Wirecard hat vermutlich einen der größten Bilanzierungsskandale in Deutschland hingelegt. Über die Hintergründe und Übeltäter wurde an verschiedenen Stellen schon viel geschrieben. Wir möchten uns hingegen mit den Wirecard Optionen befassen. Denn wenn es im Aktienkurs zur Sache geht, dann ist auch die Volatilität hoch. Im heutigen Blogbeitrag möchten wir euch zeigen, welche Möglichkeiten sich für Optionshändler bieten.
Wirecard Optionen – Die (schlechteste) Variante
Die Wirecard-Aktie – zwischenzeitlich hochgejubelt als deutsche Antwort auf das Silicon-Valley. Naja, das Ergebnis kennt jeder. Jetzt kann es aber viele Gründe geben, weshalb Investoren in dieser Aktie investiert sind.
Die vermeintlich schlechteste Variante wäre nun dieses Aktienpaket mit Long-Put Optionen abzusichern. Erstens ist die Aktie mittlerweile unter dem Kurs von 5 Euro und zweitens ist die Volatilität durch die Decke gegangen:
Somit sind Absicherungen extrem teuer geworden, die Volatilität hat sich verfünffacht. Zu diesem Zeitpunkt muss man als Investor akzeptieren, dass es „zu spät“ ist und nicht weiteres gutes Geld schlechtem Geld in Form von Absicherungen mit Long-Optionen hinterwerfen.
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Sollte man Wirecard Optionen also verkaufen?
Bei Wirecard muss man davon ausgehen, dass es dieses Unternehmen nicht mehr lange gibt, die Aktie auch von der Börse genommen werden kann. Es kann aber auch gut gehen, vielleicht wird das Unternehmen übernommen oder es berappelt sich wieder. Dass wir die alten Kurse wiedersehen, das ist extrem unwahrscheinlich, vielleicht gibt es aber einen kleinen Bounce.
Hier findet ihr ein Beispiel aus der Optionchain (Laufzeit 21.06.2021), die Aktie steht bei knapp 3,80 €. Der Worst-Case einer nackten Put-Option wäre beispielsweise, dass die Aktie wirklich auf 0 steht, angedient wird und ihr einen eventuellen Totalverlust erleidet (Achtung! Hier gibt es neue Steuergrenzen für Aktien seit Jahresanfang). Aktuell gibt es aufgrund der extremen Volatilität hier attraktive Prämien im Vergleich zum Worst-Case-Risiko.
Man muss aber an dieser Stelle warnen, so ein Trade wäre nicht für jeden etwas und stellt hier auf keinen Fall eine Handelsempfehlung dar. Vielmehr ist es faszinierend, welche Prämien hier derzeit für das Risiko gezahlt werden.
Fazit
Optionsverkäufer benötigen vor allem eines: Volatilität. Aufgrund der besonderen Umstände bei dieser Aktie gilt es hier einen klugen Kopf zu bewahren und nicht blind Wirecard Optionen zu verkaufen. Die Spreads sind zum Teil gigantisch, so dass man sich hier mit dem Limit gedulden muss. Auch müssen Händler jederzeit mit einem Totalverlust rechnen. Faszinierend zu beobachten ist die Angelegenheit aber dennoch.
Mehr dazu im Video:
Hinweis:
Dieser Beitrag dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Der Handel mit börsennotierten Wertpapieren kann zum Teil erheblichen Kursschwankungen unterliegen, die zu erheblichen Verlusten bis hin zum Totalverlust führen können. Bei jeder Anlageentscheidung, die Sie aufgrund von Informationen, welche aus Inhalten dieser Seite hervorgehen, treffen, handeln Sie immer eigenverantwortlich, auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Inhalte, wie z.B. Handelssignale und Analysen, beruhen auf sorgfältiger Recherche, welchen Quellen Dritter zugrunde liegen. Diese Quellen werden von dem Autor als vertrauenswürdig und zuverlässig erachtet. Der Autor übernimmt gleichwohl keinerlei Gewährleistung für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der Inhalte und haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.
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