Optionen scheinen für viele Anleger ein Buch mit 7 Siegeln zu sein. Und zugegebenermaßen, zu Beginn wirkt die Thematik mit ihren vielen Fachbegriffen sehr komplex: Call- und Put-Optionen, Volatilität, innerer Wert… sind nur einige dieser Begriffe, die es zu klären gilt. Im folgenden Blogbeitrag möchten wir euch weniger die technischen Begriffe näherbringen, sondern aufzeigen, warum Optionen aus unserer Sicht ein Muss für jedes Konto sind.
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Optionen sind ein vielfältiges und mächtiges Börsenwerkzeug
Wer sich aktiv an den Börsen beschäftigt, hat meist das Ziel, die Rendite des S&P 500 zu schlagen. Denn warum sollte ich mich mit aktivem Börsenhandel befassen, wenn die Anlage in einen simplen S&P 500-ETF eine entspannte und vergleichbare Performance bringt. Gerade als Investor kann ich Optionen als zusätzliches Werkzeug nutzen, um meine langfristigen Investitionen mit einem attraktiven zusätzlichen Cashflow zu verbinden. Idealerweise nutze ich dann noch Long-Optionen um mein Depot vor einem Aktiencrash abzusichern und habe damit bereits eine sehr gute Kombination.
Merke: Optionen sind für Investoren nahezu ein Muss um zusätzlichen Cashflow im Depot ohne zusätzliches Risiko zu erzielen.
Investorenstrategien mit Optionen
Der größte Teil der privaten Börsenhändler ist als langfristiger Investor tätig, z.B. mit dem Kauf einer Auswahl von Qualitätsaktien. Solche Qualitätsaktien, die eine attraktive Rendite bei vertretbarem Risiko bringen, untersuchen wir unter anderem auf unserer zweiten Seite www.inside-markets.com. Habe ich hier eine gute Aktienauswahl getroffen, sollte ich in guten Zeiten den S&P 500 schlagen oder zumindest eine gleichwertige Performance erzielen. Achte ich darauf, volatilitätsarme Titel im Depot zu haben, dann sollte mein Depot auch in Bärenmärkten besser abschneiden als ein Aktienindex. Solch ein qualitativ hochwertiges Investmentdepot lässt sich hervorragend durch einfache aber effektive Optionsstrategien ergänzen.
Cash Secured Puts – Günstiger in Aktien einsteigen und für das Warten bezahlt werden
Mit Cash Secured Puts können Aktien zu einem deutlich günstigeren Einstiegskurs erworben werden. Und für das Warten auf den günstigeren Einstiegskurs wird man mit einer attraktiven zusätzlichen Cashflow-Rendite vergütet. In der Regel kann man mit dem Handel von Cash Secured Puts auf die eingesetzten Barmittel eine Cashflow-Rendite von 8 – 12 % im Jahr erzielen.
Bei einem Cash Secured Put wird auf eine Wunschaktie eine nackte Put-Option verkauft. Für diese Option erhält der Verkäufer eine Stillhalterprämie. Sollte am Ende der Laufzeit der Preis der Aktie unterhalb des Strike-Preises der Option liegen, werden 100 Aktien pro Option in das Depot eingebucht (siehe Bild – Fall 2). Die erzielte Stillhalterprämie fließt aber in jedem Fall als Cashflow auf das eigene Depot. Sollte am Ende der Laufzeit der Option der Preis oberhalb des Strikes stehen, verfällt die Option wertlos und die Aktien werden nicht eingebucht und die Strategie kann erneut gehandelt werden (siehe Bild – Fall 1):
Das bedeutet, nur wenn der Aktienkurs tatsächlich fällt, erwerbe ich auch die Aktien. Die Cashflow-Prämie erhalte ich aber unabhängig vom weiteren Kursverlauf. Somit werde ich für das Warten auf den günstigeren Einstiegskurs „bezahlt“ und sollte dieses günstigere Preisniveau nicht mehr erreicht werden, erziele ich trotzdem eine attraktive Zusatzrendite.
Covered Calls – Die zusätzliche Dividende
Auf bestehende Aktienpositionen im Depot kann mit dem Handel von Covered Calls ein attraktiver zusätzlicher Cashflow verdient werden. Sozusagen eine zusätzliche Dividende. Während eine Aktie wie Coca-Cola eine Dividendenrendite von 2-3 % jährlich auszahlt, kann diese Rendite mit dem konsequenten Handel von Covered Calls leicht verdoppelt oder verdreifacht werden.
Dazu wird auf eine bestehende Aktienposition von mindestens 100 Aktien eine nackte Call-Option verkauft. Für den Verkauf dieser Option erhält man eine Stillhalterprämie, die man in jedem Fall behalten darf. Steht am Ende der Laufzeit der Kurs der Aktie über dem Strike der Option, wird die Aktie zu diesem Strike-Preis automatisch verkauft (Fall 1). In diesem Fall dürfen die Stillhalterprämie sowie zusätzliche Kursgewinne als Gewinn verbucht werden. Wird am Ende der Laufzeit der Strike-Preis der Option hingegen nicht erreicht, verfällt die Option und die Aktien bleiben weiterhin im Depot des Investors (Fall 2). Somit ist diese Strategie in Seitwärtsmärkten oder leichten Bullenmärkten eine hervorragende Möglichkeit eine zusätzliche Cashflow-Rendite auf bestehende Investments zu verdienen. Sollten die Märkte fallen, hat diese Strategie sogar eine leichte Hedging-Wirkung.
