Unser Kapital ist ständig in Gefahr – Inflation, Steuerbelastungen, Bankenkrisen und weitere Probleme sorgen dafür, dass wir unser Vermögen schützen müssen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Oft wird sogar behauptet, es sei leichter, das Geld zu verdienen, als es zu behalten.
Grund genug für uns, uns mit dem Thema “Vermögen schützen” ausgiebig zu befassen: Welche Gefahren gibt es? Wie können wir ihnen entgegenwirken? Und wann sollte Vermögensschutz betrieben werden? Hier gibt es die Antworten!
- Unser Vermögen ist von mehreren Seiten in Gefahr
- Krisen, Insolvenzen von Banken und Co. kommen hinzu
- Neben der Inflation ist vor allem der unerwünschte Zugriff durch das Finanzamt oder einen Scheidungsanwalt problematisch
- Das eigene Vermögen zu schützen ist ein unabdingbarer Bestandteil der eigenen Finanzplanung
Warum Vermögen schützen?
Unser persönliches Vermögen ist meist hart erarbeitet. Durch beruflichen Einsatz, Konsumverzicht und die Auswahl passender Investments haben wir es zu einigem Kapital gebracht. Oft waren bereits unsere Eltern oder gar Großeltern fleißig und haben den Grundstein gelegt.
Unser Geld nun wieder zu verlieren, ist daher eine extrem unangenehme Vorstellung – nicht nur, weil unser Lebensstandard dadurch sinken würde. Aber wovor müssen wir unser Vermögen eigentlich schützen? Hier gibt es eine Reihe von wichtigen Punkten.
Als Erstes fällt den meisten Menschen sicherlich die Inflation ein: Inflationsschutz ist ein bedeutender Punkt, da der Kaufkraftverlust zu fast allen Zeiten auf unser Geld einwirkt und es schleichend entwertet.
Unter der Inflation versteht man die allgemeine Preissteigerung für Produkte und Dienstleistungen. Sie ist in einem gesunden Wirtschaftssystem stets vorhanden, sollte aber nur einen geringen Prozentsatz ausmachen.
Je höher die Inflation ansteigt, desto stärker steigen die Verbraucherpreise. Wir haben zwar nach wie vor den gleichen Betrag auf unserem Konto liegen, können uns aber deutlich weniger dafür kaufen. Effektiv hat unser Vermögen dadurch an Wert verloren.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine geriet die Inflation aus den Fugen. Der reale Kaufkraftverlust wurde schnell zweistellig und bewegte sich im Anschluss nur äußerst langsam wieder nach unten.
Derartige Phasen gab es zwar in der Geschichte häufig, und sie haben sich stets wieder normalisiert, dennoch ist der Schaden erheblich. Es gilt, unser Vermögen davor zu schützen, da andernfalls ein Verlust in der gleichen Höhe droht!
Oft übersehen: Äußere Zugriffe
Die Inflation ist eine bekannte Gefahr und fast alle Anleger versuchen, ihr Vermögen davor zu schützen. Oft übersieht man jedoch weitere Risiken, die unser Kapital angreifen: Äußere Zugriffe können schnell zu einem Verlust von Teilen oder gar dem ganzen Vermögen führen!
Dabei ist zum einen der familiäre Zugriff zu nennen. Das heile Familienleben endet oft überraschend schnell mit Gerichtsverhandlungen, in denen verbissen um jeden Cent gekämpft wird. Scheidungen und Zivilklagen können von Ehepartnern, aber auch Verwandten angestoßen werden.
Da niemand gerne über solche Szenarien nachdenkt, treffen sie uns häufig völlig unvorbereitet. Dabei ist es durchaus möglich, das eigene Vermögen zu schützen – auch bei einer Scheidung. Wann immer größere Geldsummen im Spiel sind, sollte auch im familiären Rahmen für Klarheit und Sicherheit gesorgt werden.
Zusätzlich müssen wir unser Kapital schützen vor staatlichem Zugriff, der in unterschiedlichen Formen erfolgen kann. Eine steuerliche Belastung fällt genauso unter diese Kategorie, wie etwa die Gefahr von Enteignungen im Bereich Immobilienbesitz.
So können sich etwa Nachforderungen und Strafen bei unsachgemäßer Versteuerung schnell zu gewaltigen Schäden entwickeln. Aber es gilt nicht nur, unser derzeitiges Vermögen zu schützen: Auch die Bewahrung nach unserem Ableben in Form einer durchdachten Erbschaft ist ein wichtiger Punkt.
Zusätzliche Risiken begegnen uns durch größere Krisen. Die Insolvenz von Staaten und Banken erscheint vielen Anlegern als ein undenkbares Fantasieszenario; tatsächlich sind derartige Ereignisse historisch extrem häufig anzutreffen.
