten Hürde überhaupt eine profitable Strategie zu handeln, zusätzlich gibt es noch eine Menge mentaler Herausforderungen. Wenn dann noch „unprofessionelle“ Instrumente wie CFDs, binäre Optionen oder Optionsscheine verwendet werden, stehen die Chancen sehr schlecht dauerhaft Gewinne zu erzielen. Händler, die beispielsweise eine Strategie auf den S&P 500 handeln, haben meist Mini-Future verwendet (Kürzel ES). Und diese sind alles andere als Mini, denn mit einem Kontrakt bewegt man bereits ca. 150.000 USD – viel zu viel für ein kleineres Depot. Jetzt gibt es aber Abhilfe: Die CME hat seit dem 06.05.2019 die sogenannten Micro Futures eingeführt. Wir möchten sie euch in diesem Blogbeitrag vorstellen – Welche Unterschiede zu Mini Futures haben sie, wie steht es um die Liquidität und kann man auch Optionen darauf handeln?

Micro Futures und Mini Futures – Die Unterschiede

Neu eingeführt wurden die Micro Futures für den S&P 500, den Dow Jones, den Nasdaq 100 und den Russel 2000.  Um es nicht zu unübersichtlich zu machen, fokussieren wir uns in diesem Artikel auf die für uns wichtigsten Märkte: S&P 500 und die Nasdaq.

Der S&P 500 Mini Future hat einen Punktewert von $50, der Nasdaq von $20. Bei den aktuellen Kursständen von 2.930 im S&P 500 beträgt der Kontraktwert somit $146.500. Der Nasdaq hat mit aktuell 7.795 Punkten einen Kontraktwert von $155.900.

Das bedeutet aber auch, wenn sich die Aktienmärkte um nur 2% bewegen, dass das eigene Depot bereits um $3.000 schwankt.

Die Punktwerte der Micro Futures betragen nur 1/10, somit $5 pro Punkt im S&P 500 und $2 im Nasdaq.

Margin Anforderungen

Wenn wir einen Future handeln, müssen wir auch Margin-Anforderung hinterlegen. Stand heute (07.05.2019) beträgt diese beim S&P 500 Mini Future bei ca. 150T USD Kontraktgröße 7.500 USD, also ca. 5%. Die Micro Futures haben nur 10% Kontraktgröße, somit beträgt auch die Sicherheitsleistung nur 1/10, also knapp 750 USD.

Volumen

Solch neu eingeführten Produkte sind zu Beginn nicht immer super liquide. Dies hatten wir auch schon bei der Einführung des VXXB,dem Nachfolger des VXX, gesehen (Blogbeitrag über den VXXB).

Zum Zeitpunkt dieses Blogartikels gibt es erst einen aktiven Handelstag, somit kann man natürlich noch keine abschließende Aussage über die Liquidität der neuen Futures treffen. An diesem Handelstag wurden im neuen Micro Future aber bereits 160.000 Kontrakte bewegt – zum Vergleich wurden im Mini-Future am gleichen Tag fast 2.000.000 Kontrakte gehandelt. Somit hatte der Micro Future knapp 1/10 des Handelsvolumens, das ist für den ersten Handelstag ein recht vielversprechendes Ergebnis. Zum Vergleich: In Märkten wie Bauholz gehen am Tag keine 1.000 Kontrakte um.

Gibt es Optionen?

Nein! Aktuell kann man auf diese Kontrakte keine Optionen handeln. Das Volumen der Futures ist noch relativ gering, deshalb wäre auch die Liquidität der Optionen nicht besonders gut. Allerdings ist das für uns als Optionshändler nicht ganz so dramatisch. Aufgrund der Liquidität und Größe der Mini-Futures können wir hier sehr weit entfernte Optionen handeln und unsere Positionsgrößen dadurch an das Depot anpassen. Außerdem gibt es die Möglichkeit mit ETF-Optionen, wie beispielsweise dem SPY oder NDX, kleinere Positionen zu handeln.

Fazit zu den Micro Futures

Die Einführung der Micro Futures ist unserer Meinung nach eine gute Maßnahme, denn somit können Händler mit kleineren Depots professionelle Handelsinstrumente verwenden und gleichzeitig ihr Risiko deutlich besser steuern. Das Volumen wird vermutlich im Laufe der Zeit noch deutlich anwachsen, so dass auch die Spreads akzeptabel sind. In der folgenden Vergleichstabelle findet ihr die wichtigsten Zahlen und Tickersymbole der neuen Micro Futures:

micro futures

Quellen:
www.thestreet.com/
www.interactivebrokers.com.hk/


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Maximilian Bothe

Maximilian Bothe ist hauptberuflicher Händler und Investor. Er ist CO-Founder der Optionsseite Eichhorn Coaching und Portfoliomanager der Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn Capital. Seine Schwerpunkte liegen in der Entwicklung und dem Backtesting von Handelsstrategien. In seinem Buch „Kaufst du noch oder schreibst du schon?“ hilft er Optionshändlern beim schnellen Einstieg in den profitablen Optionshandel. Außerdem veröffentlicht er regelmäßig Analysen und YouTube-Videos auf dem Eichhorn Coaching Kanal.