Depotabsicherung mit Optionen
Die dritte Säule, die jeder Investor mit Optionen abdecken sollte, sind Absicherungsstrategien. Denn Optionen sind gerade für Aktiencrashs mit ansteigender Volatilität eine hervorragende Möglichkeit das Depot zu schützen. So können beispielsweise mit dem Kauf von Long-Put-Optionen auf den S&P 500 oder Long-Call-Optionen auf die Volatilität Konten geschützt werden.
Der Vorteil: Mit dem Kauf von Long-Optionen wird nur ein bestimmter Betrag riskiert. Sollte der Markt aber wirklich stark korrigieren, dann steigen diese Long-Optionen überproportional in ihrem Wert an. Selbst wenn man „nur“ 1 % seiner Aktienpositionen mit einer solchen Absicherungsstrategie schützt, kann dies in einem Crash wie der Finanzkrise 2009 mehr als ausreichend sein. Im Chart erkennt ihr die Simulation des Kontostandes eines Aktiendepots in Abhängigkeit vom Verlauf des S&P 500. Leichte Korrekturen werden bei dieser Hedging-Strategie nur abgefedert, sollte es zu größeren Rückgängen kommen, kann das Konto durch den Hedge sogar profitieren:
Ein praktisches Beispiel für eine solche Depotabsicherung haben wir in diesem Video auf unserem Zweitkanal Inside Markets vorgestellt: https://youtu.be/qgs6yl8CvLE
Aus unserer Sicht sind für jeden Investor diese 3 Ansätze absolute Pflicht:
- Aktien mit Cash Secured Puts günstig erwerben
- Eine zusätzliche Rendite mit Covered Calls für bestehende Investitionen erzielen
- Das Aktiendepot vor einem Crash schützen
Das ist aber noch nicht alles, denn die Welt der Optionen bietet noch viele weitere Möglichkeiten.
Einkommensstrategien mit Optionen
Der aktive Handel mit Optionen ist sehr vielfältig. Am besten funktioniert er aus unserer Sicht durch den häufigen Handel von sehr mechanischen Strategien mit jeweils kleinem Risiko. Das Ziel ist angelehnt an die Kollegen von Tastytrade „Trade small but often“, d.h. man versucht nicht den einen großen Gewinntrade nach Hause zu bringen, sondern vielmehr durch den kontinuierlichen Handel kleiner Positionen einen attraktiven zusätzlichen Jahrescashflow zu erzielen.
In unserem Handel fokussieren wir uns dabei vor allem auf Strategien mit S&P 500 Optionen. Wir unterscheiden dabei in längerfristige Strategien mit ca. 40-50 Tagen Restlaufzeit der Option, mittelfristige Ansätze mit ca. 7 Tagen und sehr kurzfristigem Handel bei dem wir nur ein paar Stunden im Markt engagiert sind. Das Schöne: Obwohl diese Strategien alle auf das gleiche Underlying handeln (S&P 500), sind sie diversifiziert und durch die unterschiedliche Entwicklung der jeweiligen Performance glätten sie die gesamte Equity-Kurve.
Hier ein Beispiel der Performance unserer kurzfristigen Handelsstrategie:
Mit solchen Ansätzen erzielen wir den größten Teil unseres Cashflows. Und das Beste an diesem Cashflow ist, dass wir nicht erst eine Aktie verkaufen müssen um ihn z.B. für zusätzliche Lifestyle-Ausgaben zu nutzen, sondern dieses Geld „aus dem Depot“ nehmen können. Außerdem kann man dieses Kapital verwenden, um damit wiederum neue Aktienpositionen zu erwerben oder um Absicherungsstrategien zu refinanzieren.
Diese und weitere Strategien handeln wir in unserer Mastermind-Gruppe.
Fazit – Optionen sind ein Muss für jedes Depot
Optionen sind ein Muss für jeden Investor, denn mit dem Handel von Investorenstrategien lässt sich ein attraktiver zusätzlicher Cashflow erzielen. Des Weiteren können Optionen hervorragend zur Absicherung vor einem Aktiencrash verwendet werden. Wer sich darüber hinaus tiefer mit dem Optionshandel beschäftigt, kann beispielsweise durch Einkommensstrategien weiteren Cashflow erzielen und das sowohl in Bullen- als auch in Bärenmärkten.
Hinweis:
Dieser Beitrag dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Der Handel mit börsennotierten Wertpapieren kann zum Teil erheblichen Kursschwankungen unterliegen, die zu erheblichen Verlusten bis hin zum Totalverlust führen können. Bei jeder Anlageentscheidung, die Sie aufgrund von Informationen, welche aus Inhalten dieser Seite hervorgehen, treffen, handeln Sie immer eigenverantwortlich, auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Inhalte, wie z.B. Handelssignale und Analysen, beruhen auf sorgfältiger Recherche, welchen Quellen Dritter zugrunde liegen. Diese Quellen werden von dem Autor als vertrauenswürdig und zuverlässig erachtet. Der Autor übernimmt gleichwohl keinerlei Gewährleistung für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der Inhalte und haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.
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