Auch wir haben zuletzt während der Finanzkrise 2008 und während der Krise in Griechenland im folgenden Jahr gesehen, wie real die Gefahr weitreichender Insolvenzen ist.
Teilweise zählt man auch Maßnahmen zum Schutz vor einem Systemzusammenbruch, Krieg, Naturkatastrophen etc. zum Thema “Vermögen schützen”. Welches Investment am besten vor einem Vulkanausbruch oder einer Atomexplosion schützt, ist jedoch keine Frage, die in diesem Rahmen sinnvoll zu beantworten wäre.
Darum ist Vermögen schützen so sinnvoll
Wenn es darum geht, unser Vermögen zu schützen, zögern die meisten Privatpersonen notwendige Maßnahmen hinaus. In vielen Fällen realisieren sie erst zu spät, dass ihrem Kapital echte Gefahren drohen. Dabei lassen sich viele Risiken mit minimalem Aufwand abwenden!
Der Schaden durch Inflation ist dabei wohl am bedeutendsten, da er (außer zu den seltenen Phasen einer Deflation) immer auftritt. Das eigene Vermögen vor Inflation zu schützen, ist daher besonders wichtig.
Die besonders hohen Preissteigerungen von über 10 %, die wir 2022 und 2023 beobachten konnten, haben vielen Anlegern diese Tatsache erneut ins Gedächtnis gerufen. Es zeigt sich, dass Vermögensschutz generell sinnvoll ist.
Auch die weltpolitischen Geschehnisse der letzten Monate haben viele Menschen “wachgerüttelt”. Der russische Angriff auf die Ukraine hat für wirtschaftliche Verwerfungen, Versorgungsschwierigkeiten und die Gefahr einer Eskalation, in die auch Deutschland und andere Staaten verwickelt sein könnten, gesorgt.
Die angespannte Situation hat unterstrichen, wie wichtig es ist, das eigene Vermögen zu schützen. Zuvor traf uns bereits die Corona-Pandemie und sorgte für erhebliche (wenn auch glücklicherweise nur kurz andauernde) Verluste an den Märkten und große Unsicherheit in der Bevölkerung.
Unabhängig von äußeren Einflüssen ist es sinnvoll, das eigene Vermögen zu schützen und den eigenen Kindern, Partnern etc. zu vermachen. Absicherung durch eine geregelte Erbfolge ist daher ein wichtiger Aspekt.
Je nach Anzahl der Hinterbliebenen müssen verschiedene Aspekte (Aufteilung des Portfolios, Aufteilung von Immobilien und Sachwerten …) bedacht werden. In Anbetracht der großen Verwerfungen bis hin zu jahrelangen Rechtsstreitigkeiten, die beim Thema Erbschaft entstehen können, zeigt sich einmal mehr: Vermögen schützen ist enorm wichtig.
Dazu zählt auch, die Nachkommen behutsam an eventuelle Aufgaben heranzuführen. Die Übergabe des eigenen Unternehmens an den Nachwuchs ist zum Beispiel kein einfaches Unterfangen: Um das eigene Vermögen zu schützen und letztlich das Lebenswerk zu erhalten, ist es wichtig, die Kinder frühzeitig in das Tagesgeschäft zu integrieren.
Ähnliche Aspekte gibt es zu bedenken, wenn etwa ein größeres Immobilienportfolio oder umfangreiche Investments zu vererben sind.
So können wir unser Vermögen schützen
Es gibt eine Vielzahl von Methoden, mit denen wir unser Vermögen schützen können. Welche die jeweils geeignete ist, hängt von der konkreten Gefahr ab, gegen die eine Absicherung erfolgen soll. Dabei ist besonders zwischen finanziellen Gefahren wie Inflation und Rendite- oder Kurseinbrüchen auf der einen Seite, sowie unerwünschten Zugriffen auf das eigene Kapital andererseits zu unterscheiden.

Inflationsschutz
Der wichtigste Punkt, um Vermögen vor Inflation und Co. zu schützen, ist die Risikostreuung und Diversifikation des Portfolios. Renditestarke Investments an den Börsen können die Preissteigerungen zwar häufig ausgleichen; wer jedoch alles auf eine Karte setzt, geht erhebliche Risiken für sein Kapital ein.
Selbst Asset Klassen, die als Inflationsschutz bekannt und geschätzt sind, bieten keine sinnvolle Absicherung, wenn sie einen zu großen Anteil unseres Portfolios ausmachen.
Börsennotierte Investments und selbst Produkte, die von Banken vertrieben werden, sind nicht hundertprozentig sicher, wie die Finanzkrise 2008 gezeigt hat.
