Wir können uns kaum daran erinnern, wann wir die letzte Position in Gold gehandelt haben. Dabei sind die Optionen sehr liquide und können sogar außerhalb der US-Handelszeiten gut gehandelt werden. Die Liquidität darf uns aber nicht dazu verleiten, blind Positionen in den Markt zu klicken.
Warum haben wir nichts gemacht? Die meisten Leser dieses Blogs können es sich denken, es liegt an unserem Lieblingsthema – der Volatilität.
Implizite Volatilität von Future-Optionen
Um die Volatilität für Future-Optionen zu beurteilen haben wir verschiedene Möglichkeiten. Neben kostenpflichtigen Tools wie iVolatility können wir aber auch eine kostenlose Möglichkeit in der Trader-Workstation nutzen. Wie das funktioniert haben wir in einem Video auf YouTube erklärt: https://youtu.be/QJCnJ25vBtg
In Gold, Öl und dem Euro haben wir aber auch Volatilitätsindizes zur Verfügung, die in den meisten Chartsoftwares kostenlos bereitstehen. In Gold heißt dieser Index GVZ und im Chart könnt ihr erkennen, dass die Volatilität in den Gold Optionen bis Mai 2019 nur gefallen ist und regelmäßig neue Tiefs erreicht hat.
Schreiben wir in diesem Umfeld Optionen? Natürlich nicht, denn das Risiko eines Volatilitätsanstiegs ist viel zu groß. Stillhaltergeschäfte sind ein Spiel der Wahrscheinlichkeit und wenn wir bei niedriger Volatilität Optionen verkaufen, haben wir „nur“ noch den Zeitwertverfall und eine eventuell günstige Kursbewegung auf unserer Seite.
Den statistischen Vorteil von geringer Volatilität geben wir nicht nur ab, wir holen uns vor allem einen Nachteil ins Depot. Denn was folgt in der Regel auf niedrige Volatilität? Genau, hohe Volatilität. Und so war es auch in Gold, am Beispiel des GVZ seht ihr, dass sich durch den Preisanstieg in Gold in den letzten Wochen auch die Volatilität verdoppelt hat:
Im Mai hat Gold bei ca. $1.300 notiert und hätte man sich mit 1.500er Calls positioniert, dann wären diese zu Beginn des Trades 200 Punkte im Preis entfernt gewesen (13%).
Durch den Kurs- und vor allem Volatilitätsanstieg sind diese Optionen aber extrem teuer geworden, von ca. $1 pro Option auf über $20. Natürlich ist das ein bewusst herausgesuchtes Worst-Case-Beispiel, aber es zeigt wieder einmal, dass es sich nicht lohnt, bei niedriger Volatilität Optionen zu verkaufen. So eine Position wäre über 2.000% im Minus und dabei hat der Goldpreis immer noch fast $100 Platz nach oben, bevor die Option ins Geld laufen würde.
Wie kann man nun agieren?
Neben der Volatilität ist die fundamentale Analyse ein wichtiges Kriterium zur Auswahl von möglichen Trades und hier beobachten wir die Netto-Positionierung der CoT-Commercials. Diese haben ihre Short-Position mit dem Kursanstieg deutlich ausgebaut, die Volatilität ist nun auf einem guten Niveau, so dass wir uns mit ersten Bear Call Spreads im Markt positioniert haben.
Fazit
Auch wenn der ein oder andere Leser schon genervt ist, aber das Thema Volatilität kann man nicht oft genug betonen. Wissen wir nun aktuell, ob das Hoch der Vola erreicht ist? Natürlich nicht, die Volatilität kann sich auch jetzt noch verdoppeln oder verdreifachen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit im Vergleich zu einem Allzeittief geringer und somit auch das Risiko.
Wenn du mehr über die fundamentale Analyse der Rohstoffmärkte und die profitable Umsetzung mit Future-Optionen erfahren möchtest, dann schau dir gerne unser 3-tägiges Profi-Seminar an.
Hinweis:
Dieser Beitrag dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Der Handel mit börsennotierten Wertpapieren kann zum Teil erheblichen Kursschwankungen unterliegen, die zu erheblichen Verlusten bis hin zum Totalverlust führen können. Bei jeder Anlageentscheidung, die Sie aufgrund von Informationen, welche aus Inhalten dieser Seite hervorgehen, treffen, handeln Sie immer eigenverantwortlich, auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Inhalte, wie z.B. Handelssignale und Analysen, beruhen auf sorgfältiger Recherche, welchen Quellen Dritter zugrunde liegen. Diese Quellen werden von dem Autor als vertrauenswürdig und zuverlässig erachtet. Der Autor übernimmt gleichwohl keinerlei Gewährleistung für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der Inhalte und haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.
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