Der Handelskrieg ist in aller Munde. Immer wieder bekommen wir aber die Frage, warum dadurch eigentlich die Agrarmärkte wie Sojabohnen betroffen sind. In diesem Blogbeitrag möchten wir euch ein paar Hintergründe dazu geben und wie man solche Märkte mit Optionen handeln kann.
USA sind der größte Produzent und Exporteur von Sojabohnen, Brasilien Nummer 2
Zunächst einmal sind die Vereinigten Staaten der größte Hersteller von Sojabohnen. Der Preis hat seit dem Sommer 2018 stark gelitten und ist bis auf $ 800 im Mai 2019 gefallen:
Während die USA der größte Hersteller ist, importiert vor allem China einen Großteil der weltweiten Produktion. China wiederum erhebt aber Strafzölle auf die amerikanischen Importe der Hülsenfrucht. Und somit hat sich die Nachfrage von den Vereinigten Staaten auf den zweitgrößten Produzenten Brasilien verschoben.
Während die US-Exporte nach China um fast 50 % eingebrochen sind, stiegen die brasilianischen um knapp 30 %. Damit erkennt man auch, sollte es eine finale Einigung im Handelsstreit geben, wird die Nachfrage nach den amerikanischen Sojabohnen ansteigen und damit auch der Preis.
Handelskrieg und Sojabohnen – Wie kann man so etwas handeln?
Mit diesen fundamentalen Informationen sollte man sich als Börsenhändler beschäftigen, sie sind aber nicht zwangsweise für den erfolgreichen Handel notwendig. Denn solche Nachrichten zu interpretieren und richtig einzuschätzen ist eine Liga für sich.
Für eine objektive Einschätzung können wir Stillhalter uns mit 2 Dingen behelfen: Fundamentale Daten mit Hilfe des CoT-Reportes und der Volatilität.
CoT-Daten waren sehr bullisch
Zunächst der Blick auf die Commitment-of-Trades Netto Position: Wir erkennen, dass diese maximal (bullisch) zum Zeitpunkt des Preistiefs im Mai 2019 war. Aber auch davor und danach gab es fundamental immer wieder Gelegenheiten für bullische Einstiege:
Aktuell ist der Preis wieder deutlich hochgelaufen und die Commercials haben ihre bullischen Positionen aufgelöst, so dass wir aktuell an der Seitenlinie stehen.
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Volatilität im Sommer 2019 maximal
Der zweite wichtige Faktor für uns ist die Volatilität. Am Beispiel des November-Futures erkennt man, dass wir auch hier das Maximum im Mai/ Juni 2019 hatten. In der Kombination mit unseren Preistriggern haben sich hier schöne Möglichkeiten für den Handel von nackten Puts oder Bull Put Spreads ergeben:
Fazit
Fundamentale Nachrichten und Hintergründe sollten ein Muss für jeden ernsthaften Börsenhändler sein. Der „falsche“ Weg wäre sich „blind“ die CoT-Daten anzusehen, egal ob der Markt Magerschwein oder Baumwolle ist. Wir gehen aber auch hier nach dem 80/20 Prinzip vor, denn rein aus solchen Informationen haben wir kein Handelssystem. In Kombination mit den CoT-Daten, der Volatilität und unseren Preistriggern suchen wir unsere Chancen und können wie hier in Sojabohnen schöne Stillhalter-Positionen umsetzen.
Quellen: Seekingalpha, https://www.scmp.com/
Hinweis:
Dieser Beitrag dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Der Handel mit börsennotierten Wertpapieren kann zum Teil erheblichen Kursschwankungen unterliegen, die zu erheblichen Verlusten bis hin zum Totalverlust führen können. Bei jeder Anlageentscheidung, die Sie aufgrund von Informationen, welche aus Inhalten dieser Seite hervorgehen, treffen, handeln Sie immer eigenverantwortlich, auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Inhalte, wie z.B. Handelssignale und Analysen, beruhen auf sorgfältiger Recherche, welchen Quellen Dritter zugrunde liegen. Diese Quellen werden von dem Autor als vertrauenswürdig und zuverlässig erachtet. Der Autor übernimmt gleichwohl keinerlei Gewährleistung für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der Inhalte und haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.
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