Sogar bei Immobilien kann es zu Renditeeinbrüchen kommen, wenn Mängel an den Objekten auftreten, die Region an Attraktivität verliert oder politische Maßnahmen wie ein Mietpreisdeckel unsere Einnahmen reduzieren.
Gut zu wissen:
Eine Immobilie sollte eine jährliche Rendite von mindestens 3 Prozent erzielen. Dazu sind regelmäßige Anpassungen an die Marktpreise notwendig. Kann eine solche Rendite nicht erzielt werden, ist über den Verkauf der Immobilie nachzudenken …
Um unser Vermögen ideal zu schützen, ist daher eine Streuung über verschiedene Anlageklassen zu empfehlen: Aktien, Immobilien und andere Sachwerte wie Kunst oder Wein, Edelmetalle, Cashflow-generierende Investments wie Optionen oder Dividendenaktien … ein guter Mix ist die Grundlage, um unser Vermögen zu schützen.
Auch innerhalb der einzelnen Anlageklassen ist auf eine ausreichende Diversifikation zu achten und zum Beispiel Verklumpungen auf eine einzelne Aktie oder Branche zu vermeiden. Können unsere Assets eine ansprechende Rendite aufweisen und die Geldentwertung ausgleichen, ist unser Vermögen langfristig geschützt.
Vermögen schützen vor äußerem Zugriff
Selbst, wenn wir unser Kapital rentabel und inflationsgeschützt angelegt haben, kann es von zahlreichen Seiten angegriffen werden. Glücklicherweise gibt es auch gegen diese externen Einflussnahmen eine Grundregel, die uns vor Schäden bewahren kann: rechtzeitige Vorbereitung!
Um unser Vermögen vor Zugriff zu schützen, müssen wir uns frühzeitig Gedanken über unsere Finanzen, Strukturen und Vorgehensweisen machen. So sind zum Beispiel die Dienste eines qualifizierten Steuerberaters bei größeren Portfolios unumgänglich.
Sie helfen uns, die Steuerlast zu reduzieren und bewahren uns gleichzeitig vor Missgeschicken, die sich in Nach- und Strafzahlungen auswirken können. Der Beratung der Profis kann so dazu beitragen, unser Vermögen zu schützen – vor Zugriff von außen und Problemen, die wir selbst verursachen könnten.
Ähnlich verhält es sich mit dem Zugriff aus dem familiären Umfeld: Insbesondere Scheidungen sind kostspielige Angelegenheiten, die unser Kapital stark gefährden. Wer sein Vermögen schützen möchte bei einer Scheidung, sollte daher frühzeitig durch einen Ehevertrag oder den Abschluss einer Scheidungsfolgenvereinbarung klare Verhältnisse schaffen.
Für viele Menschen ist es jedoch unvorstellbar, dass es in ihrer Beziehung einmal zu einem ernsthaften Bruch kommen könnte. Gerade deshalb trifft eine Trennung oft unvorbereitete Partner und erzeugt erhebliche finanzielle Verluste.

Das Vermögen hinterlassen
Auch der Gedanke an das eigene Ableben ist unangenehm und sorgt dafür, dass viele Menschen ihr Vermögen nicht ausreichend schützen. Denn nach unserem Tod soll unser Kapital, Besitztümer, Unternehmen und sogar das eigene Lebenswerk in die richtigen Hände wandern. Zum Thema “Vermögen schützen” gehört daher auch das Regeln der Erbschaft.
Um auch nach unserem Tod das Vermögen zu schützen, müssen wir uns über die Zahl der Erben und deren Anteile Gedanken machen. Eine Verklumpung ist auch hier zu vermeiden, da sie den Bestand unseres Reichtums gefährdet. Stattdessen kann es sinnvoll sein, die verschiedenen Assetklassen in unserem Portfolio gleichmäßig aufzuteilen.
Soll eine Firma im Familienbesitz bleiben, müssen unsere Nachkommen rechtzeitig an das Geschäft herangeführt werden. Dann bleibt ausreichend Zeit, das Gewerbe zu erlernen und so die Zukunft des Familienunternehmens zu sichern. Auch das ist eine Form des Vermögensschutzes.
Das eigene, umfangreiche Wertpapierdepot sollte ebenso wenig in die Hände eines Nachfahren wandern, der damit nicht umgehen kann.
Haben wir ein größeres Lebenswerk zu hinterlassen – ein besonders großes Vermögen, Kunstsammlung, Unternehmen und Wohltätigkeitsarbeit – kann das Gründen einer Stiftung eine sinnvolle Maßnahme sein, um unser Vermögen zu schützen.
