Erdöl ist derzeit nichts für schwache Nerven. In Folge des Coronavirus hat das schwarze Gold bereits leiden müssen. Klar, durch die entstandene Panik (ob sie gerechtfertigt ist oder nicht sei mal dahingestellt) sinkt die Nachfrage nach Kreuzfahrten, Flugreisen und auch Frachtverkehr erheblich. Nun hat Saudi-Arabien aber einen Preiskampf angezettelt, so dass Öl mit der Eröffnung am Montag um über 30 % abgestürzt ist. Die Hintergründe, warum man nach strenger Regelauslegung das Underlying nicht gehandelt hätte und warum wir ehrlicherweise auch etwas Glück hatten – darum geht es in diesem Blogbeitrag.
Sinkende Nachfrage, steigendes Angebot
Normalerweise werden Preise durch Angebot und Nachfrage geregelt. Sinkt die Nachfrage wie im Zuge des Coronavirus sinkt der Preis. Gleichzeitig passen die Produzenten in der Regel aber auch ihr Angebot an, da sie beispielsweise ihre Ware nicht unterhalb ihrer Produktionskosten abgeben möchten. Somit sinkt das Angebot und reagiert auf die sinkende Nachfrage.
Nun hat aber Saudi-Arabien seine Produktionsmengen deutlich erhöht – ein Schelm wer dabei böse Absichten unterstellt. Die Produktionskosten für saudisches Erdöl vs. das teure Fracking in Nordamerika sind extrem unterschiedlich. Und obwohl Saudi-Arabien auch nicht viel verdient, schaden sie viel mehr den Öl-Unternehmen in den Vereinigten Staaten. Der Ölpreis ist mittlerweile wieder auf dem Preisniveau von 2016 und hier sind damals reihenweise Fracking Unternehmen insolvent gegangen.
Fundamental war Erdöl nicht günstig
Ein wesentliches Element unserer Marktanalyse sind die CoT-Daten. Und hier zeigt sich, dass die Commercials zu keinem Zeitpunkt eine eindeutige Positionierung hatten.
Volatilität lädt ein
Gleichzeitig hat aber die Volatilität extrem eingeladen hier eine Position zu eröffnen. Im Chart seht ihr die gut angestiegene Vola vor dem „Erdöl-Crash“. Diese war auf einem attraktiven Niveau, durch den 30 % Abverkauf ist diese natürlich explodiert.
Wir hatten letzte Woche aufgrund der hohen Volatilität auch Orders in Öl im Markt, nachdem der Preis aber weggelaufen ist, haben wir diese gelöscht. Auch der starke Abverkauf am Freitag hat für Einstiege gelockt. An einem Freitagabend nach so einer heftigen Preisbewegung setzen wir in der Regel aber keine Orders in den Markt. Daher hatten wir auch etwas Glück, dass wir von diesem Volatilitätsanstieg nicht betroffen waren. Allerdings muss man hier auch betonen, dass so eine Position kein Depot zerstört hätte, sofern man nur kleine Spread-Positionen handelt. Anders wäre es gelaufen, wenn man das ganze auch bei kleiner Volatilität und z.B. mit nackten Puts umgesetzt hätte. Dann wären größere Probleme entstanden.
Fazit
Ein klassisches Black-Swan Event. Davor ist am Ende kein Händler 100 % geschützt, durch den Handel von Spread-Positionen und einem moderaten Risiko-Management zerstört so ein Event aber auch kein Depot. In Kombination mit den CoT-Daten hätte hier auch Trade erfolgen dürfen.
Wer sich für den Handel mit Rohstoffoptionen und der Analyse der CoT-Daten interessiert, kann sich gerne einmal unser Profi-Seminar ansehen.
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