Das dort eingebrachte Kapital, genauer gesagt: die Rendite daraus, kommt fortan nur im Sinne der Stiftungssatzung zum Einsatz. Damit stellt eine Stiftung eine gute Möglichkeit dar, unser Lebenswerk langfristig zu bewahren.
Besonders wichtig: Der Notgroschen
Unter dem Notgroschen wird eine Rücklage verstanden, die für unvorhergesehene Ausgaben zur Verfügung steht. Dadurch kann sie Risiko von uns abwenden und unser Vermögen schützen. Denn die Alternative wären oft ungünstige Kredite oder der kurzfristige Verkauf von Investments, was ebenfalls zu Verlusten führen kann.
Anlässe für den Notgroschen gibt es reichlich. Wenn wichtige und teure Alltagsgegenstände wie das eigene Auto zu Bruch gehen oder Vorleistungen erbracht werden müssen (Versicherungsfälle etc.) sind oft schnell finanzielle Mittel notwendig.
Die Rücklage kann hier zum Einsatz kommen. Für den Notgroschen eignen sich daher nur Lagerorte, die schnell erreichbar sind: Girokonto, Tagesgeldkonto oder sogar Bargeld sind typische Varianten.
Üblicherweise werden drei Monatsgehälter empfohlen, wobei diese Summe an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen ist. So benötigen zum Beispiel selbstständige Unternehmer in der Regel etwas mehr. Andererseits sollte kein zu hoher Betrag gewählt werden, da dieses Kapital in der Regel kaum produktiv ist.
Ein Notgroschen bietet also Vermögensschutz; mehr Notgroschen bedeutet aber nicht, dass wir unser Vermögen besser schützen!
Fazit: Vermögen schützen ist nicht optional
Die Gefahren für unser Kapital sind sehr real und kommen aus unterschiedlichen Richtungen. Das eigene Vermögen zu schützen ist daher keine optionale Tätigkeit, die bei Bedarf oder bei drohendem Risiko ausgeübt werden sollte; es handelt sich viel mehr um eine Grundlage sinnvoller Finanzplanung!
Dabei ist zum einen auf Aspekte wie Diversifikation und Rendite zu achten, um Probleme wie eine hohe Inflation oder gelegentliche Krisen und Börsencrashs zu überstehen. Eine sinnvolle Aufteilung des Portfolios in unterschiedliche Anlageklassen kann bereits einen großen Teil der Gefahren kompensieren.
Etwas weniger offensichtlich sind die Gefahren durch externen Zugriff. Dieser kann zum einen von staatlicher Seite, etwa in Form hoher Steuerbelastungen oder Enteignungen (bei Immobilien) erfolgen. Auch im familiären Umfeld sollte für Eventualitäten wie eine Scheidung vorgesorgt werden.
Dazu zählt auch die aktive Planung für die nachfolgende Generation: Wie lässt sich das eigene Erbe unter den Hinterbliebenen in einer Weise aufteilen, die das Vermögen schützt?
Ein Unternehmen, umfangreiches Immobilienportfolio oder eigenes Lebenswerk muss behutsam in die Hände der Nachkommen gelegt werden. Hier bieten sich Maßnahmen wie die Gründung einer Stiftung oder das frühzeitige Einbinden der Kinder in den Familienbetrieb an.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema “Vermögen schützen”
Steigt die Inflation, sollten Investments eine höhere Rendite liefern, ohne übermäßiges Risiko zu bieten. Aktien und Fonds kommen dafür infrage. Eine gute Diversifikation mit zusätzlichen Sachwerten wie Immobilien ist ebenfalls zu empfehlen.
Droht die Scheidung, ist es meist schon zu spät. Um das Vermögen zu schützen sollten daher frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden. Ein Ehevertrag oder der Abschluss einer Scheidungsfolgenvereinbarung sollte daher idealerweise direkt zu Beginn der Ehe erfolgen.
Um einen Crash jedweder Größe gut zu überstehen, ist eine gute Diversifikation unumgänglich. Das eigene Kapital sollte auf verschiedene Investments wie Aktien, Sachwerte, Gold und weitere aufgeteilt werden, um Risiken zu minimieren.
Unerwünschter Zugriff auf das eigene Geld kann von mehreren Seiten erfolgen. Das Kapital sollte gut verteilt an unterschiedlicher Stelle gelagert und investiert werden, um Risiken zu minimieren. Eine Stiftung oder gute Vorausplanung des eigenen Testaments können helfen, das eigene Lebenswerk auch in der nächsten Generation zu bewahren.
Unser Kapital wird ständig angegriffen – durch die Inflation findet eine schleichende Entwertung statt, die unsere Kaufkraft verringert. Gleichzeitig wird unser Vermögen durch Steuern und andere Gefahren belastet. Vermögen schützen, ist daher unbedingt notwendig.